Volle Ränge unterm Sternenhimmel

Young People Chor & Band im Planetarium Bochum
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Als „astronomisch-musikalische Liebeserklärung an die Welt“ hatten Young People Chor & Band ihr Konzert im Bochumer Planetarium angekündigt und rückten hierzu in eindrucksvoller Besetzung an. „So voll war unsere Bühne noch nie“, bemerkt Prof. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Bochumer Planetariums, zur Begrüßung. Auch unter der eindrucksvollen Kuppel sind alle 260 Plätze besetzt, denn dass die Kombination von technisch inszenierter Sternenreise und instrumental unterstütztem 30fachem Stimmklang etwas Besonderes wird, hatte sich schnell herumgesprochen.

Mit sanften Tönen ins Universum

Es beginnt mit „Adiemus“ von Karl Jenkins, einem Stück in klarer, melodisch-weicher Phantasiesprache. Rhythmisch ein aufrechtes, langsames Schreiten; ein behutsamer Start auf die Reise zu Mond und Sternen, die nun über den dunklen Planetariumshimmel ziehen. Mit „Father“ und „He Is Always Close To You“ folgen zwei spirituell-religiöse Lieder, bevor Chor und Band mit „Tears In Heaven“ von Eric Clapton erstmals ein populäres Stück anstimmen. Eine farbige Aura, die vom allseitigen Horizont des Planetariumhimmels aufsteigt und im Verschwinden immer kleiner wird, symbolisiert den schmerzhaften Abschied, der hier besungen wird.

Pop, Jazz und beeindruckende Soli

Im weiteren Verlauf werden immer mehr populäre und jazzige Melodien eingeflochten. Die ausdrucksstarken Solostimmen, die Young People im Laufe der Jahre hervorgebracht hat, kommen nach und nach zum Einsatz: Claudia Köhne, Rainer Dluzewski, Stefan Grafers, Babro Leenders und Georg Temmesfeld, herausgehoben aus dem organischen Zusammenspiel von Chor und Band. Einen der emotionalen Höhepunkte bildet der Earth-Song von Michael Jackson, der eindringlich nach der Verantwortung des Menschen für seine Mitgeschöpfe fragt. Bewegend, als der vertraute blaue Planet in seiner unablässigen, langsamen Drehung um sich selbst unter der Himmelskuppel hindurchzieht.

Begeistertes Publikum

Mit „His Name Will Shine“ endet die Dunkelphase des Konzertes, die Klaus-Dieter Unger vom Bochumer Planetarium so eindrucksvoll bebildert hat, im lang anhaltenden Applaus des Publikums. Der Chor, vorher nur als Silhouette wahrnehmbar, tritt nun auch optisch in Erscheinung: 30 Sängerinnen und Sänger in dezentem schwarz, dazu die Band: Many Miketta (Bass), Gernot Ristow (Gitarre), Stefan Grafers (Drums, Percussion) und Ralf Bazzanella (Saxophon). In der Mitte der Mann, der das 45minütige Nonstop-Programm musikalisch inszeniert und gerade Chor und Band im Minimaldirigat von seinem Keybord aus durch die Dunkelheit geführt hat: Rainer Stemmermann. Er hat schon so allerlei musikalische Abenteuer bestanden, ein Dunkel-Dirigat war bisher nicht dabei.

Zurück ins Licht

Die zweite Hälfte des Programms kann Stemmermann nun wie gewohnt im Hellen und im optischen Dirigat meistern. Young People Chor & Band bestreiten sie unter seiner Leitung mit Jazzstandards wie „Agua De Beber“, Klassikern wie „Bridge Over Troubled Water“ und aktuellen Popsongs wie „Viva La Vida“. Das Publikum erklatscht sich stehend Zugaben: mit „This Train“ zunächst eine flotte Nummer. Dann schließt sich der Kreis mit „You Raise Me Up“, einem weichen, gleichermaßen weltlichen wie spirituellen Song, in den Rainer Stemmermann zum Abschied einige leise, wie entrückt klingende Linien hineinsingt.

Autor:

Martina Weinem aus Dinslaken

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