"Die Reise nach Westen" - Japanausstellung im Voswinckelshof

Eine typische japanische Geisha.
5Bilder

Mitten in Dinslaken - im Museum Voswinckelshof - präsentieren Sammler und Ausstellungsmacher Gerhard Friedrich Philipp eine sehenswerte japanische Farbholzschnitt-Ausstellung. Der Leiter eines Museums in Osnarbrück bringt den Besuchern eine interessantente Zeit in der japanischen Geschichte näher.

Nach der jahrhundertelangen, selbstgewählten Isolation Japans bricht in relativ kurzer Zeit durch die Kolonialmächte des Westens eine gesellschaftliche Umwälzung aus. Das tradtionelle Japan mit einem weltentrückten Kaiser, der die eigentliche Macht in die Hände eines Shogun (Fürsten) gelegt hat, wird hinweggefegt. Der japanische Adel mit der Kriegerkast der Samurais wird entmachtet. Viele Samurais werden zu Ronins, herrenlosen Söldnern, die sich durch Diebstahl über Wasser halten. Das leutet auch den Niedergang der traditionellen japanischen Unterhaltungs- und Gastronomie-Kultur ein, da die Samurais als Kunden wegfallen. Aus Geishas (langjähriger Uusbildungsberuf zur Unterhaltung reicher Männer mit Schwerpunkt Gesang und Tanz) werden Kurtisanen und Prostituierte. Das Kabuki-Theater und die Teehäuser müssen schließen und westlicher Lebensweise weichen. Die Ausstellung zeigt in eindrucksvollen Bildern, diese Zeit.

Über drei Stockwerke erstreckt sich die farbenfrohe Kunst der japanischen Kultur.

Die Ausstellung zeigt Bücher aus Reispapier mit verschiedenen Motiven. Helden, Schurken und Dämonen, wunderschöne Frauendarstellungen, abgebildet als japanische Holzfarbschnitte. Auch japanische Innenausstattung, Werkzeuge und Geschirr können sich hier die Besucher ansehen. Besonderes Highlight sind die verschiedenen Versionen der berühmten "Kanagawa Welle", die entscheidenden Einfluss auf die europäische Kunstentwicklung nahm. So wurden viel später als Jugendstil-Künstler zu Ruhm und Ehre gekommenen Maler davon beeinflußt. Auch die heutige Manga-Comic-Kultur ist ganz in der Tradition dieser Farbdrucke. viel bilder wirken hochmodern.

Für alle, die die Ausstellung besuchen wollen: "Die Reise nach Westen" wird noch bis zum 30.März 2014 im Voswinckelshof, Elmar-Sierp-Platz 6, gezeigt. Der letzte Vortrag ist am Sonntag, 16. März um 15 Uhr mit dem Titel "Original, Nachdruck, Fälschung" über das Verlagswesen der Edo-Zeit und das Phänomen der Nachdrucke und Fälschungen, gehalten von Gordon Friese.

Öffentliche Führungen werden von Theterpädagogin Cordula Hamelmann jeden Samstag vom 8. März bis zum 22. März begleitet. Letzter Führungstag ist am Sonntag, 30. März um 15 Uhr.
Der Eintritt kostet 1,50 Euro und eine Familienkarte 4,50 Euro.
Die Ausstellung verspricht besonders für Japanliebhaber ein kulturelles Erlebnis, aber auch für alle anderen ist es Blick in eine andere Welt, der sich lohnt.

Autor:

Stefanie Scholten aus Dinslaken

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.