Ist Bio wirklich immer Bio?
Die Bio-Revolution

Foto: Francis Bee
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26.11.2024, ARTE TV

Ich kaufe seit vielen Jahren Bio-Lebensmittel. Mir bekommen diese pestizidfreien Lebensmittel besser. Mein Darm spielt nicht mehr verrückt, meine allgemeine Gesundheit hat sich verbessert.

Der Markt bot vor 40 Jahren so gut wie keine Biolebensmittel mehr an.
Ich erinnere mich an einen Ausspruch meines Großvaters, der sich in den 60er Jahren über die unkontrollierte Feldspritzerei aufregte. Er sagte: "Bei so viel Gift auf dem Feld, kann das nicht ohne Folgen bleiben."
Er hatte recht.
Das Gift dringt in die Pflanzen ein, wächst und nach der Ernte landet es auf unserem Teller. Gleiches gilt für die "Nutztiere". Kühe und Schweine wurden immer mehr in Ställen gehalten, was mein Großvater mit Sorge betrachtete, und werden mit den gespritzten Pflanzen gefüttert. Nahrung wurde konventionell, maschinell so hergestellt, dass selbst Rinder es nicht mehr identifizieren konnten.
Ein Bauer sagte mal, dass seine Kühe die Ersatzkrümeldinger nicht als Nahrung ansähen und verweigerten. auch begannen sie zu brüllen, wenn sie nicht auf die Weide durften. Das kannten die Tiere nicht.
Die folgenden Generationen wurden im Stall geboren und nie mehr rausgelassen - sie kennen es nicht anders.

Aber nun zum Pilzbefall bei Pflanzen

Pilze, Bakterien und Viren sind die Geißel der Menschheit.
Es gibt schätzungsweise 3,5 bis 4 Millionen Pilzarten. So genau weiß man das aber nicht, da immer wieder neue Arten entdeckt werden und davon ist keiner essbar. Es sind "Schimmel-Pilze" wie der Aspergillus und Candida, die überall vorkommen - verborgen und unentdeckt. Und sie sind durchaus nicht immer harmlos.

Fallbeispiel:
Es wurde wissenschaftlich bewiesen, dass sich Resistenzen bilden, die eigentlich für die Genesung einiger Erkrankungen durch Pilzsporen der Aspergillus- und Candida-Gruppe eingesetzt werden. Sie wirken nicht, weil die grundchemischen Stoffe in Pestiziden, die Gleichen sind, die für die Schimmelpilzbekämpfung in einem Organismus angewendet werden. Doch die Pestizide sind schon in dem befallenen Körper zu finden und daher wirken die Medikamente nicht.

1992 habe ich in einer Umweltklinik einen Patienten kennengelernt, der an einem akuten Candida-Befall litt. Der Pilz war in den Blutkreislauf gelangt. Ergebnis: der Mann (Ende 30, 2 kl. Kinder) wurde von innen regelrecht von dem Pilz "aufgefressen". Er konnte nicht mehr ruhig sitzen, liegen oder stehen und starb ein halbes Jahr später.
Wie grausam ist das!

Erklärung:
Schimmel-Pilze sind allgegenwärtig und eine Gefahr nicht nur für Pflanzen. Schimmelpilze werden mit Giften in der Landwirtschaft bekämpft, aber die Wirkung ist beschränkt. Die Pestizide wirken nicht mehr, weil die Pilze Resistenzen bilden.
Um aber einen Befall in einem Organismus bekämpfen zu müssen kommen genau die gleichen chemischen Grundstoffe zum Einsatz, wie in der Landwirtschaft.

Bekämpfung:
Dänemark und die Universität Würzburg haben entdeckt, wie man diesen für viele Menschen (rund 90.000 in Europa, 80 Tote in Deutschland 2023) gefährliche Schimmelpilzart bekämpfen kann.
Eigentlich ist es ganz einfach: keine Monokulturen angelegen, sondern auf einem Feld verschiedene Pflanzen anbauen. Bildet sich ein Aspergillus in einer Pflanze, kann sie die Nachbarpflanze nicht befallen, weil ihre chemische Zusammensetzung eine andere ist. Das wurde in einer langen Studie in Dänemark nachgewiesen.

Pilze, wie die Sorten der Aspergillus und Candida - Gruppe, sind Teil des Lebens und gehören auch in den Organismus von Lebewesen. Hier ist mit Lebewesen auch die Pflanze gemeint und nicht nur das Tier oder Menschen.

Invasive Pilzgruppen sind auf dem Vormarsch – so der Candida auris. Er hat sich nahezu flächendeckend auf der Erde ausgebreitet. Kein Medikament wirkt.

Und jetzt kommt die schlechte Nachricht: auch Biobauern – und nicht nur im EU-Ausland, sondern auch in Deutschland – nutzen inzwischen wieder Pestizide. Bio-Pestizide enthalten immer mehr synthetisch zugesetzte Stoffe, die weit weg von Bio sind. Eine toxische Wirkung – auch direkte Wirkungen auf ein Individuum – kann nicht ausgeschlossen werden, weil sie schädlich und gefährlich sind und resistent machen. Das kann lebensgefährlich sein.

Wenn nun der Markt die Preise regiert, frage ich mich, warum die Landwirtschaft nicht auf eine Landwirtschaft mit gemischten Anpflanzungen setzt, wie es in den Studien in Dänemark oder auch in einem Institut in Würzburg als wirksame Waffe nachgewiesen werden konnte.
Vielfalt ist das Stichwort!

Ich bin erschrocken und dennoch, jetzt kommt die gute Nachricht: Bio ist immer noch besser als konventionell.

Frage: Was muss sich nun ändern, damit die Menschheit genug Ernährung hat und sich trotzdem nicht dauerhaft vergiftet?

Antwort: Die Landwirtschaft muss Vielfalt zulassen und biologische Pestizide nutzen, die nicht die Arten aussterben lassen, sondern nur vertreiben. Sie sind Ernährung von Vögeln, Fledermäusen, Käfern usw., die wiederum Nahrung für fleischfressende Tiere sind.
Der Mensch nutzt pflanzliche wie tierische Produkte und diese sollten frei von Giften sein.

Alles, was wir in unseren Organismus hineinlassen, kann uns gesundheitlich schädigen und so krank machen, dass wir sterben. Pilzarten wie der Candida und Aspergillus sind auf dem Vormarsch. Unsere Ernährung ist nicht vielfältig genug und vor allem nicht ohne schädliche Gifte. Es gibt nicht ohne Grund Allergien und Krebs.

Hier ist der Film von arte: Link
(leider konnte ich den Film nicht herunterladen und weiß nicht, wie lange man ihn ansehen kann)

Auf meinen Fotos: Rapsfeld (Leba, Polen) Monokultur und zwei Beispiele des Biofeldanbaues in Algermissen bei Hannover.

Der Biohof ist nicht als Bio zertifiziert. Die Verfahren sind schwierig und dem wollte sich der Betrieb nicht aussetzen.
Wir kennen uns schön länger und der Hof ist Bio und benutzt biologische Pflanzenschutzmittel auch aus eigener Herstellung. Nur so kann er sicher sein, dass nichts "untergemischt" ist. Seine eigenen Kinder, die den Hof als Spielplatz entdeckt haben, würde er nachhaltig gesundheitlich schädigen.

... von der bioernährten Francis

Autor:

Francis Bee (Hannover) aus Dinslaken

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