Kleinkunst-Theater Halbe Treppe in Dinslaken-Lohberg feiert Karneval online
Altweiber und Rosenmontag mit vielen Künstlern
Immer noch hat uns das Virus SARS CoV-2 im Griff. Dabei macht es vielen einen Strich durch die Rechnung. Das gilt nicht nur für Geschäftsleute und Unternehmen, sondern auch viele Künstler, kulturelle Einrichtungen sowie die Jecken, die auf Umzüge und große Veranstaltungen verzichten müssen. Doch viele begegnen dem mit Erfindungsreichtum und Kreativität.
So ist es auch beim Kleinkunst Theater „Halbe Treppe“ in Dinslaken. Seit rund elf Monaten hat das kleinste Theater am Niederrhein coronabedingt seine Pforten für Besucher geschlossen.
Wo keine Besucher, keine Einnahmen, weder aus Eintrittsgeldern, noch aus Getränkeverkauf. „Das einzige, was weiterläuft, sind die Kosten“, resümiert Kordular Völker, 1. Vorsitzende des Trägervereins „Kleinkunstakademie (KKA) Halbe Treppe e.V.“. Mit einer Unterstützung durch staatliche Förderprogramme kann der Verein wegen seiner Gemeinnützigkeit nicht rechnen. So waren die finanziellen Grenzen schnell erreicht.
Eines der herausragendsten Merkmale eines Theaters ist dessen Kreativität
Aber wem nicht geholfen wird, der hilft sich selbst und wird kreativ. Kreativität ist nun mal eines der herausragendsten Merkmale eines Theaters und sei es noch so klein.
Relativ schnell waren bereits im November letzten Jahres Sponsoren gefunden, welche die Anschaffung einer Videokamera nebst Zubehör ermöglichten. So stand einer Realisierung der Idee, Veranstaltungen online zu streamen, nichts mehr im Wege.
Nachdem diese Art der Darbietung bereits in der Weihnachtszeit Anwendung fand und vom Publikum begeistert aufgenommen wurde, beschloss das ehrenamtliche Team die Fortsetzung, indem es auf diesem Wege in einer eigenen Benefizveranstaltung die Jecken in Dinslaken und weit über die Grenzen der Stadt hinaus unterhalten möchte.
Achnes Kasulke und Frau Kühne
Dank des Künstlernetzwerks des Vereins gelang es Völker, neben vielen regionalen Karnevalsgrößen, die professionellen Künstlerinnen Annette Eßer als „Achnes Kasulke“ und Ingrid Kühne als „Frau Kühne“, beide nicht nur aus Funk und Fernsehen bekannt, zu verpflichten.
Ingrid Kühne aus Xanten, die mit ihren aus dem Leben gegriffenen Alltags-“Problemen“ Hallen füllt, war sofort Feuer und Flamme: „Vielen kleinen Theatern droht das Aus“, so die Xantenerin, „deshalb habe ich sofort zugesagt, als Kordula anrief“.
Auch “Achnes Kasulke“ musste nicht lange überlegen. „Wir haben momentan wenig bis gar nichts zu tun und für Online Veranstaltungen haben wir Erfahrungen im Rahmen des „Jeckstream“ des Kölner Karnevals gesammelt“. So sei dies eine willkommene Gelegenheit, sich trotz des Lockdowns zu präsentieren und dabei noch Kollegen zu unterstützen.
Einfach überraschen lassen
Frau Kühne ist sich sicher, „Die Leute werden begeistert sein, was wir so auf die Beine gestellt haben“. Dabei handele es sich nicht nur um rein karnevalistische Beiträge und es kämen auch keine Themen, wie Corona, auf den Tisch, denn „das können wir alle nicht mehr hören“. „Einfach überraschen lassen“, rät sie.
Natürlich wird Kordula Völker, die auch Regie führte, als „Kai Coslowski“ und „Erna Coslowski“ ebenfalls ihre Beiträge zur Unterhaltung leisten.
Weitere Mitwirkende sind Birgit Kerschel von der KG Blau Weiß 1958, Sarah Mokros mit dem Vereinslied der KG Blau-Weiß; das Dreigestirn der KG Lohberg, PrinzIn Rosanne Meusel, Jungfrau Marlene Ramm und Bäuerin Heide Fischer sowie einige andere.
Gestreamt werden die Veranstaltungen zu Altweiberfastnacht unter dem Motto „Altweiberball „FrauKE schunkelt und am Rosenmontag mit dem Titel „Halbe Treppe, wie es lacht und singt“.
Kostenloser Link – Spenden selber bestimmen
Die Links zu den Veranstaltungen gibt es kostenlos auf der Homepage der „Halben Treppe“
„Ein Kartenverkauf konnte aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr organisiert werden“, erklärt Völker. So bleibe es den Närrinnen und Narren selbst überlassen, wie großzügig sie ihren Eintrittspreis über den Spendenbutton auf der Homepage gestalten.
Dabei werde das Ganze voraussichtlich mit einer Crowdfunding Aktion durch die Volksbank gekoppelt, so dass diese zu jeder Spende über zehn Euro noch einmal zehn Euro dazu gebe.
Die jeweiligen Programmzusammensetzungen präsentiert das Theater auf seinen Social Media Kanälen.
Nicht nur Kordula Völker, Ingrid Kühne und Achnes Kasulke würden sich über viele Teilnehmer freuen. Für viele weitere an diesem einzigartigen Dinslakener Kleinkunst Theater Beteiligten würde dies eine Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bedeuten.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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