Namenwirrwarr soll ein Ende haben

"Kathrin-Türks-Stadt-Halle-für-alle"

Die Freude über die (fast) fertige Kathrin-Türks-Halle ist groß. So groß, dass der Wunsch einer erneuten Umbenennung der Halle im Raum steht?!

Vor 18 Jahren wurde aus der Stadthalle die Kathrin-Türks-Halle. Vor neun Jahren erst, wurden auch der beleuchtete Schriftzug "Stadthalle" gegen "Kathrin-Türks-Halle" gewechselt. Dann war es ein ständiges hin und her in der Bevölkerung. Die einen sagten (und sagen es noch heute) Stadthalle Dinslaken, die anderen kurz und knapp KTH. Gemeint ist ein und dasselbe Gebäude. Bis 2016 die KTH dann renovierungsbedürftig vom TÜV geschlossen wurde.

Viele Jahre und eine ganze Menge Geld hat es gekostet, die Location im Herzen der Stadt zu sanieren. Die Eröffnung steht kurz bevor. Vor einigen Tagen hat die SPD Dinslaken einen Antrag zur Umbenennung der KTH eingereicht. "Beantragt wird eine namentliche Umbenennung der KTH. Sie soll zukünftig den Namen „Stadthalle Dinslaken“ tragen. In Ergänzung schlagen wir vor, dem Veranstaltungssaal in der neuen Halle die Widmung „Kathrin-Türkis-Saal“ zu verleihen. Begründung: (...) Dieser Name ist seit dem Eröffnungstag vor 40 Jahren in den Köpfen unserer Bürgerinnen und Bürger etabliert und wird im Gegensatz zum jetzigen Namen von einem breiten Spektrum unserer Bürgerinnen und Bürger akzeptiert. (...)"

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Wer war eigentlich Kathrin Türks (1921–1983)?
1921 in Düsseldorf geboren zog es die junge Frau Anfang der 50er Jahre nach Dinslaken. Und sie hatte großes vor. Sie war die Gründerin des Burghof-Ensembles, das ab 1951 als „Theater für Bergmannskultur“ für Bergleute in Dinslaken Theater machte. Man kann also sagen, dass sie Gründungsintendantin des heutigen Landestheaters Burghofbühne war. Bekannt wurde sie auch unter dem Namen "Rote Kathrin", man nannte die die Pionierin des deutschen Kinder- und Jugendtheaters. Sie wollte den Menschen zeigen, wie Theater sein kann. Begeisterung entfachen und Freude schenken.
Mitte der 50er wurde aus der Theatergruppe "der Burghof", später die "Burghofbühne". Und so heißt das Landestheater noch heute.
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Auf den Antrag der SPD meldete sich Mirco Schombert, Intendant der Bürghofbühne zu Wort: "Dinslaken kann stolz sein auf diese kulturelle Botschafterin, die nicht nur in den Anfängen für die Bergleute der Stadt sondern unter widrigen Bedingungen bald schon für alle Bürger:innen der Region qualitätsvolles Theater ermöglicht hat. Als langjährige Vorsitzende hat sie darüber unermüdlich für das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland gekämpft, das ganz in ihrem Sinne „Kultur für alle“ war. Wenn Dinslaken nun eine „Halle für alle“ (wieder-)eröffnet, ist Kathrin Türks daher meiner festen Überzeugung nach eine mehr als passende Namensgeberin. Würde die Halle nicht schon so heißen – man müsste sie nach ihr benennen. (...)"

Auch die Dinslakener LINKE ist schockiert: "Mit großer Verwunderung nimmt DIE LINKE. im Rat der Stadt Dinslaken die SPD-Initiative zur Namensänderung der Kathrin-Türks-Halle zur Kenntnis. (...) Warum es der SPD nun in den Sinn kommt einer ihrer bedeutsamsten Dinslakener Kulturschaffenden das Andenken zu verwehren, ist für uns nicht nachvollziehbar und stößt auf völliges Unverständnis. Ob der Volksmund nun „Kathrin-Türks-Halle“, „Stadthalle“ oder „Halle für Alle“ im Alltag verwendet ist doch eher ein Zeichen wie vielfältig unsere kleine Stadt auch im kulturellen Beriech ist. Seit Jahren trägt die Halle den Namen nach ihrer überregional bekannten Intendantin. Welches Signal sendet die Stadt nun aus, wenn der Name getilgt wird?“