S04 und BVB spielen Remis - Hoffenheim zerlegt Leipzig
Nach dem 14. Bundesliga-Spieltag liegen zwischen Platz 2 und 8 einzig vier Punkte Differenz. Profiteure der Ergebnisse waren unter anderem Bayern München und die TSG Hoffenheim, während Schalke und Dortmund nach dem irren Derby nicht überzeugen konnten. In der 2. Liga sammelten die drei Revier-Teams starke sieben Punkte.
Zwei Punkte hatte der Tabellenletzte 1. FC Köln bislang gesammelt. Auf Schalke kamen die weiterhin sieglosen „Geißböcke“ trotz zweimaligen Rückstands zweimal zurück. Dank zweier Tore. Doch das 2:2 beim S04 half Trainer Peter Stöger nicht mehr. Am Sonntag gab der FC bekannt, was laut „WDR“-Berichten schon vor dem Spiel - unabhängig vom Spielausgang am Samstagabend - feststand: Köln und Stöger gehen nach über vier erfolgreichen Jahren getrennte Wege. Sein Nachfolger steht mit dem bisherigen U19-Trainer Stefan Ruthenbeck bereits fest. Ob Ruthenbeck das Unmögliche noch möglich machen kann? Die Kölner liegen neun Punkte hinter dem Relegationsplatz 16, den derzeit der SC Freiburg (0:0 gegen Hamburg) belegt. Geht es nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, muss Ruthenbecks Team die Hälfte der restlichen 20 Saisonspiele gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
Stefan Ruthenbeck ersetzt in Köln Peter Stöger
Solche Sorgen haben die Schalker überhaupt nicht. Dennoch konnte sich bei den Königsblauen keiner so wirklich über einen Punkt freuen. Zwar blieben die „Knappen“ im neunten Pflicht- und achten Ligaspiel in Folge unbesiegt. Doch in einem Heimspiel gegen angeschlagene Kölner, die bislang erst zwei von möglichen 39 Punkten gesammelt hatten, zu ergattern, ist schlichtweg zu wenig. „Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt. Wir waren zu lethargisch und langsam beim Spielaufbau und haben darüber hinaus Köln zu oft zu Kontern eingeladen“, gab Trainer Domenico Tedesco nach der Partie auch zu Protokoll.
S04 mit Elfmeterpfiff nicht einverstanden
Einen Beigeschmack hat das Unentschieden dennoch. Denn Kölns Sehrou Guirassy kam nur zu seinen zwei Toren, weil beim zweiten Treffer der Videobeweis half. Schalkes Benjamin Stambouli hatte aus zwei Meter Entfernung einen Schuss gegen seinen Arm bekommen. Der Schiedsrichter hatte die Szene wohl zunächst nicht vollkommen richtig gesehen. Denn nach einem Tipp des Video-Schiedsrichters zeigte der Unparteiische auf dem Platz auf den Elfmeterpunkt. Was folgte, war der 2:2-Ausgleich. „Ein Witze“, urteilte Tedesco nach dem Spiel über die Entscheidung und auch Sportvorstand Christian Heidel schlug in dieselbe Kerbe. „Im Derby spielt Pierre-Emerick Aubameyang zum 1:0 Volleyball und das Tor wird gegeben. Bei uns heute wird Stambouli aus zwei Metern angeschossen und es gibt Elfmeter. Ich habe seit 27 Jahren, in denen ich in der Branche arbeite, gelernt, dass ein Handspiel nur bei Absicht vorliegt. Wo soll Stambouli denn in der kurzen Zeit seinen Arm hinpacken? Vor allem, wenn er springt. Jeder, der Sport treibt, weiß, dass da die Arme nicht angelegt sind. Aber über solche Szenen werden wir auch noch in 27 Jahren diskutieren.“
Kurioser Bayern-Sieg gegen Aufsteiger Hannover
