Ein stiller Protest gegen die zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntage
Sonntag ist Frei - Tag
Evangelische Kirchengemeinden wollen Menschen senisibilisieren
„Sonntag ist Frei- Tag“, unter diesem Motto veranstaltet die evangelische Kirche Rheinland eine Aktion, welche einen stillen Protest gegen die im März dieses Jahres beschlossene Verdoppelung der verkaufsoffenen Sonntage durch die Landesregierung von vier auf acht darstellen soll. Aus einem Pool von etwa zehn Slogans konnten die Gemeinden wählen.
Pfarrer und Superintendent Friedhelm Waldhausen verwies auf das im Grundgesetz verankerte Recht auf den freien Sonntag, dessen Ursprung im jüdischen Glauben begründet ist.
Es ging um Mottos, wie „Gott sei Dank Sonntag“, „Sonntagsruhe – Zeit für mich, Zeit für uns“ oder „Sonntag – Gott begegnen“ und andere. Auch in ihren Gemeindebriefen spielt die Sonntagsheiligung eine große Rolle. Presbyterin Pia Hopp betonte, „Wir wollen mit dieser Aktion niemanden maßregeln, sondern lediglich sensibilisieren“. Dem stimmte Pfarrer Friedhelm Waldhausen zu, „Uns ist durchaus bewusst, dass die heutige Zeit andere Prioritäten hat und ein Kaufmann zum Beispiel durchaus am verkaufsoffenen Sonntag mitmachen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben“. Er betont aber auch, dass der Mensch einen Tag der Ruhe und Besinnung braucht. „Wenn dieser dann als Ausgleich zu solchen Sonntagen mal in der Woche stattfindet, ist das auch ok, wenn dem freien Sonntag auch eine andere Bedeutung zukommt, als einem anderen Wochentag“, so sein Resüme. „Feiertage“, fährt er fort, „sind Widerstandstage“ und meint den „Widerstand gegen den Trott, der uns mürbe macht“. Auf die Frage, ob vielleicht der Hintergedanke, wieder mehr Menschen in die Kirchen zu bekommen, dahinter steht, sind sich die Beteiligten einig, dass dies nicht so sei. So glaubt Ruth Levin, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises, nicht, dass dies eine Folge wäre. Auch hier bestärkt Waldhausen, „Um mehr Leute in die Kirchen zu bekommen, müssten sich die Kirchen etwas anderes einfallen lassen, wie zum Beispiel Familienfeste oder dergleichen“.
Ihm und seinen Mitstreiterinnen und- streitern sei wichtig, „wenn viele Menschen auch nicht mehr für die Kirchen sind, so sollten diese doch immer noch für die Menschen da sein.
Zudem sollte der Rückgang der Gottesdienstbesucher die Kirchen ermutigen, sich besonders an Sonntagen anzustrengen.
Zwei bis drei Monate werden die Mottos bezüglich der freien Sonntage den Alltag der Krichengemeinden noch begleiten, sowohl in den Gemeindebriefen als auch etwa als Transparente, wie am Haus der Kirche an der Duisburger Straße, bevor es in die Adventszeit geht.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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