Nullnummer im Spitzenspiel - Frankfurt feuert Trainer Veh

Kein Durchkommen für beide Teams: Dortmund und Bayern trennten sich am Samstagabend 0:0. | Foto: Stephan Schütze
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Das Spitzenspiel zwischen Dortmund und Bayern endete torlos, bot aber Fußball auf hohem Niveau. Ein spektakuläres Spiel auf allen Ebenen erlebten die Zuschauer beim Spiel Köln gegen Schalke, welches der S04 mit 3:1 gewann.

208 Länder auf der Welt übertrugen das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Samstagabend live im Fernsehen. Ein paar mehr Länder als 2013, als beide Teams im englischen Wembley-Stadion das Champions League-Finale austrugen. Kein Wunder, denn beide Teams spielen seit Jahren nicht nur den besten und erfolgreichsten Fußball in Deutschland, sondern hinterlassen auch in Europa gemeinsam regelmäßig Duftmarken. Beim FC Bayern überrascht das weniger. Doch der BVB mauserte sich zuletzt vollkommen zurecht zu einer europäischen Spitzenmannschaft. Darüber hinaus hätten die Schwarz-Gelben mit einem Heimsieg Fußball-Deutschland glücklich gemacht, weil die Meisterschaft wieder spannender geworden wäre.

Manuel Neuer: „Beste Werbung für den deutschen Fußball“

Durch das 0:0 konnte der FC Bayern München den Vorsprung von fünf Punkten auf den Tabellenzweiten aber halten. Schafft der aktuelle und deutsche Rekordmeister den Vorsprung bis zum 34. Spieltag zu halten, schafft er Historisches: Noch nie gelang es einer deutschen Mannschaft, vier Meisterschaften hintereinander zu feiern. Dass der BVB das wahrscheinlich nicht zu verhindern weiß, lag keineswegs an einem schlechten Spiel der 09er oder an einem überragendem der Münchener. So ausgeglichen wie das Endergebnis war, so verlief auch das Spiel. Wenngleich in Halbzeit eins beide Teams noch eher auf Augenhöhe waren, als in der zweiten Halbzeit, als der FCB den Druck mehr und mehr erhöhen konnte und auch die besseren Torchancen hatte. Unter dem Strich sahen die Millionen TV-Zuschauer auf der Welt sowie die über 81.000 im Stadion Fußball auf höchstem taktischen als auch technischem Niveau mit sehr wenig Fehlern. So fasste National- und Bayern-Torhüter Manuel Neuer nach dem Spiel zurecht zusammen, dass beide Klubs beste Werbung für den deutschen Fußball boten.

Elfmeter für Schalke nach 50 Sekunden

Beste Unterhaltung für die Zuschauer boten kurz zuvor am Samstagnachmittag Köln und Schalke. In einem atemberaubendem Spiel lieferten sich beide Klubs einen offenen Schlagabtausch. Eine Partie, die nicht für Menschen mit Herzschrittmacher gemacht war. Bereits nach 50 Sekunden bekam der S04 einen berechtigen Foulelfmeter zugesprochen, den Kapitän Klaas-Jan Huntelaar nach 110 gespielten Sekunden zum 0:1 verwandelte. Noch nie bekam Schalke in seiner Bundesliga-Historie einen Elfmeter früher zugesprochen. Darüber hinaus war es das 600. Tor der laufenden Bundesliga-Saison. In der Folge lieferten beide Teams ein Spektakel und brannten ein Feuerwehr an Chancen ab. Allein Kölns Top-Torjäger Anthony Modeste hätte nach 20 Minuten schon drei Treffer mehr auf seinem Konto haben müssen. Andererseits parierte Kölns Torwart Timo Horn einmal überragend gegen Schalkes Pierre-Emile Hojbjerg.

Chancen im Minutentakt: 35 Torschüsse von Köln und Schalke

Der S04 zeigte sich unter dem Strich effektiver und so war es Max Meyer, der nach 24 Minuten zum 0:2 traf. Dass die Königsblauen in dieser Saison aber alles andere als spitze in der Chancenverwertung sind, zeigten die Minuten 28 und 30, als sie eigentlich das 0:3 und 0:4 hätten machen müssen. Stattdesssen köpfte der fast kleinste Mann auf dem Feld, Leonardo Bittencourt, nach 33 Minuten das 1:2 für Köln. Doch die erste Halbzeit bot noch mehr Höhepunkte an. Nach 43 Minuten hätte der Gastgeber einen Foulelfmeter zugesprochen kriegen müssen, ehe er zwei Minuten später durch Mladenovic das 2:2 hätte schießen müssen.

Franco Di Santo erzielt seinen zweiten Saisontreffer

Ganz so spektakulär ging es nach der Halbzeit nicht weiter, wenngleich Köln das Tempo hochhielt und den S04 vor arge Probleme stellte. Insbesondere zwischen der 60. und 72. Minute hätte Köln aus dem 1:2 auch problemlos ein 4:2 machen können. Der eingewechselte Franco Di Santo beseitigte in der 76. Minute aber die letzten blau-weißen Zweifel und traf zum 1:3 - erst sein zweiter Saisontreffer! Zwar scheiterten beide Teams in den letzten Minuten der Partie wiederholt am eigenen Vermögen beziehungsweise erkannte der Schiedsrichter einen regulären Treffer von Modeste in der Nachspielzeit nicht an. Doch auch so hatten die Zuschauer ein wahnsinniges Spiel gesehen, wie S04-Trainer André Breitenreiter nach dem Spiel auch zugab.

17 Tore in Stuttgart, Bremen und Augsburg

Nicht weniger Spektakel bekamen die Zuschauer aber auch in Stuttgart, Augsburg und Bremen zu sehen. Stuttgart fertigte die TSG Hoffenheim mit 5:1 (!) ab, während Bremen den Tabellenletzten Hannover mit 4:1 besiegte und damit den Relegationsplatz an Eintracht Frankfurt abgab. Dass Werder auch Augsburg in der Tabelle überholte, lag daran, dass der FCA gegen Leverkusen eine 3:0-Führung noch aus der Hand gab und in der Nachspielzeit einen Elfmeter zum 3:3 kassierte. Kurios: Leverkusen-Trainer Roger Schmidt hatte das Stadion vor dem Anpfiff noch verlassen, um nach Spanien zu fliegen, um am Abend sich das Liga-Spiel von kommenden Europa League-Gegner Villarreal anzuschauen. Zwar ist Schmidt in der Bundesliga noch gesperrt. Dennoch musste Leverkusen viel Spott und Ärger der Fans für das Fernbleiben des Cheftrainers über sich ergehen lassen.

Armin Veh in Frankfurt entlassen

Viel Ärger hat auch die Frankfurter Eintracht, bei der Trainer Armin Veh am Sonntag entlassen wurde. