Turbulenter 1. Spieltag: Tabellenführung durch spektakuläres BVB-Comeback
Borussia Dortmund ist der erste Tabellenführer der neuen Saison. Obwohl er im Spitzenspiel nach 31 Sekunden zurücklag. Dicht dahinter lauert der FC Bayern München. Derweil steht auch bei der S04-Niederlage der Videoschiedsrichter direkt wieder stark in der Kritik.
Lange Zeit sah es so aus, als ob die TSG Hoffenheim beim FC Bayern einen Punkt mitnehmen würde. Doch in der 82. Minute traf das Schiedsrichter-Team eine Fehlentscheidung, die den alten Tabellenführer auf die Siegerstraße brachte. Franck Ribery war im Strafraum zu früh abgehoben, blieb dann beim Gegenspieler Havard Nordtveit hängen und bekam einen mindestens diskutablen Elfmeter zugesprochen. Mit dem scheiterte Robert Lewandowsi zunächst. Weil aber Arjen Robben und auch TSG-Spieler zu früh in den Strafraum liefen, bekam der Schiedsrichter auf dem Platz ein Signal vom Video-Schiedsrichter. Der Elfmeter wurde wiederholt und dieses Mal traf Lewandowski. Als die Gäste in der Schlussphase alles nach vorne warfen, traf der FCB in der Nachspielzeit noch zum 3:1.
Noch mehr Ärger mit dem Video-Schiedsrichter gab es in der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Schalke 04, die die „Wölfe“ spät und glücklich, aber verdient mit 2:1 gewannen. Zunächst ging der VfL in der ersten Halbzeit in Führung, als John Anthony Brooks zur Überraschung aller nach einem Eckball völlig frei stand und unbedrängt sowie problemlos aus fünf Metern einköpfen konnte. In der zweiten Halbzeit überschlugen sich die Dinge.
Gelb, Rot, Rot, Gelb: Schiri-Chaos zwischen Wolfsburg und Schalke
Matija Nastasic stieg unmittelbar neben dem Linienrichter mit gestrecktem Bein auf Kniehöhe hart gegen Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst ein und sah völlig zu Recht eine Gelbe Karte vom Schiedsrichter Patrick Ittrich. Der bekam aber ein Signal vom Video-Schiedsrichter Wolfgang Stark, weswegen Ittrich sich die Szene nochmals ansah und Nastasic die Rote statt einer Gelben Karte gab. Nach dem daraus resultierenden Freistoß gerieten Guido Burgstaller und Weghorst aneinander. Nach einem Pfiff gegen Wolfsburg stieß Burgstaller seinen Gegenspieler weg, der stand schnell vom Boden auf und stürmte auf den Schalker Stürmer zu und stieß diesen zu Boden. Ittrich zeigte Burgstaller daraufhin die Gelbe und Weghorst die Rote Karte. Erneut bekam Ittrich aber ein Signal vom Videoschiedsrichter und nahm nach Begutachtung der Fernsehbilder den Platzverweis gegen Weghorst zurück und zeigte nur die Gelbe Karte.
Damit nicht genug. Der S04 kam in Unterzahl zum Ausgleich, weil er einen berechtigen Elfmeter zugesprochen bekam, nachdem Brooks zwei Meter vor der Torlinie auf Kopfhöhe das Bein gegen Breel Embolo zu hoch streckte und diesen am Kopf traf. Ittrich wollte Brooks für das Foulspiel die Gelbe Karte zeigen, zückte aber fälschlicherweise die Rote, die er aber umgehend zurücknahm. Als alle mit einem Remis rechneten, fanden die Gastgeber noch eine Lücke in der Schalker Abwehr und erzielten das 2:1.
Mit demselben Ergebnis gewann der FC Augsburg bei Fortuna Düsseldorf und vermieste dem Aufsteiger damit das Bundesliga-Comeback der Fortunen. Auch der zweite Aufsteiger, der 1. FC Nürnberg, verlor in der Hauptstadt gegen Hertha BSC mit 0:1.
BVB dreht Spitzenspiel noch in der ersten Halbzeit
Wesentlich spektakulärer war da die Partie zwischen dem BVB und RB Leipzig am Sonntagabend. Die Gäste, die wegen der vielen Qualifikationsspiele für die Europa League bereits das sechste Pflichtspiel dieser Saison absolvierten und deswegen eigentlich im besseren Rhythmus sein müssten, führten auch bereits nach 31 Sekunden mit 1:0 und verpassten noch in der ersten Halbzeit nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Dortmunder die erneute Führung, als BVB-Torhüter Roman Bürki im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Augustin stark parierte. Doch die die Schwarz-Gelben schlugen noch vor der Halbzeitpause nach zwei Standardsituationen zweimal zu. Unter anderem durch einen Fallrückziehertreffer von Axel Witsel aus zwei Meter Torentfernung.
Die zweite Halbzeit war da weitaus weniger ereignisreich. Wobei der BVB sich, wie schon in Halbzeit eins, wiederholt bei Bürki bedanken konnte, dass die Gäste nicht früher zum 2:3-Anschluss kamen. Unter dem Strich verwalteten die Gastgeber die Führung geschickt und machten in der Nachspielzeit mit einem Konter den berühmt berüchtigten Deckel auf das Spiel, als Reus zum 4:1 traf.
Tabellenletzter: MSV Duisburg verliert auch drittes Spiel
In der 2. Liga geht derweil der schlechte Start des MSV Duisburg weiter. Die „Zebras“ verloren auch das dritte Spiel, dieses Mal deutlich mit 0:3 in Darmstadt. Damit steht der MSV am Tabellenende. Nur der SV Sandhausen hat auch null Punkte.
Unter anderem auch deswegen, weil der SVS mit 0:1 beim VfL Bochum verlor. Die Bochumer rehabilitierten sich somit etwas für das peinliche Pokal-Aus in der 1. Runde und fuhren gleichzeitig den zweiten Saisonsieg ein.
Ein Punkt besser und damit punktgleich mit dem Tabellenführer Union Berlin (4:1 gegen St. Pauli) ist der 1. FC Köln, der im zweiten Heimspiel der Saison den ersten Sieg einfuhr. Simon Terodde erzielte alle drei Treffer beim 3:1-Sieg über Erzgebirge Aue, das eines von fünf Teams (die Kellerkinder plus Magdeburg und Ingolstadt) ist, die noch nicht gewinnen konnten.
2. Runde im DFB-Pokal ausgelost
Apropos Köln: Der Bundesliga-Absteiger empfängt in der 2. DFB-Pokal-Runde den FC Schalke 04. Das ergab die Auslosung am Sonntagabend im Deutschen Fußballmuseum.
Spiele mit Teams aus der 1. Liga:
Borussia Dortmund - Union Berlin (2. Liga)
FC Augsburg - Mainz 05
Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen
Darmstadt 98 (2. Liga) - Hertha BSC
Hannover 96 - VfL Wolfsburg
1. FC Köln (2. Liga) - Schalke 04
RB Leipzig - 1899 Hoffenheim
Holstein Kiel (2. Liga) - SC Freiburg
SV Rödinghausen (4. Liga) - Bayern München
Hansa Rostock (3. Liga) - 1. FC Nürnberg
SC Weiche Flensburg (4. Liga) - Werder Bremen
SSV Ulm (4. Liga) - Fortuna Düsseldorf
Spiele mit Teams aus der 2. Liga:
1. FC Heidenheim - SV Sandhausen
Arminia Bielefeld - MSV Duisburg
SV Wehen Wiesbaden (3. Liga) - Hamburger SV
Chemie Leipzig (5. Liga) - SC Paderborn
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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