Vizemeister Leipzig empfängt unruhigen BVB - S04 empfängt Lieblingsgegner
Am 25. Bundesliga-Spieltag steht der HSV womöglich vor der letzten Möglichkeit, sich eine realistische Chance für den Klassenerhalt zu erkämpfen. Weiter oben in der Tabelle stehen die Königsblauen laut der Statistiken vor einem sicheren Erfolg. Derweil muss der BVB, bei dem es kräftig im Gebälk knirscht, zum Spitzenspiel bei RB Leipzig antreten.
Es war der 14. Oktober 2017. Borussia Dortmund verlor in einem rassigen und sehr unterhaltsamen Spitzenspiel am 8. Spieltag daheim mit 2:3 gegen RB Leipzig. Es war die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft. Zuvor hatte der BVB von möglichen 21 Punkten 19 ergattert und wies ein Torverhältnis von 21:2 (!) auf. Doch die Niederlage gegen Leipzig löste etwas aus. Schmerzhaft war sie für die stolzen BVB-Fans sowieso, schließlich war es die erste Heimniederlage nach zuvor 41 (!) Partien ohne. Für den damaligen Trainer Peter Bosz war es der Anfang vom Ende. Sieben weitere Spiele sollten ohne Sieg folgen. Danach war Bosz kein Trainer mehr und es folgte Peter Stöger.
Stöger und Zorc kritisieren eigenes BVB-Spiel
Der stabilisierte die Dortmunder und angesichts nur einer Niederlage in zwölf Pflichtspielen (im DFB-Pokal gegen Bayern München) müsste man geneigt sein zu sagen, dass es perfekt läuft. Der vermeintlich wilde Spielstil unter Bosz zu Lasten der Defensive wurde eingedämmt. Doch der Spielwitz damit auch. Sowohl Stöger als auch Manager Michael Zorc kritisierten unverblühmt und ungewohnt offen die Art und Weise, wie die Dortmunder in den vergangenen Wochen auftraten. Von „spielerischer Armut“ war die Rede, „Beamten-Fußball“, „keine Zielstrebigkeit“, nicht „aktiv, interessant oder offensiv“ - wohlgemerkt alles Aussagen der BVB-Verantwortlichen! Eigentlich, so schien es, hat Stöger die besten Karten, auch über den Sommer hinaus die Schwarz-Gelben trainieren zu dürfen. Doch angesichts solcher Auftritte mehren sich die kritischen Stimmen über denjenigen, der ab Mitte Dezember einsprang und zunächst einen Vertrag nur bis Saisonende bekam. Und das ausgerechnet jetzt vor dem mit Spannung erwartetem Auswärtsspiel gegen RB Leipzig.
Der Vize-Meister liegt drei Punkte und vier Plätze hinter dem zweitplatzierten BVB. Kurios: Obwohl die Leipziger zuletzt drei Spiele in Folge verloren (in Frankfurt und die Heimspiele gegen Neapel und den Tabellenletzten Köln), wähnen diese sich nun gut präpariert. Weil keine Partie unter der Woche stattfand und man sich gut und in Ruhe auf den nächsten Gegner einstellen konnte. Zudem kehrten wichtige Spieler wie beispielsweise Naby Keita zurück ins Mannschaftstraining.
Das absolvierte der HSV auch in Ruhe. Was vielmehr an einem Kurz-Trainingslager liegt. Denn die Hamburger stehen vor einem wichtigen, vielleicht sogar entscheidendem Heimspiel. Am Samstag gastiert der FSV Mainz 05 in der Hansestadt. Die Mainzer bekleiden im Moment den Relegationsplatz 16 und stehen sieben Punkte vor dem ersten direkten Abstiegsplatz 15. Den hat der HSV inne. Bei nur noch 27 zu vergebenen Punkten nach diesem Spieltag weiß jeder, was eine Niederlage gegen die 05er wohl bedeuten würde. Würden die Kölner auch noch in ihrem Heimspiel am Sonntag mindestens einen Punkt dann holen, dann würde der FC - der im Dezember noch mickrige drei Zähler hatte und abgeschlagen Letzter war - die Hamburger in der Tabelle sogar überholen. Es wäre wohl der absolute Tiefpunkt für die Hanseaten. Aus Angst vor Fan-Ausschreitungen wurde das Heimspiel deswegen auch zum Risikospiel eingestuft. Höhere Zäune und mehr Polizei werden die Partie am Samstag begleiten.
