S04 ist Vizemeister, BVB verliert und Nürnberg folgt Düsseldorf in die Bundesliga
Der FC Schalke 04 steht nach dem 33. Spieltag vorzeitig als Vize-Meister fest. Auch, weil der BVB gegen nun gerettete Mainzer überraschend verlor. Der VfL Wolfsburg und der HSV machen den zweiten, direkten Abstiegsplatz unter sich aus. Dem SC Freiburg droht aber auch noch der Relegationsplatz.
Glück im Unglück für Borussia Dortmund: Die Schwarz-Gelben verloren nach einer schwachen Leistung ihr Heimspiel gegen Mainz 05 mit 1:2 und blieben trotzdem auf dem Champions League-Platz drei, da die TSG Hoffenheim mit 0:2 in Stuttgart verlor und Bayer Leverkusen nicht über ein 0:0 in Bremen hinauskam. Die Mainzer konnten somit den direkten Klassenerhalt feiern, was nicht viele Experten in Erwähnung gezogen hatten. Denn eine Woche zuvor hieß der Gegner noch RB Leipzig, der dann aber 3:0 besiegt wurde. Nun also noch der Erfolg in Dortmund, wo die Fans nur Ersatztorhüter Roman Weidenfeller feierten. Der beendet nach der Saison seine Spieler-Karriere und wurde mit vielen positiven Bannern sowie Sprechchören im letzten BVB-Heimspiel dieser Spielzeit verabschiedet.
Ansonsten aber hängt der Haussegen bei den Borussen schief. Das hat auch mit einem TV-Auftritt am Sonntag zu tun. Mittelfeldspieler Sebastian Rode, der die komplette Saison verletzungsbedingt verpasst hat, sagte in einem Talk bei „Sky“, dass das Verhalten von Trainer Peter Stöger in der Umkleidekabine darauf hindeute, dass zur neuen Saison ein neuer Trainer komme. Außerdem kritisierte Rode den Umgang mit dem Kapitän Marcel Schmelzer, der von Stöger vor wenigen Wochen aus sportlichen Gründen erst aus dem Kader strich und seitdem diesen wenn überhaupt nur noch einwechselt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte wegen der Rode-Aussagen am Sonntag gegenüber dem „kicker“ an, dass es Sanktionen geben werde.
Ganz anders ist die Welt „ausgerechnet“ beim Revierrivalen aus Schalke. Die Königsblauen gewannen ihr Auswärtsspiel beim FC Augsburg mit 2:1 und krönten sich somit bereits am 33. Spieltag zum Vize-Meister. Der Vorsprung auf den drittplatzierten BVB beträgt aktuell fünf Punkte. Das sorgte dementsprechend für ausgelassene Stimmung aller Schalker, die größtenteils deswegen übermüdet zu den Fanclub-Besuchen am Sonntag ankamen, wie sie erzählten. Damit erreichte Trainer Domenico Tedesco in seiner Premierensaison sofort Platz zwei, den damit verbundenen Einzug in die Champions League und die inoffizielle „Revier-Meisterschaft“. Manager Christian Heidel ging scherzhaft sogar noch weiter und meinte, dass man einen Titel für den Tabellenzweiten erfinden müsse, weil wegen der Übermacht aus München nicht mehr möglich sei.
Das Spiel selbst hatte mit Schalkes Verteidiger Thilo Kehrer den Protagonisten schnell ausgemacht. In der 4. Minute gab es zwischen ihm und Torwart Ralf Fährmann beinahe ein folgenschweres Missverständnis, als Augsburgs Stürmer Finnbogason den Ball dem Duo klaute und dann fast von der Grundlinie den Ball parallel zur Torlinie schoss, dieser aber am linken Innenpfosten hängen und im Spiel blieb, ehe die Schalker klären konnten. Doch nur kurze Zeit später (23.) verwandelte Kehrer eine Burgstaller-Vorlage kunstvoll mit der Hacke zu seinem ersten Treffer, ehe ihm später (34.) nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gastgeber noch ein zweiter gelang. Zwar lenkte (ausgerechnet) Finnbogason den Kehrer-Kopfball noch entscheidend ins eigene Tor ab. Doch das Tor wurde offiziell dem Schalker gutgeschrieben. Das 2:1 hielt auch nach der Halbzeitpause Bestand, so dass nach drei Jahren Abstinenz die Champions League auch wieder demnächst vom S04 bespielt wird.
Im Abstiegskampf konnte sich derweil nur Mainz als Sieger fühlen. Denn die restlichen, abstiegsbedrohten Klubs mussten allesamt Niederlagen einstecken. Freiburg verlor 1:3 in Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg sogar 1:4 in Leipzig und der HSV mit 0:3 in Frankfurt. Die Freiburger haben zwar damit weiterhin drei Zähler Vorsprung auf den Tabellen-16. Wolfsburg, haben aber das deutlich schlechtere Torverhältnis. Direkt absteigen können die Freiburger aber nicht mehr, da der HSV fünf Punkte entfernt ist. Der ist nun auf Schützenhilfe angewiesen: Aufgrund des Torverhältnisses müssen die Hamburger am 34. Spieltag nicht nur selbst gewinnen. Sie müssen auch gleichzeitig darauf hoffen, dass die „Wölfe“ verlieren. Denen reicht ein Punkt, um wenigstens die Relegation perfekt zu machen.
Damit ist auch nicht klar, wer von dem Trio auf Düsseldorf und Nürnberg treffen wird. Die Nürnberger zogen am 33. Spieltag der 2. Liga nach und feierten durch einen 2:0-Sieg in Sandhausen den Aufstieg. Nicht nur das: Weil die bereits als feststehender Aufsteiger aus Düsseldorf kommende Fortuna „nur“ 1:1 gegen den Tabellendritten Holstein Kiel spielte, übernahmen die nun punktgleichen Nürnberger aufgrund des besseren Torverhältnisses den ersten Platz. Kiel wiederum steht als Relegationsgegner für den Bundesligisten fest. Der Vorsprung auf Platz vier beträgt vor dem letzten Spieltag sechs Punkte (auf Bielefeld, Regensburg und Bochum).
Die Bochumer verloren in Berlin gegen Union mit 1:3. Damit verspielten sie auch die allerletzte, theoretische Chance noch auf einen möglichen Aufstieg, wenngleich dieser selbst bei einem Auswärtssieg aufgrund des Torverhältnisses sehr unrealistisch gewesen wäre.
Die Duisburger zeigten eine achtbare Leistung. Schließlich geht es für die „Zebras“ um nichts mehr. Dafür ging und geht es für den Gegner von Sonntag um noch viel mehr. In Fürth spielten die Duisburger 2:2, was der Greuther einen direkten Abstiegsplatz beschert, da Darmstadt 98 parallel 3:0 in Regensburg gewann und erstmals in der Rückrunde die Abstiegsplätze verließ. Einen geeigneteren Zeitpunkt gibt es wohl nicht.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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