Klangkörper Kläranlage - Doppelte „ExtraSchicht in DIN“: Lohberg und Emschermündung

Kreativ.Quartier Lohberg | Foto: privat
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„1000 Feuer in der Nacht“ ein Begriff, der das Ruhrgebiet viele Jahre lang beschrieb, doch dann erloschen sie, diese Flammen. Heute lodert die Kreativität in den industriellen Bauten von einst.

DINSLAKEN. Am 30. Juni ist wieder die Nacht der Industriekultur, prägnanter bekannt als ExtraSchicht. Dann werden die einstiegen Industrieruinen wieder bespielt, beschienen oder gar in Klangkörper verwandelt.

So soll es an einer der beiden Spielstätten, der Kläranlage Emschermündung, in Dinslaken sein. Das Klangerlebnis wird ein Hornkonzert des Klangkünstlers Christof Schläger mit Schiffs-, Nebel- und Signalhörnern sein. Vom Dach der 50 Meter hohen „Fauleier“ ertönt die Komposition stündlich zwischen 18 und 24 Uhr und wird im Umkreis von einem Kilometer zu hören sein.

Am Ein- und Auslaufbauwerk der Kläranlage transportiert eine Lichtinstallation philosophische Wasserzitate von der Emscherquelle und schlägt damit die Brücke zwischen Holzwickede und Dinslaken.

Die Zeichenkünstler Frederike Wouters, Marion Ruthardt und Gregor Wosik malen den Emscherverlauf mit markanten Emscherorten in 3-D auf die Eingangstraße des Betriebs.

Eine Comedy-Jonglage von Joram Seewi als „Erklär-Anlage“ garantiert zahlreiche Lacher. Ab Einbruch der Dunkelheit wird den Kläranlage-Besuchern die Leucht-Jonglage „eMotions“ geboten.

Das Kreativquartier Lohberg, die zweite Station in Dinslaken, wird sich mit einem speziell für diesen Tag erschaffenen Programm präsentieren. Während diverse Walking Acts, Gaukler und Musiker sich unters Volk mischen, wird der Lichtkünstler MeierSan die Zeche illuminieren und mit dem Westfälischen Feuerwerk von Rene Osterhage zum Abschluss des Tages die Geschichte der 1000 Feuer fühlbar zu machen.

Die Bäng Bäng Marching Band und Jürgen Schlattmann, der generationsübergreifende Rock und Pop Klassiker im akustischen Gewand mit Gitarre, Ukulele, Bouzouki, Fuss-Percussion, Mundharmonika und Klavier begleitet. Musikalischen Genuss bieten außerdem die Bands „Still Crazy“ und „Schönes bleibt“, ein musikalisches Damenquartett.

Der Klassiker darf natürlich auch nicht fehlen: Ehemalige Bergmänner bieten Führungen an und gewähren beeindruckende Einblicke in die historische Kulisse des einstigen Bergwerks. Wer kaufen möchte, ist bei Roland Wardeski gut beraten, der in seiner Ausstellung auch Ruhrgebietsbilder verkauft.
Unter dem Titel „Schlaflos in Lohberg“ engagieren sich die angesiedelten Künstler.

Samirah Al-Amrie tritt mit Vocal Loops in the Night in der Schwarzkaue auf in Kooperation mit Ulrike Int-Veen & Gabriele Sowa, die mit Painted Loops in the Night eine Kunstinstallation mit Musik und Live-Malerei anbieten. Angela Helmes zeigt hier auch ihre Ausstellung „Schmuckstücke“.

Im südlichen Fördermaschinenhaus 1 wird Doris Kook ein Rauminstallations- und Musikprogramm „...farbklangkörperraum“ in Kooperation mit diversen Gastkünstlern zeigen.

Im Treppenhaus und auf dem Gang zur Schwarzkaue zeigt Britta L.QL die Installation „Lost & Found“ mit Projektion und einer Soundcollage.
In der Lohn- und Lichthalle, dem zentralen Ort auf Lohberg, treten Eva Soßnitza und Eva Weiß mit Ausstellungen und Installationen in Aktion. Eine Rauminstallation mit Farben, Sound, Licht und Party findet im Atelier freiart bei Walburga Schild-Griesbeck statt.

Karten an allen bekannten VVK-Stellen, u.a. im Pressehaus, Tel. 02064-41900.

(erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 21/12; Text: Harald Gerhäußer)

Autor:

Günter Hucks aus Dinslaken

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