„Summer School 2020“
Erste Hildener „Summer School 2020“
Hilden: Die Corona-Krise und die dadurch erfolgten Schulschließungen haben dazu beigetragen, dass die Bildungsbenachteiligung weiter steigt.
Der Vorsitzende des Bildungs- und Erziehungsverein Hand in Hand e.V., Bekir Arslan: „Es braucht nachhaltige Konzepte, um die Corona-bedingte Bildungsbenachteiligung sozialgerecht auszugleichen.“.
Viele Schüler der Sekundarstufe II haben trotz der Bereitstellung von Lehrmaterialien wenig Zeit für schulische Aufgaben aufgewendet. Demnach verbrachten 37 Prozent der Schüler der gymnasialen Oberstufe nach einer Befragung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), täglich weniger als zwei Stunden mit der Bearbeitung von Aufgaben oder digitalem Unterricht.
Bei sonst 6 bis 8 Stunden Unterricht täglich und zusätzlichen Hausaufgaben sowie Lernvorbereitung, sind 2 Stunden Lernen auf Distanz am Tag nur ein Bruchteil eines regulären Schulaltages. „Die Folge daraus sind Lerndefizite und Kompetenzverluste“, stellt Arslan fest. Welche zudem in bildungsfernen Familien deutlich gravierender ausfallen und somit gerade bei Schülern, die eigentlich einen besonderen Förderbedarf haben, es zu weiterem Lernabbau führt.
In enger Abstimmung mit dem städt. Grundschulverbund Schulstraße und der städt. Mari-Colinet-Sekundarschule Hilden hat „Hand in Hand e.V.“ daher nach Möglichkeiten gesucht, um in den Sommerferien ein Bildungsangebot für betroffene Schüler anzubieten.
Damit Corona-bedingte Lerndefizite ausgeglichen werden können, wird es in den Sommerferien in Hilden ein offenes Bildungs- und Freizeitangebot für Schüler*innen geben, um schulische und sprachliche Lücken zu schließen und fachliche Lerninhalte aufzuarbeiten.
Die Hildener Summer School 2020 wendet sich mit seinem Angebot an Schüler, die zu einem der Corona-bedingten Schulschließungen benachteiligten Gruppen zählen wie Schüler, die von der Zuzahlung für Lehrmittel befreit sind, anspruchsberechtigt nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz sind, neu in Deutschland sind oder bei denen ein hoher Sprachförderbedarf besteht.
Zwar werden die Schüler und ihre Eltern direkt von den Schulen und ihren Klassenlehrer*innen angesprochen, jedoch können sich auch Eltern und ihre Kinder melden, die sich angesprochen fühlen.
Die Summer School 2020 startet am Montag, den 29. Juni 2020. Täglich haben die Schüler bis Freitag, den 11. August 2020 dann die Möglichkeit, den in der Corona-Pandemie verlorenen Schulstoff unter fachlicher Anleitung nachzuholen.
Eine Anmeldung ist formlos per Telefon unter 02103-908 33 20 oder E-Mail info@HandinHand-ME.org möglich. Das „Hand in Hand e.V.“-Team steht zudem im Lernzentrum Nové-Město-Platz 3b, 40721 Hilden von Montag bis Freitag in der Zeit von 12:00 bis 18:00 Uhr persönlich zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und im Bedarfsfall zu beraten. Hier ist jedoch vorher eine Terminabstimmung erforderlich, da im Lernzentrum strickte Hygienevorschrift und Zugangsbeschränkung gilt.
Abschließend weist Arslan darauf hin, dass die Teilnahme zur Summer School 2020 kostenlos ist!
Der Bildungs- und Erziehungsverein Hand in Hand e.V. ist als Träger der Migrations- und Integrationsarbeit in den Bereichen Bildung, Erziehung und Integration seit 2008 aktiv.
Als freier Träger der Jugendhilfe nach § 74 SGB VIII (KJHG) steht „Hand in Hand e.V.“ zudem als unabhängige Einrichtung allen Rat- und Hilfesuchenden zur Seite.
Zur Zielgruppe zählen Kinder- und Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte sowie Fluchterfahrung und deren Eltern oder Vormünder.
Für sein besonderes Engagement wurde „Hand in Hand e.V.“ mit dem Integrationspreis 2010 der Stadt Hilden ausgezeichnet.
Autor:Bekir Arslan aus Hilden |
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