Dinslakener und Musiker Thomas Baumann über Sprache, Reisen und Sport
Ein Vierteljahrhundert im Zeichen der Musik
Day of Song, Dinslakener Kinderkonzerte, pont neuf, Shanty Chor und Musikschul-Unterricht.. Bei all diesen Veranstaltungen und Einrichtungen ist einer nicht weg zu denken. Thomas Baumann ist dazu in der Stadt bekannt. Der Mann mit dem langen Bart, Mütze und den Sandalen hat viele musische Interessen.
Wie er zur Musik gekommen ist und welche (sportliche) Sache ihn noch begeistert, hat er uns verraten: Nach einer behüteten Kindheit am Dinslakener Altmarkt und dem Abitur in den 80er Jahren, verließ er zum Studium und Arbeiten die Stadt. Zehn Jahre und einige Erfahrungen reicher kehrte er mit seiner Familie zurück in die Heimat. In Münster studierte er Theologie und Orientalistik. Noch heute könnte er, wenn es darauf ankommt, auf Hebräisch, Latein und Alt-Griechisch kommunizieren. Denn für Sprache und Grammatik hat der Baumann Sympathie.
Auf die Frage, ob er zu Hause mehr Instrumente als Bücher habe, antwortet er: "Ich habe ein Zimmer voll mit Büchern und Instrumenten." Bevor er auf Reisen geht, studiert Baumann Grammatiken der Landessprache. "Die Speisekarte lesen und verstehen sowie eine einfache Unterhaltungen sollte schon drin sein, wenn man in ein anderes Land fährt", gibt er zu verstehen. "Das macht mir einfach Spaß."
Von den Reisen bringt der Musiker dann ab und an auch Mal ein Instrument mit. "Mitbringsel unserer Hochzeitsreise war eine arabische Laute." Die Musik war schon immer ein Hobby, aber von einer Musikkarriere habe er nie geträumt, verrät er. Mitte der 90er Jahre, zurück in Dinslaken, kam dann das erste Angebot einer Musikschule in Voerde. Dann die Gründung mit Schulfreund Volker Bellingröhr und Stefan Lücking von pont neuf 1996. Seit 2001 leitet er der ASE-Werkstattchor und zwei Jahre später den Shanty Chor Dinslaken-Hiesfeld. Mehr als 50 Auftritte im Jahr und zahlreiche Festivals mit den Shantys. Über ein viertel Jahrhundert im Zeichen der Musik. Chapou!
Da war noch was mit Sport.. "Vor 12 Jahren wurde die EM im Rugby auf Eurosport übertragen. Da hat es mich irgendwie gepackt. Zudem kann man sich ein Rugby-Länderspiel im Stadion auch finanziell leisten", lacht er. Wenn es sich ergibt schaut der Rugby, also eher passiv. Aktiv kann man zum Beispiel in Frankreich Kontakt schließen, wenn man in einem Union-Trikot auftaucht. Dazu sollte man wissen: Dinslakens Partnerstadt Agen spielt in der ersten Rugby-Liga Frankreichs.
Die derzeitige Situation ist für alle nicht einfach. Durch Corona ist Kultur wie weggefegt. Auch Baumann macht Wohnzimmer-Auftritte - auf seine Weise. Für die Dinslakener Kinderkonzerte zum Beispiel. "Wir haben glücklicherweise in diesem kein Shanty-Festival auf die Beine zu stellen. Unsere Konzert-Saison fängt in der Regel erst nach Ostern an und geht bis in den Oktober hinein. Nach Fronleichnam sind erste große Konzerte 2020 geplant. Im August wollen wir mit pont neuf auf Tour. Ich habe da noch Hoffnung."
Autor:Janutschka Perdighe aus Dinslaken |
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