BürgerReporter des Monats Januar: Eelco Hekster
Manche leben in einer Stadt, Eelco Hekster lebt mit seiner Stadt. Der Niederrheiner aus Kranenburg ist nicht nur in seiner Kirchengemeinde aktiv und berichtet regelmäßig über die Geschichte seiner Heimat, sondern setzt sich auch für den Naturschutz ein. Der gebürtige Niederländer ist unser BürgerReporter des Monats Januar.
Wenn Deine Familie und Freunde Dich beschreiben sollten: Was würden sie wahrscheinlich sagen?
Familie: „Du machst schöne Fotos und hast den richtigen Blick für Themen und Motive. Du beschäftigst dich damit mitunter zu fanatisch. Das ist gut für die Menschen, die du mit deinen Beiträgen erreichen willst, aber nicht immer für deine Familie. Wenn du ein Thema magst, beschreibst du es mit Begeisterung und Passion und setzt dich dafür hundertprozentig ein. Du hast eine deutliche Meinung über Sachen und die äußerst du auch. Du bist offen für Abenteuer und neugierig auf das, was in deiner Region geschieht. Du gehst begeistert auf Sachen ein, die dich rühren.“
Freunde: „Ein Freund mit großem Interesse für seine Freunde. Wenn diese nicht ernsthafte oder blöde Bemerkungen machen, weiß er damit geschickt umzugehen."
Was war dein letztes Fotomotiv und warum hast du den Auslöser gedrückt?
Die Weihnachtskrippe in St. Peter und Paul in Kranenburg. Dirk Willemsen hat die schönen Figuren von Wilhelm Matthäi dieses Jahr wieder anders aufgestellt. Ich möchte die Gruppen, die er in der Weihnachtskrippe aufgestellt hat, mit den Gruppen von 2015 vergleichen.
Was ist Dein allerliebster Lokalkompass-Beitrag und wieso?
Weiß ich nicht. Ich blicke nicht immer zurück. Es kostet zu viel Zeit einen auszusuchen. Die Beiträge von jedem Jahr setzte ich in eine Datei, gestaltete den Text und die Fotos und lasse davon ein Buch drucken. Ich habe nun ein Buch mit Beiträgen von März 2013 bis Ende 2014 und eines mit Beiträgen von 2015. Im Januar lasse ich die von 2016 drucken. Es ist immer wieder interessant, durchzublättern und ich staune darüber, wie viele es sind und wie verschieden die Themen sind. Keiner von ihnen ist mein Lieblingsbeitrag.
Was sind die fünf wichtigsten Dinge in deinem Leben?
Gesundheit, Zufriedenheit, Herzlichkeit, Inspirationsquellen und Friede.
Was macht Deine Heimatstadt besonders lebenswert?
Lebenswert ist ein Ort, in dem man gerne lebt. Ein guter Kontakt mit Mitmenschen ist dabei entscheidend. In Nütterden, wo ich wohne, habe ich liebenswürdige Nachbarn und kenne eine kleine Zahl Einwohner. In Kranenburg habe ich als Themenführer (Stadt- und Kirchenführungen) und „Kirchenfotograf“ der Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul viel mehr Kontakte. Ich werde bei wichtigen Ereignissen tätig, wie bei der Vorbereitung der Erstkommunion, der Erstkommunionfeier, der Fußwallfahrt und dem Kreuzamt und der Kreuztracht, und außerdem noch als Gast im Mühlenturm und im Museum Katharinenhof, wo ich manchmal interessante Kontakte geknüpft habe.
Wenn du was am Lokalkompass verbessern könntest, was wäre das?
Zusätzliche Rubriken „Kunst“ und „Kirche“.
In vielen Beiträgen beschäftigst du dich mit der Vergangenheit von Kranenburg. Warum ist dir die Geschichte wichtig?
Wie Menschen, die gerne wissen wollen, wer ihre Ahnen waren, also wer die Wurzeln ihrer Familie sind, halte ich es für wichtig, wie der Ort, in dem ich lebe, entstanden ist. Welche Menschen dort lebten und wie sie ihr Dorf oder ihre Stadt entwickelten und weiter prägten. In vielen Fällen sind Einwohner eines Orts sich nicht bewusst, welche Landschaften und Bauten im Ort noch an die Vergangenheit erinnern. Ihre Augen müssen dafür geöffnet werden. Man sollte die wertvollen Relikte der Vergangenheit besser schützen. Der Bauboom muss besser gesteuert werden. Auf alten Äckern entstehen leider stimmungslose Schlafviertel.
Du engagierst dich für den Schutz des Klever Reichswaldes. Warum ist der Wald gefährdet?
Der Wald wird bedroht durch das Vorhaben, dort 12 Riesen-Windturbinen aufzustellen. Die Ruhe, das Ansehen eines Teils des Walds wird dadurch zerstört und viele Vögel werden bedroht. Auch werden Teile des Walds dafür abgeholzt. Der Reichswald droht ein Energiepark zu werden.
Wen oder was hättest du gern mal vor der Linse?
Nicht an erster Stelle den Papst oder Frau Merkel. Ich fotografiere am Liebsten lustige Szenen, aber auch die ergreifende. Man muss mit den Erzeugnissen taktvoll und vorsichtig vorgehen. Nicht alle kann oder darf man veröffentlichen, sicherlich nicht ohne Zustimmung der Betroffenen. Tiere sind oft sehr Fotogen. Auch habe ich Spaß daran Fotografen bei ihrer Arbeit zu fotografieren. Das wissen die von der Rheinischen Post.
Was möchtest du den Leserinnen und Lesern dieses Interviews sagen?
Dass ich festgestellt habe, dass sie mich im Auge behalten. Die Leserzahlen der Beiträge verraten, worüber ich schreiben soll und worüber nicht. Ich bin aber auch etwas eigensinnig. Ich lasse mich nicht Hundert Prozent dadurch steuern. Es gibt Themen, die nicht bei vielen Lesern beliebt sein mögen, aber es wert sind, darüber zu berichten.
Als Niederländer am Niederrhein bin ich froh, dass meine Leser meine Rechtschreib-, Grammatik- und Satzbaufehler nicht übel nehmen. Bis jetzt hat sich noch keiner darüber beschwert. Ich betrachte den Schwarzwald als meine zweite Heimat und bin da regelmäßig. Da wurde ich gebeten, von Freudenstadt und Baiersbronn Bildbände zu verfassen. Das habe ich gemacht, aber ohne Lektorat ließ ich keinen davon drucken. Für meine Lokalkompassbeiträge habe ich keinen mit einem roten Stift, der korrigiert. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
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Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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