Hertha BSC: Ein Punkt und ein Tor auf Schalke seit 2005
Parallel empfängt der FC Schalke 04 die Gäste von Hertha BSC. Als die Berliner das letzte Mal einen Punkt auf Schalke ergatterten, wurde Angela Merkel zur Bundeskanzlerin gewählt. Das war 2005. Damals reichte ein 0:0 für einen Punkt. Seitdem folgten in neun weiteren Gastauftritten null (!) Punkte und nur ein (!) einziger Treffer. Es riecht also nach einer vermeintlich klaren Angelegenheit, wenngleich die Berliner vor einer Woche mit dem 0:0 beim FC Bayern München aufhorchen ließen. Hertha ist das Team, das zwischen Gut und Böse liegt. Der Rückstand zu den internationalen Plätzen beträgt genauso sieben Punkte wie der Vorsprung auf den Relegationsrang 16. Werden es am Samstagnachmittag mehr oder weniger? Die Schalker müssen definitiv auf den gelbgesperrten Guido Burgstaller verzichten. Der Ausfall eines wichtigen Spielers könnte sich in den kommenden Wochen noch öfter wiederholen. Denn mit Naldo, Matija Nastasic, Daniel Caligiuri und Breel Embolo haben vier weitere Spieler derzeit vier gelbe Karten.
In der 2. Liga kommt es für den MSV Duisburg zu einem mit Spannung erwartetem Aufsteiger-Duell. Die „Zebras“ müssen am Samstag bei Holstein Kiel antreten. Beide Klubs stiegen im vergangenem Sommer gemeinsam auf. Einer von beiden kann sogar vom direkten Durchmarsch träumen. Denn: Die „Störche“ stehen aktuell auf dem Relegationsplatz drei. Allerdings punktgleich mit den Duisburgern, die ein deutlich schlechteres Torverhältnis aufweisen. Kuriose Randnotiz: Der dritte Aufsteiger, Jahn Regensburg, lauert mit einem Zähler weniger hinten den beiden und könnte bei einem Remis im Aufsteiger-Duell vom Sprung auf Platz drei profitieren.
Spitzenspiel in Liga 2 zwischen zwei Aufsteigern
Sieben Punkte vor den Kielern und Duisburgern steht Fortuna Düsseldorf. Die Landeshauptstadt ist in den vergangenen Wochen nervös geworden. Der einst große Vorsprung als Tabellenführer auf die Nicht-Aufstiegsplätze ist ordentlich geschrumpft. Zuletzt musste der Platz an der Sonne schon an den 1. FC Nürnberg abgegeben werden. Am Sonntag empfängt das zweitstärkste Heimteam mit St. Pauli das fünftbeste Auswärtsteam, das zuletzt zwei Siege in Folge und sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien ergattern konnte. Was beide Teams eint: Vier Siege und und vier Niederlagen aus den vergangenen zehn Spielen. Es scheint ein Duell auf Augenhöhe zu werden.
Das könnte es am Montagabend auch in Ingolstadt geben, wenn der Absteiger den VfL Bochum empfängt. Die Ingolstädter stehen zwar sechs Punkte vor den abstiegsbedrohten Bochumern, sind aber das drittschwächste Heimteam. Der VfL hingegen ist das zweitschwächste Auswärtsteam. Würde dem VfL ein Sieg gelingen, würde er die „Schanzer“ wieder mit in den Abstiegskampf ziehen. Es wäre für den neuen Trainer Robin Dutt zugleich der erste Sieg im dritten Versuch. Bislang stehen eine Niederlage und ein Unentschieden zu Buche. Gelingt am 25. Spieltag der lang ersehnte Befreiungsschlag?
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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