Schalke nur Remis und Leverkusen-Eklat bei Dortmund-Sieg
Bayern München und Borussia Dortmund stellen auch nach dem 22. Spieltag historische Bestmarken auf. Dagegen ist Hannover 96 statistisch gesehen schon abgestiegen. Nicht nur wegen der achten Niederlage in Folge!
Die Siegesserie vom VfB Stuttgart ist derweil gerissen. Nach fünf Siegen in Folge mussten die Schwaben sich am Sonntagabend mit einem 1:1 auf Schalke begnügen. Der S04 verpasste es dagegen, mit dem Tabellendritten Hertha BSC mit Punkten gleichzuziehen und rutschte stattdessen auf Platz sechs ab. Immerhin ergatterten die Königsblauen nach der 1:2-Niederlage in Mainz vor einer Woche so wenigstens einen Punkt. Mehr als diesen hatte der S04 aber auch nicht verdient. Die Gastgeber spielten gute 30 Minuten, in denen Winter-Neuzugang Younes Belhanda seine starke Leistung in Halbzeit eins mit seinem zweiten Tor in der Bundesliga und dem ersten im Schalke-Stadion krönte (14.). Doch die Gäste kamen spätestens in der zweiten Halbzeit immer öfter gefährlich vor das Schalke-Tor, ehe der erst kurz zuvor eingewechselte Martin Harnik nach 74 Minuten zum 1:1 ausglich.
Offiziell: Heidel wird neuer Schalke-Manager
Doch das Spiel interessierte Schalke-Sympathisanten nach Abpfiff nur noch am Rande. Zu interessant war das Thema rund um Christian Heidel, der sich am Vormittag ab 11 Uhr gemeinsam mit Teammanager Axel Schuster dem Aufsichtsrat des S04 um dessen Vorsitzenden Clemens Tönnies in Werl (Sauerland) knapp zweieinhalb Stunden präsentierte. Nur kurze Zeit später verkündeten die Königsblauen, dass Heidel ab dem 1. Juli der neue Manager beim FC Schalke 04 und damit Nachfolger vom scheidenden Horst Heldt wird. Heidel wird einen Vertrag bis 2020 erhalten. Pikant: Bei der Abstimmung der zehn (von elf, der stellvertretende Leiter Kommunikation bei Gazprom Sergey Kupriyanov war wie abgesprochen nicht anwesend) Aufsichtsratsmitgliedern sprachen sich acht für Heidel aus, zwei enthielten sich. Mit der Bekanntgabe der Personalie Heidels ist ein monatelanges Ringen zwischen den Klubs Schalke und Mainz sowie zwischen den Verantwortlichen beendet.
Bundesliga-Novum: Schiedsrichter unterbricht das Leverkusen-Spiel
Zwischenzeitlich beendet war auch schon die Partie zwischen Leverkusen und Dortmund, obwohl diese erst 64 Minuten lief. Doch dann kam es zum Eklat, für den Leverkusen-Trainer Roger Schmidt der Auslöser war. Was war passiert? Dortmunds Steffen Bender wurde von Stefan Kießling in der eigenen Hälfte gefoult, was Schiedsrichter Felix Zwayer auch abpfiff. Der BVB führte den Freistoß schnell und in Person von Matthias Ginter aber auch knapp sechs Meter weiter vorne aus. Aus dem daraus resultierenden Konter vollstreckte Pierre-Emerick Aubameyang zum 0:1, dem, wie sich später herausstellte, einzigen Treffer am Sonntagnachmittag. Leverkusen-Trainer Roger Schmidt echauffierte sich laut Zwayer zu lautstark über die Ausführung des Freistoßes, weswegen dieser Schmidt auf die Tribüne verwies. Schmidt aber weigerte sich, weswegen Zwayer das Spiel unterbrach und das Spielfeld verließ. Ganze neun Minuten lang verharrten daraufhin das Schiedsrichter-Gespann und beide Mannschaften in den Katakomben des Stadions, in denen Zwayer den Kapitänen erklärte, warum er das Spiel unterbrochen habe.
Rudi Völler mit Wut-Rede nach dem Spiel im TV
In der Zeit war Schmidt mittlerweile einsichtig auf die Tribüne gegangen. Doch die Emotionen kochten noch weiter hoch, als kurze Zeit später der Schiedsrichter der Bayer-Elf einen klaren Handelfmeter verweigerte, den Sokratis verschuldete. Unter dem Strich zu viel für die Leverkusener Seele, die nach Spielschluss kochte und insbesondere Sportdirektor Rudi Völler auf den Plan rief, der nach dem Spiel vor laufender Kamera immer lauter wurde und infolge dessen gegenüber einem Reporter zu einer Wut-Rede ansetzte.
Hannover 96: Noch nie so schlecht gewesen
Die dürfte in Hannover derweil nichts mehr bewirken. Die Niedersachsen verloren auch gegen den FC Augsburg (0:1) und kassierten damit die bereits achte Niederlage in Folge! Die gute Nachricht: Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf hat trotz der katastrophalen Bilanz zu diesem Zeitpunkt „nur“ sechs Punkte Rückstand auf den drittletzten Rang (Bremen), der zur Relegation berechtigt. Die schlechte Nachricht: Noch nie schaffte es ein Team in der Bundesliga-Historie, noch den Klassenerhalt zu schaffen, wenn sie so wenig Punkte zu diesem Zeitpunkt hatte. Traurig für die 96er: es ist die bislang schlechteste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte.
Die beste spielen derweil der FC Bayern München und der BVB. Noch nie hatte ein Tabellenführer so viele Punkte, wie zu diesem Zeitpunkt. Und noch nie hatte ein Zweitplatzierte so viele Punkte wie zu diesem Zeitpunkt. Der deutsche Rekordmeister, der gegen Darmstadt einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Heimsieg umbiegen konnte, hat weiterhin acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Dortmund. Die Schwarz-Gelben haben hingegen schon satte 15 (!) Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, die Hertha aus Berlin.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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