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Inklusion in der Praxis:
Der Sport steht im Mittelpunkt

Der SV Blau-Weiß Recklinghausen und die BSG Recklinghausen haben vor über einem Jahr fusioniert. Wie ein Schwimmverein und eine Behindertensportgemeinschaft zusammenfanden – eine Geschichte mit inklusivem Vorbildcharakter. | Foto: © LSB NRW – Andrea Bowinkelmann
  • Der SV Blau-Weiß Recklinghausen und die BSG Recklinghausen haben vor über einem Jahr fusioniert. Wie ein Schwimmverein und eine Behindertensportgemeinschaft zusammenfanden – eine Geschichte mit inklusivem Vorbildcharakter.
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Der SV Blau-Weiß Recklinghausen und die BSG Recklinghausen haben vor über einem Jahr fusioniert. Wie ein Schwimmverein und eine Behindertensportgemeinschaft zusammenfanden – eine Geschichte mit inklusivem Vorbildcharakter.

Es ist Dienstagabend im Recklinghäuser Hallenbad. Menschen heben ihre Hände in die Höhe, bewegen sich rhythmisch zu lauter Musik. Es sind Menschen mit und ohne Behinderung im Wasser, die miteinander lachen, ihren Körper bewegen und den Anweisungen ihrer Übungsleiterin folgen. Wassergymnastik beim SV Blau-Weiß Recklinghausen hat Tradition.

Es ist Donnerstagabend in einer Recklinghäuser Turnhalle. Menschen sitzen auf dem Boden. Sie spielen Sitzball. Auch sie gehören zum SV Blau-Weiß. Das war nicht immer so. Ursprünglich sind die Sitzballer von der BSG Recklinghausen. Seit über einem Jahr ist der SV Blau-Weiß nämlich ein Verein, der die Inklusion von Menschen mit Behinderung mit in den Mittelpunkt stellt. Die Fusion mit der BSG Recklinghausen und der damit verbundenen Übernahme von 170 Mitgliedern hat einen großen Teil dazu beigetragen. Ob beim Fußballtennis, Sitzball oder der Wassergymnastik – Das Sportartenangebot des SB Blau-Weiß hat sich durch die Fusion erweitert. „Der Sport steht bei uns im Mittelpunkt“, sagt Frederike Redemann, Geschäftsführerin des SV Blau-Weiß. „Wir wollten mit der Fusion, den Mitgliedern der ehemaligen BSG weiterhin die Möglichkeit geben, Sport zu machen.“

Laut Redemann haben 70 bis 80 ehemalige BSGler eine Behinderung oder Einschränkung. „Für uns als Sportverein ist das kein Problem gewesen. Einzig die infrastrukturellen Hürden mussten überwunden wurden.“ So wurden im Recklinghausener Hallenbad Zugänge zu Umkleiden und Duschen angepasst. Im Becken selbst gibt es sogar einen mobilen Lift für Rollstuhlfahrer.

Aber auch abseits des Beckens hat sich nach der Fusion beider Vereine einiges getan: Die übernommene Sitzballmannschaft ist jeden Donnerstag sehr aktiv und plant in Zukunft an Turnieren teilzunehmen. „Sitzball gehörte zum Kern der BSG und ist damit auch ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots nach der Fusion“, sagt Redemann und verweist auf ein mögliches Turnier im Rahmen der 47. „Woche des Sports“ an Pfingsten in Recklinghausen. „Ob Menschen mit oder ohne Behinderung – der Sport steht im Mittelpunkt.

Wir wollen mit der Stadt und verbündeten Organisationen die Voraussetzungen schaffen, dass der SV Blau-Weiß Teilhabemöglichkeiten für eine Vielzahl von Menschen anbietet“, so Redemann. Längst hat sich die Einbindung der ehemaligen BSGler nicht nur im Sportbericht vollzogen. Sie ist selbstverständlich geworden. Geschäftsführerin Redemann berichtet von einer unglaublichen Geschlossenheit und Aktivität der Mitglieder bei Versammlungen und Gesprächsrunden: „Bei der letzten Jahreshauptversammlung waren über 100 ehemalige BSGler mit dabei. Die Zusammenarbeit und der Wunsch nach weiteren Sportangeboten für Menschen mit und ohne Behinderung ist bei allen Beteiligten vorhanden. Das gibt uns allen ein gutes Gefühl für die Zukunft.“

Eines wird deutlich: Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist eine Chance für Sport und Gesellschaft. Die Geschichte des SV Blau-Weiß Recklinghausen und der BSG Recklinghausen hat Vorbildcharakter und muss Normalität werden. Daran arbeitet der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BRSNW).


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