Vergabe für Impftermine gegen Coronavirus für Generation ü80 verlief holprig
Ab kommenden Montag geht es in den Impfzentren los

"Leute, es ist der erste Tag. Ich hab es mir schon gedacht, dass es nicht gleich klappt. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, also a bisserl Geduld müssen wir schon haben", schreibt Marina Kinkel-Popp auf die Anfrage des NA bei Facebook. Für viele leichter gesagt als getan, ruhen doch alle Hoffnung, die Pandemie möglichst bald zu besiegen, auf der Impfung. | Foto: LK-Archiv
  • "Leute, es ist der erste Tag. Ich hab es mir schon gedacht, dass es nicht gleich klappt. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, also a bisserl Geduld müssen wir schon haben", schreibt Marina Kinkel-Popp auf die Anfrage des NA bei Facebook. Für viele leichter gesagt als getan, ruhen doch alle Hoffnung, die Pandemie möglichst bald zu besiegen, auf der Impfung.
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Noch immer ist der Ärger über die Terminvergabe nicht verraucht: Seit anderthalb Wochen sind rund eine Million über 80-Jährige aus NRW berechtigt, sich für eine Impfung gegen das Coronavirus anzumelden. Der Start verlief jedoch alles andere als reibungslos.

Nach gerade einmal zweieinhalb Stunden musste die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein am Montag vergangener Woche auf ihrer Internetseite technische Probleme einräumen: Sowohl die Hotline 116 117 als auch die Internetseite waren vollkommen überlastet - obwohl im Vorfeld aufgerüstet wurde. Die Folge: längere Wartezeiten und Verzögerungen. "Es funktioniert nicht, versuche es seit 8 Uhr im Fünf-Minuten-Takt, kein Durchkommen", schreibt Eva Wieker auf Nachfrage des NA bei Facebook. Ähnlich ergeht es Angie Bike: "Versuche es seit 8 Uhr mit Festnetz und Handy, kein Durchkommen." Auch wenn die Systeme aufgrund der starken Nachfrage weiterhin unter Dauerstress standen, konnte die KVNO die Probleme mittlerweile weitestgehend abstellen.

Jeder, der geimpft werden möchte, würde auch drankommen, versucht Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO, die Menschen zu beruhigen. „Niemand muss sich Sorgen um seine Impfung beziehungsweise seinen Termin machen. Es ist ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe, zumal es bis Ende April dauern wird, bis wir allein die Gruppe der über 80-Jährigen mit Blick auf die verfügbaren Mengen an Impfstoff ein erstes Mal geimpft haben." Geplant wäre, "ab dem 8. Februar pro Woche etwa 70.000 Menschen in Impfzentren in Nordrhein-Westfalen zu impfen. Bis Anfang April stehen damit nach aktuellem Stand rund 560.000 Impfstoffdosen zur Verfügung."

Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO): "Bis heute Morgen konnten rund 600.000 Termine vermittelt werden. Auf die Buchungswebsite wurde über 40 Millionen Mal zugegriffen.“

In einer späteren Mitteilung der KVNO heißt es: Fast Zweidrittel aller Impfberechtigten hätten sich bereits einen Termin gesichert. Das können auch zahlreiche User auf Nachfrage des NA bei Facebook bestätigen. "Ich bin gegen 13 Uhr nach fünf Minuten Warteschleife durchgekommen und habe sofort Termine für meine Eltern bekommen", schreibt Ulrike Wiedemann. Erfolgreich war auch Andrea Arnold: "Ich habe vor einer Stunde für meine Eltern Impftermine vereinbart. War überhaupt kein Problem."

Ob auf Anhieb erfolgreich oder nicht, in einer Sache waren sich die User einig: "Ältere Leute sind mit dieser Situation zum größten Teil überfordert", schreibt Hildegard Busch. Steffi Beckmann pflichtet ihr bei: "Meine Oma hätte das nie im Leben selber geschafft."

Geimpft wird ab kommenden Montag, 8. Februar, unter anderem im Impfzentrum in Wesel. Informationen beispielsweise zum Impfstoff sowie zum Ablauf finden sich auf www.kvno.de. Gleichzeitig geben auch Hausärzte und Apotheker Auskunft über die Impfung.

Wann die nächste Gruppe Impfberechtigter an der Reihe ist, ist derzeit noch unklar.

CORONAWARN-APP

  • Obwohl die CoronaWarnApp mittlerweile mehr als 20 Millionen Mal heruntergeladen wurde, gäbe es "praktisch keinen erkennbar wirksamen Effekt", sagt Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), Präsident des Landkreistags NRW. „Der Bund muss einsehen, dass die CoronaWarnApp gescheitert ist."
  • Er bekräftige die Forderung der NRW-Kreise nach einer Tracing App: „Wir brauchen eine CoronaAppPlus, mit der Nutzer Daten zur Nachverfolgung von Infektionsketten für die Gesundheitsämter freischalten können.“ Eine Tracing App könne vor allem im schützenswerten privaten Bereich eine generell anonymisierte Nachverfolgung von Infektionsketten ermöglichen.
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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