Bücherkompass: Von Eltern, Kindern und Kindeskindern

Ein Familientreffen der exotischen Art, erzählt von einem Mann, der seine Wurzeln suchte. | Foto: Rowohlt
3Bilder
  • Ein Familientreffen der exotischen Art, erzählt von einem Mann, der seine Wurzeln suchte.
  • Foto: Rowohlt
  • hochgeladen von Jens Steinmann

Das Thema "Generationen" beschäftigt uns in dieser Woche besonders. Durch unterschiedliche Wahlergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir, dass zwischen den Interessen junger und älterer Menschen oftmals Welten liegen. Trotzdem sind Kinder und Kindeskinder eng mit ihren älteren Verwandten verbunden, das Band zwischen den Generationen ist stark wie eh und je. Das zeigen uns auch die Bücher, die wir heute für fleißige Rezensentinnen und Rezensenten vorstellen.

Boris Fishman: Der Biograf von Brooklyn

Den Journalisten Slava Gelman aus Manhattan und seine aus der Sowjetunion nach Brooklyn emigrierte, schrullige Familie trennen nur ein paar U-Bahn-Stationen – und doch Welten. Nun ist Slavas geliebte Großmutter Sofia gestorben, gleichzeitig trifft ein Brief der „Konferenz für jüdische Schadensersatzansprüche gegen Deutschland“ ein. Ob Sofia eine Vergangenheit zu erzählen hat, die eine Entschädigung rechtfertigt? Slavas Großvater wittert eine Gelegenheit. Auch wenn Sofias Schicksal nicht den strengen Anforderungen für eine solche Zahlung entspricht: Ist sein Enkel nicht Schriftsteller? Schriftsteller schreiben doch Geschichten. So wird Slava unfreiwillig und zögerlich zum Biografen seiner Familie. Wenig später kann er sich vor Aufträgen aus der Nachbarschaft kaum retten – bis die ganze Sache aufzufliegen droht ...

Safia Monney: Am Ende ist noch lange nicht Schluss

Alt werden - nein danke! Das hat Ralph schon vor über vierzig Jahren mit seinen Freunden Roy und Gonzo beschlossen. Lieber wollen sie freiwillig gemeinsam abtreten. Mit 50, spätestens 60. Und jetzt ist Ralph schon 70, lebt mehr schlecht als recht mit seiner riesigen Plattensammlung und der Zimmerpflanze Evergreen zusammen und hängt den wilden alten Zeiten nach. Er beschließt, seine Jugendfreunde ausfindig zu machen, um mit ihnen den Plan von damals in die Tat umzusetzen. Vorher «befreit» er noch den alten Piet samt Rollstuhl aus dem Seniorenheim, denn der hat das nötige Kleingeld für die Reise. Und die geht erst mal nach Paris...

David Good: Meine Dschungel-Mutter

David Goods Vater, Anthropologe, trifft Mitte der 70er Jahre im Amazonas-Dschungel fernab der Zivilisation eine Yanomami-Frau, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Bald kommt das erste Kind zur Welt: David. Davids Vater nimmt seine Frau mit in die USA; für Yarima ein Kulturschock. Sie passt sich an, doch nach fünf Jahren hält sie es nicht mehr aus: Von einem Besuch bei ihrem Stamm kehrt sie nicht mehr zurück, lässt ihre Kinder beim Vater zurück. Mit den Jahren gerät Davids Leben aus der Bahn, bis ihm plötzlich klar wird, dass er seine Wurzeln finden muss. Er macht sich auf die lange Reise zu seiner Mutter in den Dschungel – und findet dort seine Heimat.

Okka Rohd: Völlig fertig und irre glücklich

"Ich bin schwanger. Ich stehe im Badezimmer und bin schwanger.
Verdammt, ich bin wirklich schwanger." Der Test zeigt eindeutig zwei Streifen. Hinter der Tür, nur ein paar Schritte entfernt, sitzt er am Küchentisch und liest die Nachrichten. Es ist ein Morgen wie viele Morgen, ein Tag wie viele Tage. Bis ich hinüber gehen und es ihm sagen werde. Ich habe mir diesen Moment so oft vorgestellt. Wie auf dem Test zwei unmissverständliche Streifen erscheinen. Wie ich ihm in die Arme falle. Wie ich „Liebling, ich bin schwanger!“ sage. Wie er meinen Bauch streichelt. Jetzt stehe ich hier und habe kalte Füße, weil ich vergessen habe, die Heizung im Bad aufzudrehen, und fühle nichts und alles zugleich. Ich freue mich, natürlich freue ich mich, aber so leise, dass nicht mal ich selbst es mir ansehen würde. Ich bin erleichtert. Ich bin nervös. Ich habe Schiss.»

So funktioniert der Bücherkompass:

Wir verschenken jeden Dienstag Bücher an jene, die nach der Lektüre eine Rezension auf lokalkompass.de veröffentlichen.

=> Wer eines der Bücher gratis frei Haus bekommen möchte, schreibt uns hier per Kommentar unter den Beitrag, wieso ausgerechnet er oder sie geeignet wäre, eine Rezension zu schreiben.
=> Bei mehr als einem Interessenten behalten wir uns die Auswahl vor. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
=> Nach Erhalt des Buches bleiben rund vier Wochen Zeit, um hier im Lokalkompass eine Rezension zu veröffentlichen.

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

11 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.