Respekt fördern - Kompetenz stärken

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Auch in Dinslaken werden seit 2011 mit Bundesmittel Aktionen und Aktivitäten gegen Rechts gefördert: Weitere Projekte können beantragt werden: Im Rathaus wurden die Aktionen und Projekte vorgestellt, die in den letzten Jahren in Dinslaken das Bewußtsein und die Sensibilität für das heikle Thema Rechtsextremismus geschärft haben.

Das Bundesprogramm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt seit dem 1. Januar 2011 die erfolgreiche Arbeit der beiden Bundesprogramme „Vielfalt tut gut“ / “Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“ unter einem gemeinsamen Dach. Es zielt darauf ab, ziviles Engagement, demokra­tisches Verhalten und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu fördern. Hierfür stehen bis 2014 jährlich 24 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung.

Angesprochen werden sollen besonders Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, lokal einflussreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure sowie Multiplikatorinnen und Multipli­katoren.Gefördert werden Projekte mit folgenden Schwerpunkten:

Bündnis gegen Rechts

1.) Förderung lokaler Aktionspläne in kommunaler Verantwortung zur Stärkung der Demokratie-Entwicklung vor Ort mit zwei Programm­Bausteinen: Entwicklung, Einbau und Umsetzung lokaler Aktionspläne, Sicherung der Nachhaltigkeit der integrierten lokalen Strategien der bestehenden Lokalen Aktionspläne.

2.) Förderung von ModellProjekten, die innovative Ansätze zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ent­wickeln und erproben, so die Leitlinie.
Die Modell-Projekte widmen sich vier Themen: Auseinandersetzung mit historischem und aktuellem Antisemitismus, Auseinandersetzung mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen. Zusammenleben in der Integrationsgesellschaft, Umgang mit Vielfalt und Differenz im Elementar- und Primarbereich der Schulen.
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit wird die Finanzierung der Projekte auf verschiedene Schultern verteilt. Eine Kofinanzierung in Höhe von min­des­tens 50 Prozent ist daher erforderlich.

3.) Förderung und Unterstützung qualitätsorientierter Beratungs-Leistungen in den landesweiten Beratungsnetzwerken: Beratungsnetzwerke wurden bereits in allen 16 Bundesländern aufge­baut. Sie stellen mobile Beratungsteams zu­sammen, die professionelle Unterstützung anbieten. Schwerpunkt der Förderperiode ist seit 2011 ist die Weiterentwicklung einer qualitativen Beratungstätigkeit. So soll nicht nur die Beratungstätigkeit selbst gefördert werden, sondern auch die Qualifizierung der Beraterinnen und Berater. Modulare Weiterbildungs­-Angebote sowie Qualitäts-Entwicklung und -dokumentation stehen dabei im Vordergrund.

Projekte in Dinslaken

In Dinslaken wurden seit 2011 schon zahlreiche, unterschiedliche Projekte verwirklicht. Darunter zum Beispiel: Abenteuer Lohberg, SING in Dinslaken, Die Vielfalt meiner Stadt, Stolpersteine (von Anne Prior, siehe lokalkompass.de/ 19396), „Kunstworkshops“, ein bemerkenswertes Projekt des Berufskollegs Dinslaken „Augen auf“ und vieles mehr.
Auch der Film „Blut muss fließen - Undercover unter Nazis“ wurde in Anwesenheit von Regisseur Peter Ohlendorf im Huberts vor Jugendlichen gezeigt: Über 15 lange Jahre hat Thomas Kuban die Rechtsrock-Szene mit versteckter Kamera ausgespäht und viel zu oft das „Blutlied“ gehört. Und sich gefragt: Warum kann auf der rechten Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden? Dieser Frage gingen auch die Jugendlichen in Dinslaken in Arbeitsgruppen nach. Um sich anschließend mit dem Regisseur auszutauschen.

Holger Mrosek ist der Ansprechpartner und Koordinator der „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ - Projekte in Dinslaken. Bei ihm kann man auch noch eigene Projekte anmelden und Fördermittel von 500 Euro an aufwärts beantragen. (Telefon: 02064- 66 215) oder E-Mail: holger.mrosek@dinslaken.de.
Weitere Ansprechpartnerin ist Judith Schandra (Tel. 0203-306498, E-Mail: judih.schandra@ibis-institut.de).

Rechte Schmierereien

Dass auch im heutigen Dinslaken immer wieder rechte Schmierereien ins Auge stechen, erlebte kürzliche die Linke auf der Tür ihres Parteibüros. (Foto rechts).
Den alltägliche Kampf gegen Gleichgültigkeit, für Zivilcourage und vorurteilsfreies Miteinander zum Wohle der Gesellschaft muss jeder selbst bestehen. Dursun Kaya vom Dinslakener Bündnis gegen rechts meint dazu: Toleranz ist für mich eigentlich ein zu schwacher Begriff. Ich fände Respekt besser. Respektieren ist der Beginn von Verständnis. Gegen rechten menschenverachtenden Ungeist hilft nur Null-Toleranz.“

"Jüdisches Leben"

Empfehlenswert auch die Dauerausstellung im Museum Voswinckelshof „Jüdisches Leben“, wo man wie im Stadtarchiv das lesenswerte Buch von Heinz Ingensiep „Eine Stadt schaut zu“ über das Pogrom am Jüdischen Waisenhaus 1938 in Dinslaken (5 Euro) erwerben kann. „Der Schoss ist fruchtbar noch aus dem das kroch.“ (Bert Brecht / „Arturo Ui“). Siehe auch lokalkompass.de/285532 . cd

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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