27 Punkte haben die Schalker nun nicht, sondern nur 25 und verpassten somit in der Tabelle am Zweitplatzierten RB Leipzig vorbeizuziehen. Der Vize-Meister kassierte bei der zuletzt schwächelnden TSG Hoffenheim eine heftige 0:4-Niederlage und hat dadurch auch nur noch drei Punkte Vorsprung vor dem Tabellenfünften aus Sinsheim. Schwerer wiegt vielleicht sogar noch der Rückstand auf den FC Bayern München, der durch einen 3:1-Heimsieg über Hannover 96 den Vorsprung in der Tabelle auf sechs Zähler ausbaute. Der zehnte Sieg im 14. Saisonspiel war in München aber durchaus kurios. Erst erzielte der FCB das zwischenzeitlich vermeintliche 2:0, das aber wegen Abseits zu Recht aberkannt wurde. Praktisch im Gegenzug bekam der Aufsteiger aus Niedersachsen einen Foulelfmeter zugesprochen, weil Torwart Sven Ulreich sich nicht geschickt anstellte. Den ersten Versuch versenkten Hannovers Füllkrug. Weil aber zu viele Spieler bereits in den Strafraum gelaufen waren, als der Schuss noch nicht ausgeführt war, musste der Strafstoß wiederholt werden. Den zweiten Versuch konnte Ulreich dann parieren und dennoch glich Hannover 96 kurze Zeit später aus. Am Ende setzte sich der Tabellenführer aber doch klar durch, tat sich aber insgesamt schwerer, als vorher vermutet.
Glückliches BVB-Remis trotz langer Überzahl
Schwer tat sich Borussia Dortmund auch in Leverkusen. Ehe die Bayer-Elf nach 40 Minuten in Unterzahl agieren musste, weil Wendell wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah, spielte der BVB alles andere als gut und lag verdient 0:1 zurück. Zwar kamen die Schwarz-Gelben in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich und waren - natürlich wegen der numerischen Überlegenheit - optisch überlegen. Dennoch konnten sie sich bei ihrem Torhüter Roman Bürki bedanken, der zahlreiche starke Paraden zeigte und den BVB somit vor einer Niederlage bewahrte. So hat die Borussia jetzt 22 Punkte. Genau wie die direkt dahinter stehenden Augsburger und Frankfurter auf den Plätzen 7 und 8.
Bochum feiert fünften Saisonsieg
In der 2. Liga lief es derweil für die Revierklubs wesentlich erfolgreicher. Das Spitzenspiel in Kiel endete für Fortuna Düsseldorf zwar „nur“ Remis (2:2), womit der Tabellenzweite seit nun mehr fünf Wochen auf einen Sieg wartet. Doch gegen den starken Aufsteiger gelang immerhin fünf Minuten vor dem Abpfiff noch der Ausgleich, der trotz der unterschiedlichen Saisonziele beider Klubs in einem Auswärtsspiel als Achtungserfolg gewertet werden kann.
Nur sechs Punkte zwischen den Plätzen 6 und 16
Mehr als nur Achtungserfolge feierten Bochum und der MSV Duisburg. Letztere setzten sich mit 2:0 gegen den Tabellenvorletzten aus Fürth durch und grüßen mittlerweile vom 8. Tabellenplatz und haben vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16, den derzeit überraschend der Absteiger Darmstadt 98 belegt. Wie eng die Tabelle im Unterhaus ist, zeigt die Tatsache, dass es für Darmstadt bis zum Tabellensechsten und anderen Absteiger Ingolstadt 04 nur sechs Punkte Rückstand sind.
Genau dazwischen liegt der VfL aus Bochum, der den Tabellenvierten Union Berlin überraschend mit 2:1 besiegen konnte. Dabei zeigten die Bochumer sich trotz eines frühen Rückstands (4.) nicht zu sehr geschockt, kamen kurz vor dem Pausentee zum Ausgleich, ehe Hinterseer in der 87. Minuten den späten und viel umjubelten Siegtreffer erzielen konnte. Für die Berliner war es erst die vier Niederlage im 16. Spiel, während die Bochumer sich wenigstens etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnten.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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