S04 will Champions League klarmachen - zwei Keller-Kracher
Wenn der FC Schalke 04 am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach gewinnt, ist der Einzug in die Champions League vorzeitig perfekt. Um die kämpfen andere Teams auch. Am 32. Bundesliga-Spieltag ist aber vor allem der Tabellenkeller im Fokus.
Ehe wir zu diesem kommen, blicken wir aber zunächst noch ins oberste Drittel. Die Schalker empfangen die Borussia aus Mönchengladbach. In der Rückrunden-Tabelle nur 13., monatelang geplant von vielen Verletzungen und dann aber vor einer Woche mit 3:0 deutlich siegreich gegen den VfL Wolfsburg. Schalke-Trainer Domenico Tedesco hat Respekt vor den „Fohlen“, weil sie „pfeilschnelle Außenspieler und einige starke Individualisten“ haben. Aber: „Wolfsburg hat auch einige Fehler gemacht, so dass Gladbach überhaupt schon nach 40 Minuten 3:0 führen konnte.“ Der S04 spielt diese Saison nicht spektakulär. Er weiß aber Fehler gering zu halten. Bekommen die Gäste das zu spüren? Die Königsblauen sind auf Wiedergutmachung aus. Zuletzt setzte es trotz 2:0-Führung in Köln nur ein bitteres Remis und kurz davor verlor man im DFB-Pokal mit 0:1 gegen Frankfurt.
Kovac tritt beim künftigen Arbeitgeber an
Das übrigens tritt zu einem besonderem Spiel an. Denn die Eintracht spielt mit ihrem Noch-Trainer Niko Kovac bei dessem baldigem Arbeitgeber, den FC Bayern München. Der verlor unter der Woche nicht nur das Champions League-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid zu Hause mit 1:2. Auch Jerome Boateng, Arjen Robben und Javi Martinez mussten verletzt ausgewechselt werden. Nimmt man Manuel Neuer, David Alaba und Kingsley Coman noch dazu, liest sich diese Liste mittlerweile selbst für Bayern-Verhältnisse mächtig. Doch Kovac warnt seine Mannen und die Anhänger: „Sie können nun frische Kräfte bringen, die es unbedingt allen zeigen wollen.“
Horn und Hector bleiben Köln erhalten
Alles zeigen müssen die Tabellenkinder. Rechnerisch ist der 1. FC Köln noch nicht abgestiegen. Doch angesichts von acht Punkten Rückstand bei nur noch neun zu vergebenen ist die Hoffnung nicht groß. Geben aber Jonas Hector und Timo Horn Rückenwind? Die Stammspieler und Leistungsträger gaben unter der Woche bekannt, dass sie selbst bei einem möglichen Abstieg den Kölnern treu bleiben. Hector verzichtete sogar auf seine Ausstiegsklausel und verlängerte stattdessen seinen Vertrag vorzeitig bis 2023. Am Samstag steht aber erst einmal das Auswärtsspiel in Freiburg an. Jener Freiburger, die derzeit auf dem Relegationsplatz 16 und acht Zähler vor den Kölnern stehen. Eine Punkteteilung würde keinem Team etwas bringen.
Selbiges gilt selbstverständlich für Mainz, Wolfsburg und den HSV. Der Haken an der Geschichte: Wolfsburg und Hamburg treffen direkt aufeinander. Die Wolfsburger, die wie Mainz und Freiburg 30 Punkte vorweisen können, stehen fünf Zähler vor den Hamburgern. Die wittern nach guten Leistungen aus den vergangenen Wochen Morgenluft. Ein Auswärtssieg und das rettende Ufer wäre nur noch zwei mickrige Punkte entfernt. Übrigens empfängt in diesem Duell das zweitschwächste Heimteam (14 Punkte in 15 Spielen) das schwächste Auswärtsteam (sechs Punkte in 15 Spielen).
Gerücht: Hasenhüttl ein Kandidat in Frankfurt
Der FSV Mainz 05 hat es allerdings nicht einfach. Sie empfangen den Vize-Meister RB Leipzig, der zuletzt schwächelte und der am Freitag kräftig in den Schlagzeilen stand. Weswegen? Trainer Ralph Hasenhüttl soll sich mit Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic getroffen haben. Der ist bekanntlich auf Trainersuche, weil Kovac zum FC Bayern wechseln wird.
Apropos Trainerbesetzung: Der BVB hat auch nach wie vor noch nicht bekanntgegeben, wie es im Sommer weitergeht. Fakt ist, dass Peter Stöger einen Vertrag bis Saisonende hat. Alles andere sind Spekulationen. Doch klar ist auch, dass die Verantwortlichen nach wie vor nicht gesagt haben, wie es weitergehen soll. Diese Unklarheit störte vor einer Woche beim 4:0-Heimsieg über ein schwaches Leverkusen aber nicht. Wie geht es nun aus, wenn der BVB den Spieltag am Sonntagabend mit der Partie in Bremen beschließt? Den Bremen fehlt noch ein Punkt, um auch rechnerisch definitiv nicht mehr absteigen zu können.
Diese Sorgen hat der VfL Bochum nicht mehr. Die Bochumer empfangen am Freitagabend Erzgebirge Aue, das nur zwei Zähler vor dem Relegationsplatz 16 steht. Der VfL hingegen könnte mit einem Heimsieg den drittplatzierten Kiel unter Druck setzen und bis auf zwei Zähler heranrücken. Der Traum lebt nach wie vor noch an der „Castroper Straße“. Voraussetzung dafür ist ein Erfolg über Aue, das in 15 Auswärtsspielen erst dreimal gewann und schon siebenmal verlor.
Der Tabellenführer Fortuna Düsseldorf könnte am Samstag dann den Aufstieg perfekt machen. Gewinnt die Fortuna bei abstiegsbedrohten Dresdenern, kann keiner mehr Düsseldorf von den ersten beiden Plätzen verdrängen. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Die Fortuna konnte acht ihrer 15 Auswärtsspiele nicht gewinnen (sechs Niederlagen) und Dynamo braucht noch Punkte für den Klassenerhalt.
Läuft es für den MSV Duisburg perfekt, kann auch für die „Zebras“ der Klassenerhalt am Sonntag eingetütet werden. Aktuell beträgt der Vorsprung auf Platz 16 vier Zähler. Im Heimspiel gegen den Mit-Aufsteiger Jahn Regensburg müsste dafür ein Sieg her und parallel dürfte St. Pauli am Samstag gegen Greuther Fürth nicht gewinnen. Das Problem: Regensburg könnte sogar noch aufsteigen und schnuppert als Tabellenvierter am Relegationsrang drei, der nur zwei Zähler entfernt ist. Außerdem ist der MSV nach wie vor das zweitschwächste Heimteam der Liga.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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