„Eine neue Schule mit großen Möglichkeiten“

Dass er Herzblut in diese Schule gesteckt hat, leugnet Silvio Husung (derzeitiger Schulleiter der Jeanette-Wolff-Realschule) nicht: Mit Leidenschaft und Begeisterung wirbt er für die neue Sekundarschule und hat uns einige überzeugende Argumente auf den Tisch gelegt.
  • Dass er Herzblut in diese Schule gesteckt hat, leugnet Silvio Husung (derzeitiger Schulleiter der Jeanette-Wolff-Realschule) nicht: Mit Leidenschaft und Begeisterung wirbt er für die neue Sekundarschule und hat uns einige überzeugende Argumente auf den Tisch gelegt.
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Exklusiver NA-Talk mit Silvio Husung vom Anmelde-Team der neuen Sekundarschule:

Die neue Sekundarschule nimmt langsam Gestalt an. Am letzten Samstag konnten sich Schüler und Eltern erstmals konkret über den Ort und die Möglichkeiten informieren. Und: Die Mehrheit war positiv überrascht!

Wenn man am Stadtbad 9 in Dinslaken über den Hof der Volksparkschule auf das Gebäude zugeht, dann landet man geradewegs in der neuen Sekundarschule. Hier wird ab Sommer (abhängig von den konkreten Schüler-Anmeldezahlen) ein vier- oder auch fünfzügiger 5. Klassenjahrgang in eine neue Schul-Ära starten.

Premiere für das „längere gemeinsame Lernen“ auch bei uns. Nach über 30 Jahren „Schul-Klassenkampf“ wurde überparteilich mit der Sekundarschule ein tragfähiger Schulkompromiss gefunden, der es auch am Niederrhein ermöglicht, das von der Unesco weltweit gelobte Konzept des „längeren gemeinsamen Lernens“ (immerhin) bis zu 8. Klasse umzusetzen.

25 Schüler pro Klasse

Es ist nicht mehr so wichtig, ob man „Spätzünder“ oder „Vorpubertant“ ist, weil in der neuen Sekundarschule nicht schon nach der 4. Klasse lebensentscheidende Bildungseinbahnstraßen in Haupt-, Realschule oder Gymnasium gewählt werden müssen.
„Jeder Schüler soll sich in der Schulgemeinschaft gezielt gefördert entwickeln können.“, so der Chef vom Anmelde-Team Silvio Husung.

Auch die auf maximal 25 Kinder beschränkte Klassengröße hat wohl viele Eltern überzeugt. Und auch, dass mindestens zwei Lehrer für jede Klasse verantwortlich sind. „Vier Augen sehen mehr als zwei“ - und es gibt dadurch zwei gleichberechtigte Ansprechpartner für die Schüler. Der genaue Lehrerschlüssel hängt von den konkreten Anmeldezahlen für die neue Sekundarschule ab, erläutert Husung.

Tag der offenen Tür

Der Schulleiter der Jeanette-Wolff-Realschule hat federführend das neue Sekundarschul-Konzept für Dinslaken entwickelt. Er und sein Kollege Michael Rölver (Abteilungsleiter der Jahrgangsstufe 5. und 6. an der Ernst-Barlach-Gesamtschule = EBGS) bilden auch das neue Anmelde-Team für die neue Sekundarschule in der Volksparkschule.

Beim samstäglichen „Tag der offenen Tür“ wurden offensichtlich auch Vorurteile bei den Eltern positiv abgebaut: Bei den Führungen durch die Werk- und Fachräume (Biologie, Physik) und der Besichtigung der neuen Turnhalle freuten sich die Eltern über die vielfältigen technischen, naturwissenschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten.

Auch das neugestaltete ansprechende Außengelände der Volksparkschule fand positives Echo. Die nahegelegene Eissporthalle und das ebenfalls zu Fuß zu erreichende schicke Dinamare taten ein Übriges.

