Mit 25 Km/h vom Ruhrgebiet zum Niederrhein
Der Weg ist das Ziel

Zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein - hier wird der Mofakult ganz groß geschrieben.  | Foto: jp
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Grenzenlose Freiheit und ein kleines Stück Jugend zurückholen, sind nur zwei Argumente, warum gestandene Männer wieder auf ein Mofa oder Moped steigen. Was es mit dem Kult auf sich hat und warum man umbedingt mal mitfahren sollte, ist der Niederrhein Anzeiger auf den Grund gegangen.

Damals gehörte man dazu oder eben nicht. Wer auf dem Schulhof etwas sein wollte, kam mit der Mofa zur Schule. Die Freiheit zu haben, schneller als mit dem Fahrrad und mit einem Motor unter sich, Strecken zu bewältigen - darum haben Jungs mit 15 Jahren den Mofa-Führerschein gemacht.


Männer auf kleinen Maschinen

Heute sind es Männer um die 40, die sich ihre erste Maschine wieder zulegen, um in der viel zu schnell gewordenen Welt, mit 25 Km/h die schöne Landschaft bei uns am Niederrhein zu genießen. Es geht nicht um das Ankommen. Nein, der Weg ist das Ziel. In einer Gruppe mit dem Mofa unterwegs zu sein heißt allerdings auch, sich die Zeit nehmen, denn an den Schätzchen gibt es immer wieder etwas zu schrauben. Zündkerze kaputt, Vergaser dicht, Gaszug gerissen oder einfach nur ein platter Reifen. Wer zusammen los fährt, hält auch zusammen an und hilft bei der Reparatur - und wenn es nur gut gemeinte Ratschläge sind.

Warum auch nicht? Zweiradfeeling mit durchschnittlich 1 PS und einfacher Technik. Zum TÜV muss man nicht und das Jahreskennzeichen kostet ca. 50  Euro. Das sind mindestens vier gute Gründe um umzusteigen. Doch die Nachfrage steigt, damit auch der Preis. Auch wenn noch ausreichend staubige Mofas in deutschen Garagen stehen, ist der Markt in den letzten Jahren explodiert. Da kann man von Glück reden, wenn man bei Oma im Schuppen noch eine findet. Mit etwas Knowhow und einem guten Ersatzteile-Händler ist man dabei. Und die Blicke der anderen Straßenverkehrsteilnehmer, sei es an der Tanke oder bei einer Ausfahrt am Rhein, sind garantiert.

Die Kobras - 25 Km/H Freiheit

In der ganzen Republik gibt es mittlerweile unzählige Mofa- und Mopedklubs. Zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein sind es die Kobras, die sich 2004 gegründet haben und somit einer der ersten Klubs sind. Gemeinsam erleben sie immer wieder tolle Abenteuer. Hört sich komisch an, ist aber so. Neben der jährlichen Klubausfahrt haben die Mitglieder schon an einigen Gameshows teilgenommen und abgeräumt. Es folgten unvergessliche Reisen, zum Beispiel zu bekannten Rennstrecken wie dem Nürburgring, Einladungen auf Festivals oder diverse TV-Auftritte und im vergangenen Jahr sogar die eigene TV-Serie. Und das alles mit der Mofa.

Von Generation zu Generation

Auch mein Mann ist der Mofamacht verfallen. Mit ihm seinem Vater und unserem Sohn baut er derzeit eine gemeinsame Mofa auf. Die Schrauber sind 65, 42 und 5 Jahre alt. Die Liebe zum Zweitakt wird so auch in unserer Familie von Generation zu Generation weiter gegeben.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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