Radfahrer dürfen weiter in der Altstadt fahren
Am 24. April wurde die Fußgängerzone in der Altstadt für ein halbes Jahr probeweise ganztägig für den Radverkehr freigegeben. Jetzt hat der Rat der Stadt während seiner Sitzung am Donnerstag (26. November) beschlossen, diese Regelung beizubehalten.
Voraus ging der Austausch kontroverser Argumente. Nicht nur Ingo Boxhammer (Linke) stieß sich an den von der Verwaltung vorgelegten Zahlen zur Radfahrerzählung in der Fußgängerzone. Seiner Meinung nach seien es zu wenige Daten, um sie als Entscheidungsgrundlage zu verwenden.
Auch Christel Sperz (FWI) bezeichnete die Zählung als „nicht aussagekräftig“. Zudem wies sie darauf hin, dass der Wochenmarkt 2016 wegen der Marktplatzumgestaltung in der Fußgängerzone stattfinden wird. Manfred Postel (FWI) ergänzte, dass es laut Marktsatzung nicht gestattet sei, im Marktbereich radzufahren. „Wie soll das gehandhabt werden?“
Mit dieser Problematik habe sich die Verwaltung bisher noch nicht beschäftigt, räumte der Beigeordnete Michael Eckhardt ein. Er sprach sich gegen eine „wuchtige Sonderregelung“ aus, sondern schlug vor, abzuwarten, ob zu Marktzeiten Probleme aufträten.
"Wir geben ein Stück Sicherheit preis"
Auch Achim Gaertner (CDU) hinterfragte die Öffnung der Fußgängerzone. Zwar hätten Polizei und Ordnungsamt gesagt, dass es keine Unfälle gegeben habe, „aber es gibt welche. Das wissen wir. Wir geben ein Stück Sicherheit preis, erhalten aber nichts dafür.“
Daniel Molloisch (SPD) erwähnte den steigenden Anlieferverkehr in der Altstadt, der ihm mehr Sorgen mache als der Radverkehr. Nils Bettinger (FDP) plädierte ebenfalls für die Öffnung. „Rowdys gab es vorher schon.“ Sie seien nicht dadurch aufs Rad geholt worden.
Da sich laut Verkehrszählung die Anzahl der Radler nicht erhöht habe, „verstehe ich die Aufregung nicht“, sagte Bert Wagener (Grüne). Er sieht die Öffnung als Mittel, „Radfahrer aus der Illegalität zu holen“.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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