Fantastival 2012: Thekentratsch - Geheimes unterm Apfelbaum
Exklusive Einblicke hinter die Probenkulisse in einem Dinslakener Biergarten
Sehr viel Konkreteres war aus Heike und Kerstin einfach nicht raus zu holen. Trotz dezenter Umweg-Fragerei gelang es – anders als bei Landes-Ministern oder gar der Landesmutter o.ä. nicht so recht, die beiden Dinslakener Kabarettistinnen aus der Proben-Reserve zu locken. Dabei lag der NA schon Tage auf der Lauer und hatte „das eventuelle Umfeld“ gebeten, Bescheid zu geben, wenn sich die Zwei irgendwo zeigen sollten.
Da kam nachmittags der ersehnte Tipp, dass „La Thekentratsch“ heute mal nicht auswärts (Düsseldorfer „Senftöpfchen“, Hamburger St. Pauli Theater), die „unendlichen Abgründe des niederrheinischen Humors“ repräsentieren, sondern im heimischen „Adler-Horst“ gelandet seien. Minuten später wie zufällig an der „Adler Apotheke“ (Duisburger Straße) harmlos durch die Tür-Luke geschaut. Trotz „Geschlossener Hochzeitsgesellschaft“ gabs presse-bevorrechtigten Einlaß (weil „eh schon mal da“) ins Allerheiligste. Wo sich Kerstin und Heike gerade mal ein Proben-Päuschen unterm Apfelbaum im Biergarten gönnten. (Auch „um sich schon mal an die romatische Baumkulisse wie im Burgtheater zu gewöhnen.“).
In selten friedlichen Momenten bei schwül-drückender Hitze, die auch den beiden Kabarett-Bombern ganz schön zusetzte, zeigten sich beide (für ihre Verhältnisse) richtig entspannt. Es gab Wässerchen. Sogar Fotos waren möglich und jede der (sichtlich lästigen) Fragen wurde beantwortet – nur nicht Näheres zum Inhalt des kommenden Auftritts. Zum Auflockern banal harmlos rangeschlichen: „Seit wann probt Ihr denn am neuen Programm?“
Heike: „Wann immer wir Zeit haben. Diesmal mit Profi-Background. Musikarrangements hat Manni Mikota gemacht. Wir haben auch ausstattungstechnisch aufgerüstet. Tolle Kostüme und Deko! Wir tanzen und singen und es wird wild.“
Kerstin: „Dazu muss man wissen, dass Tanzen ja eine komplett neue Erfahrung für mich ist. Heike kann ja sogar Flamenco tanzen. Die hat das richtig gelernt. Für mich war das harte Arbeit. (Heike verdreht die Augen). Ich versprech nicht zu viel, wenn ich andeute, dass „Dirty Dancing“ gar nichts ist - gegen unsere Nummer.“.
Heike: „Sach ma Kerstin, geht’s noch? Dat is geheim. Aber richtig ist, wir werden die ganze Bühne ausfüllen. So wie noch nie!“
Kerstin: „Wenn das jetzt wieder eine Deiner doofen Anspielungen auf meinen hohen Wuchs ist?“ Tiefes Schweigen. Welches der NA mit einer unverfänglichen Auflockerungs-Frage zu brechen versuchte: „Wie ist es denn gelungen, Euch scheuen Rehe ins Burgtheater zu locken? Wie man hörte, sollte die Premiere ja eigentlich im Oberhausener Ebert-Bad steigen?“
Heike: „Ja, das machen wir auf jeden Fall. Das wird eine unserer ersten auswärtigen Premieren mit dem neuen Programm. Aber als uns Lea Eickhoff vom Fantastival fragte, ob wir uns nicht vorstellen könnten, hier im Fantastival zu starten, war das natürlich ein Angebot, das wir als bekennende Dinslakener nicht ablehnen konnten.“
Kerstin: „Und dann auch noch mit Matthias Reuter. Das ist eine richtig gute Kombi. Matthias hat sein eigenes Ding und wir kommen uns nicht ins Gehege, sondern ergänzen uns.“
NA: „Die Presse schrieb mal über Euch:“Misfits ist tot – Es lebe Thekentratsch!“ Ist das denn ein schweres Erbe?“
Heike: „Ach ja, die Misfits früher. Ok, wir sind auch zwei Mädels, die sich ab und zu über Männer austauschen. Aber wir lieben die Männer und singen sogar Lieder über sie.“
Kerstin: „Wieder so ne spitzfindige Bemerkung, die man wohl auf mich beziehen soll? Aber richtig ist, wir haben da ganz unterschiedliche Herangehensweisen und gottseidank ein komplett gegensätzliches Beuteschema. Uns trennen da Welten, und das macht es nicht einfacher.“
Wieder fliegen vieldeutige Blicke hin und her und Außenstehende wie wir könnten den Eindruck haben, dass eine die andere unterm Tisch heftig getreten hat.Vielleicht ein Irrtum, aber Kerstin stöhnt verhalten und wechselt unvermittelt das Thema: „Da Du ja eh keine Ruhe geben wirst: Wir beziehen diesmal das ganze Publikum mit ein. Wir werden...mmmm.“ . Heike hechtet über den Tisch und hält Kerstin den Mund zu.
Heike: “So, dat wars. Nur soviel: Wir haben speziell für Dinslaken einige Überraschungen in der Show vorbereitet. Dat kannste auch so schreiben.“
NA: (Na toll). „Das war echt informativ mit Euch, Mädels!“.
Wir haben es wirklich versucht, aber so wird die Welt von diesen verschlossenen Austern wohl tatsächlich erst am 22. Juli gegen 20 Uhr im Burgtheater erfahren, was Kerstin und Heike da wieder Abgefahrenes für ihr wachsendes Publikum vorbereitet haben.
Leichtes Lachmuskel-Trainig vorher ist für den zahlenden Besucher auf keinen Fall falsch. Das zeigte uns schon dieser gänzlich unverbindliche Spontan-Interview-Versuch mit dem derzeit wohl attraktivsten Humor-Export Dinslakens: Heike Becker und Kerstin Saddeler-Sierp alias „Thekentratsch“.
Das Interview führte Caro Dai.
Karten für den 22. Juli, 20 Uhr im Burgtheater (Einlaß: 19 Uhr) gibt es bei allen bekannten VVK-Stellen, auch bei uns im Pressehaus Dinslaken, Friedrich-Ebert-Str. 40, Tel. 02064-41900.
Autor:Janutschka Perdighe aus Dinslaken |
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