Abschluss der ACE-Aktion „Kann Deutschland P+R?“
145 Park-and-Ride-Anlagen in Nordrhein-Westfalen im Check: Ein Fünftel durchgefallen

Ehrenamtlicher des ACE Auto Club Europa e.V. beim Check eines P+R Parkplatzes | Foto: ACE
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Bonn (ACE) 11. September 2023 – 700 Ehrenamtliche des ACE haben seit April bundesweit 652 Park-and-Ride-Plätze unter die Lupe genommen. Im Fokus der bundesweiten Tests standen die Kategorien Angebot & Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzliche Mobilitätsangebote. Gecheckt wurden nur Anlagen, die über mindestens ein ÖPNV-Angebot verfügen, um als Umstiegspunkt zwischen verschiedenen Verkehrsträgern zu fungieren. Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R ?“ wurden allein in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Monaten 145 P+R Plätze überprüft.

Ein Fünftel durchgefallen
Bei jedem einzelnen Check im Rahmen der ACE-Clubinitiative wurden insgesamt 27 Kriterien überprüft: Verfügt der P+R Platz über mehr als ein ÖPNV-Angebot? Sind barrierefreie Parkplätze vorhanden? Gibt es eine Videoüberwachung? Wie steht es um weitere Mobilitätsangebote wie Carsharing, E-Scooter oder Leih-Fahrräder? All diese und weitere Kriterien erfüllten gerade einmal acht Prozent der überprüften P+R-Plätze in Nordrhein-Westfalen und wurden mit dem Prädikat „Exzellent“ ausgezeichnet. Zur besten Anlage in Nordrhein-Westfalen und zur zweitbesten Anlage Deutschlands wurde der P+R Platz am Bahnhof Detmold mit 15,75 Punkten gekürt.

72 Prozent der begutachteten P+R-Anlagen in Nordrhein-Westfalen liegen im Mittelfeld und haben den P+R Check bestanden. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt haben 68 Prozent den Check bestanden. Gleichzeitig konnten 20 Prozent der untersuchten Parkplätze nur weniger als acht Punkte erzielen und sind damit durchgefallen. Die P+R Anlage Von-der-Tann-Straße in Dortmund landet mit lediglich 2,75 von möglichen 18 Punkten im ACE-Check auf dem letzten Platz in Nordrhein-Westfalen.

Bei Sicherheit & Barrierefreiheit viel Luft nach oben
In der Kategorie Sicherheit wurde überprüft, ob ausreichende Beschilderung und Beleuchtung, eine Video-Überwachung, sichtbare Stellplatzmarkierungen und eine optische bzw. bauliche Trennung zwischen Fahrbahn und Gehbereich vorhanden sind. Nordrhein-Westfalen liegt hier gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt bei lediglich 65 Prozent.

Noch schlechter sieht es jedoch bei der Barrierefreiheit aus: Die getesteten P+R Plätze Deutschlands sind zu 64 Prozent barrierefrei, in Nordrhein-Westfalen waren es nur 51 Prozent.

Durchwachsenes Bild bei weiteren Mobilitätsangeboten
88 Prozent der überprüften P+R Anlagen in Nordrhein-Westfalen bieten mehr als ein ÖPNV-Angebot, was sie als Umstiegspunkt besonders attraktiv macht. Weitere Mobilitätsangebote sind deutlich seltener vorhanden: Taxi-Stände sind mit 50 Prozent noch am weitesten verbreitet. Nur zehn Prozent verfügten hingegen über ein Carsharing-Angebot und lediglich vier Prozent boten Leih-Scooter an.

Tolga Kaya, Regionalbeauftragter Nordrhein-Westfalen, über die Ergebnisse: Bei den P+R Plätze besteht in Nordrhein-Westfalen ein dringender Handlungsbedarf. In Punkten wie Sicherheit und Barrierefreiheit dürfen wir keine Abstriche machen. In diesen Kategorien sind wir noch weit vom Ziel entfernt. Auch müssen die P+R Plätze an die aktuellen und zukünftigen technischen Herausforderungen angepasst werden. Nur 30 Prozent der getesteten Parkplätze verfügten in Nordrhein-Westfalen über E-Ladesäulen, meist sogar mit Blockiergebühr. Wenn wir ländliche und urbane Regionen besser miteinander vernetzen wollen und mehr Menschen auf umweltfreundlichere Alternativen umsteigen sollen, müssen wir ihnen auch attraktivere und sicherere Umstiegspunkte anbieten.

Als Europas Mobilitätsbegleiter hat der ACE mit der diesjährigen Clubinitiative das Thema der multimodalen Mobilität in den Fokus gerückt. Dafür konnten neben Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als Schirmherrn auch die Allianz pro Schiene und den Bundesverband der Betrieblichen Mobilität als Partner gewonnen werden. Alle Daten zur Barrierefreiheit werden außerdem der Organisation Wheelmap unter dem Dach der Sozialheld*innen zur Verfügung gestellt.

Ehrenamtlicher des ACE Auto Club Europa e.V. beim Check eines P+R Parkplatzes | Foto: ACE
Logo der ACE-Clubinitiative "Kann Deutschland P+R?" | Foto: ACE
Autor:

Tolga Kaya aus Düsseldorf

+49 175 8390931
tolga.kaya@ace.de
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