Leichtathletik WM
Rückblick Weltmeisterschaft Budapest 2023
Nun sind sie auch schon wieder vorbei – die Leichtathletik Weltmeisterschaften 2023 in Budapest. Ein super Event von Anfang bis Ende. Angefangen bei der Organisation, den Sportanlagen und der ganzen Stadt. Man hat sich definitiv gut aufgehoben gefühlt.
Nach den 7 Tagen im Pre-Camp war ich mir sicher, dass ich top vorbereitet bin für die anstehende WM. Meine Zielstellung im Vorfeld war klar. Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit auf eine Zeit unter 48 Sekunden und die Qualifikation für das Finale (Top 8)!
Meine letzten Trainingseinheiten waren sehr vielversprechend und so konnte ich gut vorbereitet ins Turnier starten. Los ging es am Sonntag den 20.08. Den Vorlauf, den ich erwischt habe, stellte eine lösbare Aufgabe dar – ich ging auf Bahn 9 ins Rennen. Die Konkurrenz ist in jedem Lauf stark, immerhin ist es eine Weltmeisterschaft! Dennoch konnte ich mich in einem stabilen Rennen durchsetzen, der Rhythmus hat gepasst und meine Beine fühlten sich wirklich gut an. So konnte ich hinten raus sogar minimal rausnehmen vom Tempo und mir so den Sieg im Vorlauf holen, was gleichzeitig die Qualifikation für die Halbfinals war. Mit dazu eine neue persönliche Bestzeit von 48,32s.
So ging es am nächsten Tag abends in die nächste Runde. Wieder hatte ich mit Bahn 8 eine der Außenbahnen. Im Vorfeld war das Halbfinale auch die Runde, in der ich am angespanntesten war – immerhin entschied sich hiermit, ob es für einen Final-Platz reicht oder nicht. Der Vorlaufsieg vom vorhereigenen Tag gab mir dennoch das nötige Selbstvertrauen! Auch der Lauf lief rhythmisch sehr gut, durch das etwas angespanntere Laufen fehlte mir jedoch bei den letzten beiden Hürden etwas der Zug, sodass ich weit weg war. Dennoch hat es gut gepasst und ich bin als vierter meines Laufes ins Ziel gekommen. Somit war klar, dass ich mich nicht auf den direkten Weg für das Finale qualifizieren konnte, nach ein paar langen Sekunden warten kam dann allerdings die Gewissheit, ich bin einer der beiden Zeitschnellsten, die sich mit einem „q“ für das Finale qualifizieren! Die Freude natürlich riesig, sich unter die Top 8 der Welt zu qualifizieren und in 2 Tagen noch mal alles zu geben. Das große Ziel somit erreicht!
Ein Versprechen konnte ich somit schon einmal einhalten. Nun lag es noch daran, die persönliche Bestzeit ein weiteres Mal anzugreifen. Im Finale war die Ausgangsposition sicher nicht ganz optimal, jedoch wusste ich auch, dass die Konkurrenz dazu sehr stark sein wird. Mit Warholm, Benjamin und Dos Santos sind die 3 schnellsten Hürden-Läufer jemals mit am Start gewesen. Für mich war es wichtig noch mal ein solides Rennen durch zu bekommen. Den Lauf konnte ich wesentlich entspannter angehen, da ich nichts zu verlieren hatte. So lief auch dieser Lauf Rhythmisch und technisch viel besser als in der Runde zuvor. Am Ende war es eine 48,53s. Nicht ganz das ausgemalte Ziel einer Zeit unter 48 Sekunden, jedoch trotzdem 3 Rennen innerhalb von 4 Tagen auf einem Niveau, dass ich vorher noch nie hatte! Auch der 8. Platz geht zunächst mal in Ordnung. Ich hatte Anschluss an die Weltspitze und ich weiß, dass ich auch in der Zukunft auf internationaler Ebene mithalten kann. Letztendlich haben nur 0,50s gefehlt und ich wäre 4. in diesem Top-Feld geworden. Mein Blick geht nach vorne! Ich bin stolz auf das was ich erreicht habe, aber auch gespannt auf die kommenden anstehenden Aufgaben und Ziele. Ich bin in der Weltspitze angekommen und das ist das wichtigste, von hier an geht es darum, an dieses Niveau anzuknüpfen und den nächsten Schritt Richtung Weltspitze zu machen. Der Weg ist noch lange nicht vorbei!!
Autor:Josef Ziegenfuß aus Oberhausen |
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