Theater „Halbe Treppe“ in Lohberg startet Crowdfunding Aktion
Kleinkunst Theater in Not
Ein winziges, nur mit Hilfe eines Elektronenmikroskops sichtbares Virus hat die Welt im Griff. Seit rund einem Jahr verbreitet es sich in unserem Land und legt das öffentliche Leben weitestgehend still. Die meisten Geschäfte sowie die Gastronomie bleiben geschlossen und hoffen auf darauf, dass endlich alle versprochenen Hilfen ausgezahlt werden.
Auch die Kultur leidet unter den Maßnahmen, denn Veranstaltungen sind in weite Ferne gerückt. Extrem betroffen sind Kultureinrichtungen, wie das Kleinkunst Theater „Halbe Treppe“ im Dinslakener Ortsteil Lohberg. Hierbei handelt es sich um eine Kleinkunsteinrichtung, die seit rund zehn Jahren existiert. Zehn Jahre ohne staatliche oder kommunale Zuschüsse, einzig finanziert durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Theater bedeutet Leben
„Als Verein haben wir es uns zur Aufgabe gemacht“, so die 1. Vorsitzende, Kordula Völker, „mit unserer kulturellen Arbeit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und über alles Trennende hinweg gemeinsam Zukunft zu gestalten“.
So bietet der Verein in seinem kleinen Theater Kleinkünstlern*innen einen Auftritts- und Probenort.
„Theater vermittelt Lebensfreude, ist ein Ort der Begegnung und der Meinungsbildung. Theater macht Mut, Theater eckt an, fordert heraus und bringt uns sogar zum Lachen und Weinen“, resümiert Völker und fährt fort, „Kurzum, Theater bedeutet Leben und wir kämpfen gerade ums Überleben“. Finanzielle Unterstützung brauche man deshalb gerade mehr denn je.
Das Theater ist seit März 2020 geschlossen, darf aber auf keine finanziellen Hilfen aus den staatlichen Programmen hoffen, da es sich in den Händen eines gemeinnützigen Vereins, dem „Kleinkunstakademie e.V.“ befindet.
Betriebskosten laufen weiter
Aber auch hier laufen die Betriebskosten weiter, die momentan durch keine Präsenz Veranstaltung eingespielt werden können.
Zwar wurden die Verantwortlichen bereits kreativ, indem sie dem begeisterten Publikum die Möglichkeit boten, Live Veranstaltungen gegen eine freiwillige Spende online beizuwohnen. Veranstaltungen, bei denen Künstlerinnen und Künstler wie Frau Kühne und Achnes Kasulke ohne Gage auftraten.
Dennoch reichen die eingenommenen Gelder nicht, um den weiteren reibungslosen Betrieb des Theaters zu gewährleisten.
Deshalb geht der Verein nun einen anderen Weg, nämlich den des so genannten Crowdfundings.
Finanzielle Reserven sind aufgebraucht
Bei dieser Aktion bittet der Verein um Spenden, von denen er die laufenden Betriebskosten bestreiten und in die technische Ausstattung investieren kann, „damit wir das technische Equipment zum Streamen nicht immer ausleihen müssen“.
„Und falls es reicht“, verleiht die Vorsitzende ihrer Hoffnung Ausdruck, „können wir uns vielleicht sogar das lang ersehnte E-Piano anschaffen“.
Unterstützt wird die Kleinkunstbühne unter anderem von der Volksbank Rhein-Lippe, die alle Spenden über zehn Euro um weitere zehn Euro erhöht.
„Unsere finanziellen Reserven sind aufgebraucht, aber wir haben Zeit, wir haben Ideen und Menschen, die bereit sind, diese ehrenamtlich umsetzen. Was wir nicht haben ist Geld“.
Wer das Theater unterstützen möchte, findet alles Notwendige auf der Website des Vereins.
Ende der Kampagne ist am 10. Mai 2021 um 23.59 Uhr.
Der Verein „Kleinkunstakademie e.V.“ bedankt sich bereits jetzt bei allen Unterstützern, die sein weiteres Fortbestehen ermöglichen.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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