Museum Voswinckelshof: "Die Geisha als Werktätige"

Die Ausstellung "Die Reise nach Westen" stammt aus einer Sammlung japanischer Druckgraphiken, welche in der Zeit zwischen 1780 und 1910 entstanden.
Vom 20. Oktober an werden im Museum Voswinckelshof 170 Blätter dieser außergewöhnlich schönen Farbholzschnitte gezeigt.

Ein Schwerpunkt: Die Geisha als "Werktätige". Als zu bezahlende Begleiterin gesellschaftlicher Termine und Dienerin für kulturelle Bedürfnisse mit Teezeremonie, gepflegter Konversation und Liebesdiensten. Besonders interessant für Dinslakens Museumsleiter Dr. Peter Theißen sind die gekonnten künstlerischen und oft auch satirischen Anspielungen, die in ihrer Zeit von den Menschen natürlich bestens verstanden wurden.

Selbstgewählte Isolation
Das kaiserliche Japan, seit Jahrhunderten in selbstgewählter politischer Isolation, kontrollierte und überwachte peinlich genau alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Alle Veröffentlichungen, Texte wie Bilder, mussten die staatliche Zensur passieren. Genehmigungen wurden mit einem rotem Stempel auf die Kunstwerke und Texte aufgebracht. Nicht Genehmigtes durfte auch nicht veröffentlicht werden. Daher entwickelten die Künstler eine eigene „Sprache“.

Die Sammler Julius Tüting und Gerhard Freidrich Philipp:
Die Ausstellung wurde von Gerhard Friedrich Philipp, Leiter des Museums des Landkreises Osnabrück, und seinem Sohn Julius Tüting, Sammler der Graphiken, konzipiert. Nach der Präsentation im Stiftsmuseum Bersenbrück (2012) wurde die Ausstellung kürzlich in Polen (Sopot) gezeigt. Schon 2011, als das Ausstellungskonzept entwickelt wurde, nahmen die Macher, dank guter Kontakte zu Museumsleiter Dr. Peter Theißen, schon Rücksicht auf die räumlichen Möglichkeiten im Voswinckelshof. Bis Ende März kommenden Jahres sind die Meisterwerke hier zu sehen.

Peter Theißen: „Die sorgsam aus dem großen Fundus kostbarer japanischer Druckkunst ausgewählten Blätter gehören zu den seltensten und spektakulärsten ihrer Art. Sie haben die Entwicklung des Jugendstils in Europa entscheidend beeinflusst“.

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 20. Oktober um 11 Uhr wird auch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger erwartet. Der Voswinckelshof am Elmar-Sierp-Platz ist dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 1,50 Euro. cd

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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