Dinslaken: Neues Team für die Kultur
Wer schmeißt jetzt eigentlich den Geschäftsbereich "Bildung, Kultur, Freizit und Sport"?
Kulturpolitik und vor allem deren Umsetzung ist ein entscheidender Faktor im Reizklima einer Stadt. Daher fragten sich viele: Was kommt nach der Ära Graf? Im Stadthaus sprachen wir mit dem neuen Team um Thomas Termath.
Dinslaken. Eine Neuerung gibt es, an die man sich gewöhnen wird: Der Leiter des Geschäftsbereiches „Bildung, Kultur, Freizit und Sport“ Thomas Termath sitzt ab sofort im Stadthaus an der Friedrich-Ebert-Straße. Wo auch die 1. Beigeordente und Kultur-Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann ihren Sitz hat. Trotzdem ist die Kultur-Etage in der Stadtbibliothek nicht verwaist.
Ringtausch innerhalb der Stadtverwaltung
Die Ansprechpartner für Theater-Abos und Spielplan sitzen weiterhin dort. Stefan Hutmacher, der für Heidrun Kerz nun diese Aufgaben federführend übernimmt, hält dort die Fahne hoch.
Für Leiter Thomas Termath ändert sich so bürotechnisch erstmal nichts. Die Umstellung vom Schwerpunkt Bildung auf den Schwerpunkt Kultur ist für ihn eigentlich auch gar keine. Als Stellvertreter von Klaus-Dieter Graf war Thomas Termath natürlich auch immer in den Bereich Kultur eingebunden.
Stadtverwaltungen haben oft mit Vorurteilen aus ihrer jahrhundertealten Ämter-Vergangenheit zu kämpfen. Das haben die Dinslakener nicht nötig. Auch wenn der Begriff Fachdienst immer noch in vielen Ohren ungewohnt und genauso staubig wie „Amt“ klingt, so stehen die handelnden Personen für vielversprechende aktive Kulturgestaltung. Die Mitglieder des Leitungsteams haben in der Vergangenheit beruflich wie privat bewiesen, dass sie „aus wenig viel machen“ können.
Eine überlebensnotwendige Voraussetzung für erfolgreiche Kulturarbeit in diesen finanziell immer härter werdenden Zeiten. Viel Fingerspitzengefühl, Wissen und Gespür für Trends und Traditionen wird auch in Zukunft nötig sein, um das Niveau zu halten.
Thomas Termath konnte gerade für die (lange Jahre von ihm ehrenamtlich gemanagte) Jazzinitiative Dinslaken, einen Preis von Kulturstaatsminister Bernd Neumann entgegennehmen. Ein schöner Abschluss, der seinen persönlichen Rückzug aus der Organisation der Jazz-initiative für alle Beteiligten nicht ganz so traurig macht. Die klare Trennung zwischen privat und Job war nötig, da der städtische Fachdienst Kultur die Jazzinitiative unterstützt und der neue Leiter Thomas Termath ja schlecht mit sich selbst als Vertreter der Jazzinitiative verhandeln kann.
Heidrun Kerz, die in den letzten Jahren für Kultur und Spielplan verantwortlich war, wechselt nicht nur räumlich aus der Stadtbibliothek ins Stadthaus. Sie übernimmt die bisherigen Aufgaben von Thomas Termath im Bereich Schule und Sport und ist nun auch seine Stellvertreterin. Der Dritte im Bunde ist Stefan Hutmacher, der aus dem IT-Bereich der Stadtverwaltung nun in die Kultur wechselt. Der privat musikalisch sehr aktive Trompeten-Solist und Dirigent freut sich auf die neue Aufgabe, zumal er seinerzeit die 725-Jahr-Feier Dinslakens als Mitorganisator noch lebhaft in Erinnerung hat.
Niederrhein Anzeiger:
Wie muss man sich denn einen Wechsel an so einer entscheidenden Stelle vorstellen? Und wann haben Sie davon erfahren?
Thomas Termat: Die Nachfolge-Entscheidung stand frühzeitig fest: Im August letzten Jahres war die Ausschreibung. Und die Entscheidung kam direkt im Herbst. So konnten wir alle den Übergang gut vorbereiten und stemmen. Der 1. Oktober war nur der formale Startschuss. Wir haben einen permanentem Austausch und arbeiten uns direkt zu.
Sind denn schon alle Bereiche und Aufgaben klar verteilt? Und stimmt die Chemie zwischen Ihnen?
Stefan Hutmacher schaut in die Runde und in lächelnd nickende Gesichter: Die Chemie stimmt. Wir kennen uns auch schon aus vorherigen Funktionen. Natürlich sind wir noch in der Findungsphase. Auch sind nach den Sommerferien noch drei neue Kollegen dazu gekommen. Aber die Aufgabenfelder sind verteilt. Jetzt geht es an die praktische Arbeit. Ganz aktuell: Der neue Spielplan steht an. Wir sind mitten in den ersten Verhandlungen und Terminmöglichkeiten mit den Künstlern und Tournee-Theatern. Das Spielplanheft muss fertig werden, damit wir in die Abo-Werbung 2014/2015 gehen können. Auch 2015/2016 wird spannend: Da gibt es die ersten eigenen Projekte des neuen Burghof-Bühnen-Intendanten zu sehen.
Wie ist nach den vielen Jahren praktischer Kulturorganisation, der Wechsel in den Schul- und Sportbereich für Sie?
Heidrun Kerz: Das ist richtig spannend. Und auch wenn ich sehr gern in der Kultur gearbeite habe, so freue ich mich auf die neuen Aufgabe Bildung. Ich bin ja auch nicht ganz aus der Welt, als Stellvertreterin von Thomas Termath bleibe ich ja zumindest grob im Thema.
Verwaltungsmenschen sollten im Idealfall ja einfach alles können - nach dem bewährten Motto: „Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder dauern etwas länger“. Wie ist das bei Ihnen?
Thomas Termath: Ja, selbstverständlich. Ganz genauso ist es! Jedenfalls bemühen wir uns. Oder wie seht Ihr das?
Heidrun Kerz und Stefan Hutmacher wie aus einem Munde: Genauso ist es!
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen viel Erfolg. Auch im Namen unserer Leser.
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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