Erwerb und Sanierung der Zechenwerkstatt auf Zeche Lohberg in Dinslaken geplant
Freilicht AG und Stiftung Ledigenheim werden ZIV gGmbH
Hätten die Verantwortlichen der "letzten Schicht" Ende 2019 geahnt, dass die Veranstaltung tatsächlich vorerst eine der letzten in der ehemaligen Zechenwerkstatt auf Zeche Lohberg sein würde, hätten sie das Jahr mit einem vielleicht noch größeren Paukenschlag beendet.
Doch auch wenn derzeit aufgrund der Corona-Pandemie an Weihnachtsmärkte, Street Food Festivals und Konzerte nicht zu denken ist, lässt es sich die Freilicht AG nicht nehmen, die nächsten Schritte zu gehen, um die denkmalgeschützte Halle zu erhalten. "Wir beschäftigen uns seit 2014 mit dem Gebäude", sagt Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Freilicht AG. "Jetzt sind wir soweit, dass wir Fördergelder beantragen können." Und dafür hat sich der Verein einen starken Partner ins Boot geholt: die Stiftung Ledigenheim. Gemeinsam hat man eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet, die Zechenwerkstatt Immobilien Verwaltung (ZIV). Geschäftsführerinnen sind Lea Eickhoff und Janet Rauch.
Kosten für die Sanierung der Hülle belaufen sich auf 4,2 Millionen Euro
Den nächsten Schritt gehen Freilicht AG und Stiftung Ledigenheim also gemeinsam: Zunächst einmal möchten sie die Halle von der RAG Montan Immobilien kaufen. Anschließend sollen sowohl die Hülle als auch der Innenraum saniert werden. Für den Kauf und die Arbeiten im Inneren stehen der ZIV 800.000 Euro zur Verfügung. Die Kosten für die denkmalgerechte Aufarbeitung der Außenhaut sollen zu 70 Prozent vom Land und zu 30 Prozent von der Stadt getragen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro.
Weitere AG soll im Laufe des nächsten Jahres gegründet werden
Nach dem Vorbild der Freilicht AG soll im Laufe des kommenden Jahres eine weitere AG gegründet werden. Diese soll sich um die Bewirtschaftung der Zechenwerkstatt kümmern. Ideen gibt es unzählige - angefangen mit Werktagen, Repair-Cafés, Lichterfest, Weihnachtsmarkt, Reviermarkt, kulturelle Veranstaltungen, Co-Working, Büros, kleinen Werkstätten, ... Die ZIV setzt hierbei stark auf die Unterstützung der Bürger. "Dadurch dass wir jetzt die nächsten - auch sichtbaren - Schritte gehen", sagt Lea Eickhoff, "erhoffen wir uns eine Initialzündung, dass sich ganz viele Menschen mit einbringen."
ZEITPLAN
- Im Rahmen der Ratssitzung der Stadt Dinslaken muss der Rat der Stadt beschließen, dass die Hülle saniert werden darf und die Stadt für den Eigenanteil aufkommt. Dieser Beschluss ist Voraussetzung dafür, dass Fördergelder beantragt werden dürfen.
- Bis zum 15. Januar muss der Antrag auf Fördergelder eingereicht werden.
- Mit einer Bewilligung der Fördergelder wird bis Mitte des Jahres gerechnet.
- Im Anschluss an die Bewlligung würden die Ausschreibungen beginnen, sodass bis Ende 2021 mit dem Beginn der Bauarbeiten gerechnet werden könnte.
- Die Bauzeit beläuft sich auf ein Jahr.
- Folgende Arbeiten sind geplant: Sanierung der Hülle, neues Dach, teilweise Öffnung der Giebelseiten, neue Fenster, neue Elektrik, neue Lüftung, Brandschutz. Eine Heizung ist nicht geplant, zudem muss der Charme der Zechenwerkstatt unbedingt erhalten bleiben.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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