Buchkritik: "Für jede Lösung ein Problem" - ein Roman mit viel Humor und Selbstironie
„Für jede Lösung ein Problem“ ist ein Roman, welcher von Kerstin Gier im Jahr 2007 vom Bastei Lübbe Verlag veröffentlicht wurde.
Der Roman erzählt von Gerri, einer jungen Frau, die sich mittels Schlaftabletten und Wodka das Leben nehmen will. Kurz bevor sie sterben will, schreibt sie Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern unzensiert ihre Meinung über sie. Jedoch geht Gerris Plan mit den Schlaftabletten und dem Wodka schief und nicht nur, dass jetzt alle wissen, wie Gerri wirklich über sie denkt, nein, denn jetzt muss sie auch damit umgehen können.
Zentral ist hier Gerris Umgang mit ihren Mitmenschen und den unangenehmen Gefühlen, denen sie sich stellen muss.
Nach und nach treffen alle Briefe bei Gerris Verwandten und Freunden ein, sie versucht ihnen aus dem Weg zu gehen, doch begegnet sie stattdessen einer Person, die ihr Leben ebenfalls mit auf dem Kopf stellen wird.
Giers Art zu schreiben bedarf einer einfachen, unkomplizierten und sehr humorvollen Sprache, die unglaublich charakteristisch für sie ist. Jedes Kapitel bringt neue Lacher mit sich und auch oft ironische oder gar leicht sarkastische Bemerkungen von der Hauptakteurin Gerri.
Die Gefühle und Gedanken lassen sich von allen Charakteren gut nachvollziehen, besonders von Gerris Seite aus, denn der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt, sodass der Leser das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein.
Der Titel „Für jede Lösung ein Problem“ zeigt schon am Anfang, dass dieser Roman eine selbstironische Komödie sein muss und dies wird auch bis zum Ende hin erfüllt, denn die Hauptperson Gerri nimmt sich selbst nicht allzu ernst und hat trotz verzweifelnder Art einen lustigen Unterton, sodass kaum betrübte Stimmung aufkommt.
Man wird direkt zu Beginn in das Geschehen hineingezogen und kann sich aus einer perfekten Mischung von Witz und Selbstironie kaum entziehen, da der Leser sofort in Gerris Leben hineinstürzt und sich in einer alltäglichen Situation befindet.
Der erste Eindruck des Buches vermag erstmal etwas unwissend, da man nicht genau weiß, um was sich das ganze Buch dreht und der Titel auch nur wage Schlüsse ziehen lässt, doch sobald man die Kurzbeschreibung des Buches liest und die ersten Kapitel gelesen hat, ist man bestens aufgeklärt und kann es kaum erwarten, wie nun Gerris Plan endet und was ihr Handeln alles mit sich zieht.
Der Roman „Für jede Lösung ein Problem“ zeigt eine sehr lustige und schöne Story einer jungen Frau zwischen inneren Konflikten, einer frechen Zunge und Schwierigkeiten des Alltags. Gier zieht den Leser in Gerris Kopf und ihren Gedanken hinein, zeigt ihnen die Welt, in der Gerri lebt, lacht und manchmal auch leidet. Es gibt kaum eine Seite, wo so mancher Leser kein amüsiertes Schmunzeln auf den Lippen hat oder ein kleines Lachen. Ironie, Sarkasmus und Witz sind hier in einer sehr gut proportionierten Mischung, aber auch hier fehlt weder Liebe noch Romantik, was besonders für Romanliebhaber entscheidend sein könnte.
Dieses Buch ist also perfekt Leute, die etwas zum Lachen und Schmökern suchen. Liebe, Witz und Schwierigkeiten sind hier gleichermaßen gut vertreten.
Sowohl erwachsene Leute als auch junge Leute können sich mit Gerri gut identifizieren, somit ist dieser Roman perfekt für jung und alt, Hauptsache man sucht Witz und sympathische Charaktere.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch definitiv ein Kauf wert, denn es ist so herrlich locker und leicht geschrieben, dass einem das Grinsen auch bis an das Ende des Romans begleitet. Zudem ist es alltagstauglich geschrieben, so dass sich jeder in einer der Charaktere wieder findet und dennoch etwas Aufregendes erlebt. Ein must-have im Bücherregal.
Autor:Stefanie Scholten aus Dinslaken |
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