Separate Räumlichkeiten

Nach dem derzeitigen Stand der Planung wird die Sekundarschule für ein Jahr mit der derzeitigen Hauptschule das Gebäude Volksparkschule teilen. 2013 zieht die Hauptschule dann endgültig aus.

Bis dahin wird sich die neue Sekundarschule in einem eigenen Gebäudeteil einrichten: Mit eigenen Klassenräumen, eigenem Lehrerzimmer, Flur, separaten Pausen- und Essenszeiten - auch im „Ganztag“ und während der Hausaufgabenbetreuung.

Husung: „Wir wünschen uns, dass die Schule zu einem richtigen Lebensmittelpunkt für Schüler und Lehrer wird. Das Lehrerkollegium wird auch seine Räume in unmittelbarer Nähe der Klassen haben.“

Silvio Husung, der erst vor einem Jahr die Schulleitung der Jeanette-Wolff-Realschule übernahm, hatte sich seinerzeit ganz bewußt mit dem Wissen, dass die große Zeit für Haupt- und Realschulen (wegen der schwindenden Anmeldezahlen) schnell vorbei sein würde, für den Schulleiter-Posten beworben.

Denn Übergangszeiten bieten immer auch große Chancen. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten und Betroffenen war und ist: Allen Schülern in ihrer begonnenen Schulform den Abschluss zu ermöglichen. Und gleichzeitig für die jetzt kommenden 5. Klassen eine neue sichere Schulform zu gestalten, die alle Möglichkeiten für die Berufswahl, das Fachabitur oder das normale Abitur mit anschließendem Studium bereit hält.

Husung und sein Team packten den Stier bei den Hörnern, ließen alle guten Erfahrungen aus allen Schulformen, wie der traditionell enge persönliche Kontakt der Haupt- und Realschule zu Betrieben und Firmen (durch frühzeitige Schüler-Praktika und regelmäßig veranstalteten Job-Börsen) in das neue Sekundarschul-Konzept mit einfließen.

Bewährtes bewahren

Der Pragmatiker Husung hat oft genug erlebt, dass „Betriebe ihre zukünftigen Auszubildenden bei einem Schüler-Praktikum kennengelernt haben.“ Sicher seien Noten wichtig, aber nicht Alles. Charaktereigenschaften, Lernwille und „ganz banal - dass die Chemie stimmt“ spielen auch eine wichtige Rolle.

Husung; „Die Entwicklung der neuen Sekundarschule hatte beinahe was von einer Schwangerschaft, die man als werdender Vater miterlebt. Denn das Konzept wurde in rund 9 Monaten entwickelt und die Niederkunft steht kurz bevor. Das ist für alle Beteiligten hochspannend.“

Wer in der Sekundarstufe nach der 8. Klasse das Abitur anstrebt, der wird in enger Zusammenarbeit mit der Ernst-Barlach-Gesamtschule (z.T. sogar von den selben Lehrern unterrichtet) mit dem entsprechenden Schulstoff versorgt. Das übliche „Loch“ beim Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium soll so verhindert werden.

Garantierter Übergang

Und - ein weiterer praktischer Vorteil: Wem in der Sekundarschule die Leistungsvorraussetzung für die Oberstufe gelingen, der hat einen Platz auf dem EBGS sicher und braucht sich nicht erneut einem Anmeldeverfahren zu stellen.

Silvio Husung leugnet nicht, dass viel Herzblut im Konzept der Sekundarschule steckt. Und er wird sich auch dem allgemeinen Bewerbungsverfahren als Gründungsschulleiter der Sekundarschule stellen. „Denn, wann kann man heute noch eine ganz neue Schule gründen - und - erleben, wie sie sich entwickelt?“

Die Stunde der Wahrheit schlägt nach Rosenmontag:

Anmeldetermine

Von Dienstag, 21. Februar bis Donnerstag, 24. Februar von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr können Eltern ihre Kinder auf der neuen Sekundarschule in der Volksparkschule, Am Stadbad 9 in Dinslaken, anmelden.
(ERschienen im Niederrhein Anzeiger KW 07 /12 cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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