Isch geh Schulhof

ist der Titel eines Buches über die kaum zu glaubende Situation an einer Berliner Grundschule. Der Autor des Buches arbeitete drei Jahre als Aushilfslehrer an dieser "Bildungseinrichtung". Die Kinder sind im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren.
Mit viel sprachlicher Leichtigkeit erzählt Philipp Möller, der aus der Erwachsenenbildung kommt, wie er ins kalte Wasser geworfen wurde und nicht glauben konnte, was er jeden Tag erleben musste.

Kinder die nicht in Satzfragmenten sprachen, sondern Wortfetzen aneinanderreihten, die in den höheren Klassen nicht in der Lage waren, sieben mal sieben zu rechnen. Die Antworten lagen zwischen 15 und 380. Unglaublich, aber wahr. Ich dachte, so schnell kann mich nichts mehr schocken, doch weit gefehlt.

Eine unausgereifte Schulreform nach der anderen, fehlende Lehrkräfte, frustrierte Lehrer, unfähige Schulleiter und Politiker die nicht den Ansatz von Durchblick haben, machen es den Kindern nicht gerade leicht.
Dazu kommen Eltern die unfähig, unwillig, überfordert oder alles zusammen sind.

Berlin lässt grüßen. Als vorausschauender Mensch werde ich ein Sparkonto für die Privatschule meiner noch nicht vorhandenen Enkel anlegen.

Isch geh Sparkasse.

Autor:

Petra Tollkoetter aus Dinslaken

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15 Kommentare

Petra Tollkoetter aus Dinslaken
am 09.04.2013 um 09:57

Danke für Eure Kommentare

Auch beim Thema Inklusion bin ich mit Euch einer Meinung.
Aus Erfahrung - siehe Bayern - lernen?

Da setzen unsere "Volksvertreter" doch lieber ihre Scheuklappen auf.

Oder erst gar nicht ab???

Sabine Hegemann aus Essen-Steele
am 09.04.2013 um 10:02

Ich denke gar nicht ab...wie bei so vielen Anderen Dingen auch!!LG

Renate Becker aus Emmerich am Rhein
am 15.05.2013 um 17:12

Das Dilemma besteht doch nicht erst seit heute. Das war schon so, als ich noch zur Schule ging. Klassen mit 40 Kindern und mehr waren keine Seltenheit. Ein Elternhaus, wo nur Plattdeutsch gesprochen wurde machten mir den Start in die Schule nicht gerade einfach.
Allerdings hatte ich das Glück ein Nachbarkind zur Freundin zu haben. Da wurde nur hochdeutsch gesprochen, vorgelesen, geübt und ich habe davon profitiert. Es fängt im Elternhaus an, da muss früh angefangen werden. Aber nicht mit Leistungsdruck, so wie das in vielen Familien ist, sondern mit Spaß, im Spiel, das lernen, was man braucht. Heute sehe ich das nicht mehr gegeben, weil kaum noch Zeit für die Kinder ist.