Bildung im Großformat
Dinslakener Museum punktet mit Bildern zum Draufschauen & Drüberreden
Dinslaken: Aus über 600 Schulwandbildern des Hauses stellte Kurator und Museumsleiter Danny Könnicke eine repräsentatve Sammlung reizvoller Schulwandbilder zusammen, die auch in Dinslakener Einrichtungen wie etwa der Molkteschule vergangenen Schüler:innengenerationen Lebenswelten vermittelt haben. Der Fokus liegt auf den Themen Biologie, Gesellschaft und Politik sowie Technik. Eine museumspädagogische App als digitale "Schnitzeljagd" steht auch zur Verfügung.
Heutzutage "lesen" sich die Wandbilder wie spannende Zeitzeugen, in denen Denkweisen überlebt haben, über die wir heute kritisch nachdenken können. In vielen Schulen sind die Themen Rassismus oder Antisemitismus präsent und dürfen im Museum bearbeitet werden. Energiethemen wie Atomkraftwerke oder Steinkohle liefern ebenfalls Gesprächsstoff. Eurozentristische Sichtweisen schulten den Blick für Politisches, was angesichts von anstehenden Wahlen des EU Parlaments, an denen auch schon Jugendliche ab 16 Jahren teilhaben dürfen, spannend ist.
Auch zeigt die oft ästhetisch anmutig wirkende Bilder- und Objektsammlung ein Lernen in analoger Langsamkeit, dass wir uns im Whiteboardzeitalter der Digitaltransformation in Schule und Gesellschaft manchmal wünschen. Eine ältere Ausstellungsbesucherin bemerkte: "Früher malten wir das noch mit Buntstiften ab und konnten es uns auch besser merken, als wenn wir es nur per Handy abfotografiert hätten."
Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm über die örtliche VHS, welches mit dem Vortrag von Sammlungsdirektorin Dr. Ina Katharina Uphoff von der Universität Würzburg eingeleitet wurde, deren Digitalarchiv über 20000 Exponate erfasst hat.
Der Förderverein des Museums unterstützte die Restaurierung beschädigter Wandbilder, die nun wieder gezeigt werden können. Die regionale Sparkassenstiftung NISPA ermöglichte eine kostenlose Broschüre "Ich habe ein Lieblingsmärchen", an der Dinslakener Bürger:innen beteiligt waren. Eine zweite Ausstellung im Obergeschoss widmet sich mittels Wandbildern dem Märchenerzählen und ist bis 25. August zu sehen. Diese Etage ist besonders geeignet für Familien und Kinder.
Die Wechselausstellung "Bildung im Großformat" kostet keinen Eintritt!
Museum Voswinkelshof im stadthistorischen Zentrum am Elmar-Sierp-Platz 6 in Dinslaken noch bis Ende Juni 2024 dienstags bis sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr
Autor:Dr. Michaela de Groot aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.