Dritter „Literatur-Hotel-Preis“ erfolgreich im Art Inn:
Seit der Kulturhauptstadt 2010 reichten 78 Autoren 100 Kurzgeschichten ein: Im dritten Jahr erfolgreich fand Donnerstagabend eine kulturelle Dinslakener Besonderheit ihren Abschluss vor intensiv mitgehendem Stammpublikum:
Der „Literatur-Hotel-Preis 2012“ (LHP) präsentierte im Art Inn am Bahnhof seinen diesjährigen Sieger Ben Bäder und vier weitere Autoren in Lesungen.
Mit leicht ironischem Anklang an den großen Bruder Literatur-Nobelpreis zur Kulturhaupstadt 2010 von einer in Dinslaken arbeitenden Essener Journalistin erfunden und nur hier durchgeführt fand der niederrheinische Kurzgeschichten-Wettstreit schnell ein erstaunliches und gar überregionales Echo.
In augenzwinkernder Erinnerung an die Anfänge des short-story-„Weltmeisters“ Ernest Hemingway bei einem US-Anzeigenblatt wurden die eingesandten Beiträge von sage und schreibe 78 Autorinnen und Autoren unterschiedlichster Altersgruppen und Berufe auch hier in einem solchen veröffentlicht.
Krimi oder Humor - Hauptsache kurz
Von der insgesamt über die Jahre eingesandten erstaunlichen Zahl von einhundert Storys wurde gut die Hälfte gedruckt, diese und weitere sind bis heute im Internet nachzulesen und waren per Tele-Voting von Jedermann zu beurteilen: Erster Sieger war 2010 Oliver Peters, der auch diesmal wieder las, es folgte 2011 die junge Berit Heinrich, Dinslakens Zeitungs-Lesern durch journalistische Beiträge bekannt.
2012-Preisträger Ben Bäder fesselte nun mit „Ein fast perfekter Coup“ auch sein Live-Publikum im Hotel, fast stimmengleich gefolgt von Germanistik-Studentin Kerstin Schütze, deren Platz-2-story „Mord in Dinslaken-Mitte“ ganz ohne Schmunzeleffekt eine Frauenleiche in der ausgehobenen Ex-Hertie-Baugrube beschrieb, ihre allererste Geschichte überhaupt.
Gärtner, Kultur-Multitalent und selbst mitschreibender Autor Ben Perdighe führte durch den insgesamt zehnten Leseabend der drei LHP-Jahre, der diesmal kulinarisch vom Bahnhofsplatz-Gegenüber Isolabella im Art Inn begleitet wurde.
Afrika, WG-Leben und Horst Wabbelhorst
Auch der diesjährige LHPreisträger Nr. 3, Ingo Knosowski aus Bochum, traf mit den nächtlichen Erlebnissen seines Helden Horst Wabbelhorst den Geschmack des Publikums. LHP-Autorin Eva Bock faszinierte mit einem frischen Text aus wild mit afrikanischen Abenteuerträumen verschnittenen heimatlichen Szenen. Gastautor Jan Coenen aus Bonn brillierte u. a. mit Erlebnissen aus seiner behüteten Jugend und dem verstörenenden Leben in einer alternativen Studenten WG.
Mitverursacht wurde das so große Echo bei allen mitwirkenden Stadt-Schreibern sicher auch diesmal durch verlockende Preise der Dins-lakener Geschäftswelt, aber auch Künstler Alfred Grimm gab eines der wenigen seiner aus der Kulturhauptstadt-Aktion verbliebenen gestalteten „DINsLAKEN“ und wie sich es für einen Literatur-Hotelpreis gehört, gibt´s auch wieder Romantic Dinner, Wochenend-Verwöhnung samt Büfett für den Sieger samt Begleitung.
Das alle Fachleute verblüffende Ergebnis aber ist die unglaubliche Vielfalt der eingesandten Geschichten, die der Wettbewerb aus der Phantasie der Dinslakener herauslockte.
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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