Schuldnerberatung
Aktionswoche der Caritas vom 30. Mai bis 3. Juni
Jeder sollte das Recht haben, sich bei Überschuldung kostenfrei beraten zu lassen! Unter dieser Prämisse bietet die Caritas eine Aktionswoche der Schuldnerberatung an. Denn von der Verschuldung in die Überschuldung ist es manchmal nur ein kleiner Schritt und in Zeiten von rasant steigenden Preisen und großer Unsicherheit in der Wirtschaft ist dieser schnell getan und hat verheerende Folgen.
Die Caritas-Schuldnerberatung macht anlässlich der Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 30. Mai bis 3. Juni hierauf aufmerksam und fordert ein Recht auf Schuldnerberatung für alle und einen Ausbau der Schuldner- und Insolvenzberatung.
Laut Klaus Gärtner, Koordinator der Schuldnerberatung des Caritasverbandes Kreis Mettmann, kann vieles eine Finanzlage aus dem Gleichgewicht bringen, wie beispielsweise eine Krankheit, eine Periode der Kurzarbeit oder eine heftige Nachzahlung beim Stromversorger.
Das gab es in der akuten Phase der Pandemie und nun auch vor dem Hintergrund steigender Preise. Plötzlich ist man nicht mehr bloß verschuldet, sondern überschuldet und damit gefangen in einem Teufelskreis aus Forderungen, die nicht beglichen werden können. Daraus folgt Stigmatisierung und Scham.
Besonders wichtig ist dem Team der Caritas aber auch die Prävention, beispielsweise durch den Stromspar-Check. Bei diesem Check kommt ein Team aus speziell geschulten Energieberatern in die Haushalte, um dort Einsparpotenzial zu ermitteln und so Energiekosten zu senken.
Wer sich Hilfe holt, hat bessere Chancen aus der Überschuldung zu kommen. Dafür sind die Schuldner- und Insolvenzberatungen da. Sie zeigen Wege auf, um die eigene finanzielle Situation zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern.
In Haan, Mettmann und Heiligenhaus berät der Caritasverband im Durchschnitt 250-300 Hilfesuchende. Die Wartelisten werden immer länger. Im Schnitt dauert es 6 bis 12 Wochen, um einen Termin zu erhalten.
Hinzu kommt, dass nicht alle Menschen überall ein Recht auf eine kostenfreie Beratung haben. Beim Caritasverband können aktiv selbständige Menschen nicht ausreichend fachlich beraten werden.
Für Ratsuchende mit höherem Einkommen besteht aktuell keine ausreichende Gegenfinanzierung.
Es leuchtet nicht ein, warum nicht alle, die in Schwierigkeit geraten, diese in Anspruch nehmen dürfen, so Thomas Rasch, Bereichsleiter Integration und Rehabilitation beim Caritasverband. Ein Recht auf auf eine kostenfreie Beratung für alle und einen konsequenten Ausbau der Beratungsstellen, mit einer stabilen Finanzierung sind notwendig. Mit der passenden Hilfe können Existenzen gesichert werden.
Weitere Informationen sind per Mail unter schuldnerberatung@caritas-mettmann.de erhältlich oder bei Klaus Gärtner, Koordinator Schuldnerberatung beim Caritasverband für den Kreis Mettmann, Tel. 02104 / 79493-323.
Autor:Elke Donau aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.