‚KLAR IS‘ COOL‘ an der Realschule im GHZ Hiesfeld

Die KiJuPa bietet Cocktails ohne Alkohol. | Foto: Ruth Levin
  • Die KiJuPa bietet Cocktails ohne Alkohol.
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„Es geht ja nicht darum, Alkohol grundsätzlich zu verteufeln. Das wäre unrealistisch. Es geht darum, einen verantwortungsvollen Umgang damit zu schulen“, erklärt Heike Neuhaus von den Anonymen Alkoholikern bei der „Schulmesse“, die der Runde Tisch für kommunale Alkoholprävention in der Aula des GHZ Hiesfeld für die Realschüler der Jahrgangsstufe 8 zwei Wochen vor Karneval durchführt.
Im Vorfeld hatten sich Lehrkräfte der Schule von der Drogenberatungsstelle zum Thema Alkoholprävention fortbilden lassen. Sie haben Methoden kennen gelernt, mit denen sie im Unterricht das Thema erarbeiten oder nach der Veranstaltung des Runden Tisches vertiefen können.
Das Zertifikat, das sie bei dieser Fortbildung erhalten haben, berechtigt sie, jederzeit den Alkoholmethodenkoffer des Landes NRW auszuleihen und in den Klassen einzusetzen.
Bei der Schulmesse in der Aula des GHZ brachten diesmal sieben verschiedene beim Runden Tisch vertretene Einrichtungen den Schülerinnen und Schülern altersgerecht und eindrucksvoll die Risiken und Nebenwirkungen von Alkoholmissbrauch nahe: die Aufsuchende Jugendarbeit der Stadt Dinslaken und des Diakonischen Werkes, das Kinder- und Jugendparlament Dinslaken, die städtische Polizei, der Stadtsportbund, die Anonymen Alkoholiker, die Drogenberatung im Diakonischen Werk Dinslaken und das Amt für Jugendschutz der Stadt.
Sie haben sich eine Menge einfallen lassen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend handlungsorientiert an verschiedenen Stationen, an denen es ständig etwas Neues zu entdecken gibt: Sie erhalten Informationen zum Jugendschutzgesetz, Videoclips führen ihnen die Wirkung von Alkohol vor Augen, ein Parcours mit der Rauschbrille lässt sie am eigenen Leib die Wirkung von Alkohol erleben, Vertrauensübungen zeigen ihnen, was es heißt, sich auf die Gruppe verlassen zu können…
Auch der Spaßfaktor kommt dabei nicht zu kurz. Das Kinder- und Jugendparlament, das zum ersten Mal bei der Schulmesse vertreten ist, hat mit viel Kreativität einen farbenfrohen Stand mit alkoholfreien Cocktails gestaltet. Sie demonstrieren, dass Cocktails auch ohne Alkohol hervorragend schmecken können und zudem noch gesund sind. Die Jugendlichen können sich Cocktails selbst mischen, bekommen Rezepte für alternative Cocktails geschenkt. Es ist der einzige Stand, an dem junge Erwachsene und Jugendliche für andere Jugendliche ein Angebot präsentieren. Damit ist die Nähe zu den Schülerinnen und Schüler schnell hergestellt.
Ähnlich ist es auch beim Stand der Aufsuchenden Jugendarbeit. Jonas Egelkraut vom Diakonischen Werk und Yasemin Köksür von der Stadt Dinslaken sind ein eingespieltes Team, das sich in seinem Alltag um die Probleme von Jugendlichen kümmert und Hilfestellung anbietet. Beim Projekt Schulmesse sind sie schon seit mehreren Jahren mit dabei. Diesmal hatten sie eine Aktion namens „Alco-Novela“ dabei: die Jugendlichen sollten mithilfe von Bildkarten eigene Erfahrungen mit Alkohol oder erfundene Geschichten gestalten. Beim Gespräch über die Geschichten, wurde dann miteinander überlegt, an welcher Stelle die Personen hätten anders reagieren können, um einen besseren Verlauf der Alco-Novela zu erreichen.
Was die Schüler an diesem Morgen mitnehmen sollen ist im Kern vor allem eines: die Grenze zu erkennen. „Beim Feiern in ausgelassener Runde mal ein Glas zu viel zu trinken, ist nicht das Problem“, betonen die Fachkräfte. Problematisch wird es, wenn jemand das Trinken einsetzt, um etwas zu erreichen: Wenn er Sorgen in der Schule oder bei der Arbeit vergessen will, dazu gehören will, unangenehme Gefühle ausschalten möchte oder mit Alkohol regelmäßig vom Stress entspannt. Dann ist die Grenze überschritten.

Autor:

Stefanie Scholten aus Dinslaken

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