Tuchel-Wutrede vor BVB-Heimspiel, Schalke beim Krisen-HSV und Top-Spiel in München
Bereits am heutigen Dienstag startet der 16. Spieltag – der letzte für dieses Jahr. Die Hinrunde wird erst im neuen Jahr beendet. Heute sind unter anderem ab 20 Uhr der BVB und der S04 im Einsatz. Am Mittwoch blickt die Fußball-Welt auf Bayern München gegen Leipzig.
Auf Schalke ist nach dem 1:1 am Samstag gegen Freiburg etwas Ernüchterung eingekehrt, weil die Königsblauen nach den Niederlagen gegen Leipzig und Leverkusen es nicht geschafft haben, weiter Boden auf die Europa League-Plätze gut zu machen. Trainer Markus Weinzierl weist zwar zu Recht auf den guten Punkteschnitt seit dem 6. Spieltag hin (1,8). Doch die bittere Wahrheit ist Platz elf und, dass sich für das heutige Auswärtsspiel in Hamburg am Kader im Vergleich zu Samstag nichts ändert. Im schlimmsten Fall droht sogar noch Fabian Reese auszufallen, der gegen Freiburg einen Schlag auf eine Wade abbekommen hat. Reese wäre nach Breel Embolo, Klaas-Jan Huntelaar, Franco Di Santo und Eric Maxim Choupo-Moting der fünfte Stürmer, der dem S04 fehlen würde.
HSV heim-, S04 auswärtsschwach
Immerhin: Gegen kein anderes Team in der Bundesliga gewann Schalke öfter, als gegen den HSV, der zuletzt nach vier Spielen in Folge ohne Niederlage (zwei Siege) 1:3 beim FSV Mainz 05 verlor – trotz einer 1:0-Führung und unter anderem deswegen auch auf den vorletzten Platz abgerutscht ist. In sieben Heimspielen in dieser Saison sammelte Hamburg erst einen Sieg (und zwei Unentschieden). Exakt dasselbe hat der S04 bislang in der Fremde sammeln können und gilt daher bislang auch nicht als Schreckgespenst bei Auswärtsfahrten.
Tuchel-Kritik wegen Reus-Platzverweis
Nicht aufgeschreckt, aber erregt hat Thomas Tuchel am Montag die alte Foul-Debatte wieder aufgewärmt. Auslöser dafür war zunächst der Platzverweis gegen Marco Reus am vergangenen Freitag bei der TSG Hoffenheim. „Das hat auf jeden Fall absurde Züge, muss ich sagen. Da hält sich mein Verständnis in engen Grenzen, um nicht zu sagen, ich habe keins dafür. Es fühlt sich für uns ein bisschen so an, als wirst du vom Kaufhausdetektiv beim Ladendiebstahl erwischt, und durch die Kamera stellt sich raus, du hast gar nichts geklaut, gehst dann aber trotzdem eine Woche in den Bau, weil der Detektiv halt gedacht hat, er hat's gesehen und dann ist das halt so." Der Frust-Monolog ging immer weiter, so dass der BVB-Trainer dann auch wieder auf Fouls und nicht begangene Fouls zu sprechen kam.
Tuchel-Kritik wegen Foulspiele
„Deshalb ganz ehrlich: Wenn du dir erlaubst, das zu thematisieren, bist du der, der rumheult oder der das nicht erträgt. Aber wir reden dann immer, und das stört mich an der ganzen Diskussion, davon, dass das Männersport ist und man redet von einer gesunden Härte, aber das ist halt nicht der Fall! Das ist keine gesunde Härte, wenn du Foul spielst. Das ist halt eine Regelübertretung. Das hat mit gesunder Härte und Männersport leider nichts zu tun. Wenn das dann die Art ist - okay." Seine Mannschaft werde "öfter gefoult, als die unfairste Mannschaft der Liga foult", referierte Tuchel - und hat Recht: Schon 272-mal wurden BVB-Profis in dieser Saison gefoult (18,1 pro Spiel), Ingolstadt ist mit 266 Zweiter (17,7), Werder Bremen mit 238 Dritter (15,9). Bei den Fouls führt der Hamburger SV mit 257 (17,1).
Statistik spricht für klaren BVB-Sieg
Sportlich betrachtet kommt mit dem FC Augsburg aber ein machbarer Gegner für den BVB, dessen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang schon zwei Dreierpacks gegen den FCA gelangen. Drei der vier höchsten Bundesliga-Niederlagen kassierte Augsburg gegen Dortmund, das Augsburg auch die meisten Gegentore (28) in der Liga beibrachte.
Bayern gegen Leipzig: lauter Spitzenwerte
Am morgigen Mittwoch blickt dann nicht nur Fußball-Deutschland, sondern wahrscheinlich die gesamte Fußball-Welt nach München, wo der Tabellenführer FC Bayern den punktgleichen Aufsteiger RB Leipzig zum Spitzenspiel empfängt. Nicht wenige rechnen damit, dass die Bayern erstmals diese Saison ernsthafte Probleme bekommen werden. Zum einen, weil sie selbst wenig überzeugend spielen. Zum anderen, weil RB viel sehr viel Geschwindigkeit und hohem Pressing spielt. Eine Art, die dem Deutschen Meister gar nicht gut liegt. Fakt ist, dass das beste Heimteam das beste Auswärtsteam empfängt, zudem die beste Offensive auf die drittbeste Offensive und die beste Defensive gegen die zweitbeste Defensive spielt.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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