JazzPool NRW macht Station in Dinslaken

Rumänische Klangtradition meets etablierten Jazz - am 23. Oktober im Ledigenheim

Die musikalische Tradition ist von der Ungarns nur wenig zu trennen, was Menschen singen, spielen und tanzen schert sich oft wenig um Grenzen.

Diese Verbindung ist am offensichtlichsten an der Arbeit Bela Bartoks nachzuvollziehen, der im Rahmen seiner Forschungstätigkeit als transkribierender „Melodiensammler“ und der daraus resultierenden eigenen kompositorischen Arbeit, melodische und rhythmische Strukturen beider Länder nutzte.

Sein Wirken hat die Musik Südosteuropas in die Kunstmusik gebracht:  Rumäniens traditionelle Musik ist sehr durchlässig gewesen für Stilistiken benachbarter Kulturen- Türkei, Bulgarien und vor allem der Roma. Im Einfluss der Roma offenbart sich keine Sozialromantik, aber ein Bewusstsein dafür, dass der inzwischen stark institutionalisierte, also auch etablierte Jazz in seinen Anfängen nur möglich war als künstlerisches Elaborat eines ökonomisch nicht teilhabenden und politisch vollständig ausgegrenzten Teils der Bevölkerung. 
Konkret musikalisches Interesse finde man beispielsweise in der Doina, ein Soloimprovisation, tonal von modaler Prägung. Die stark lyrischen Doinas gehen im Bereich der Tonbildung sehr weit, der emotionale Disposition der Vortragenden werden keine Grenzen gesetzt, sondern die aktuelle Gemütslage bestimmt - eine Art Pendant zur undogmatisch individuellen Klangvorstellung im Jazz.
Mit der rumänischen Klang-Tradition beschäftigen sich der seit langem in Köln lebende Saxophonist Nicolas Simion und der in Bukarest lebende Gitarrist Sorin Romanescu.

Zusammen mit Wolfgang Schmidtke, Andreas Schickentanz, Tobias Weindorf, Sascha Oetz und Peter Weiss präsentieren sie diese ungewöhnliche Konzert am Sonntag, 23. Oktober, im Ledigenheim Dinslaken-Lohberg (Beginn: 18 Uhr). Einlass ist ab 17.30 Uhr. Tickets gibt es im VVK bei vielen bekannten VVK-Stellen sowie im Internet bei reservix.de.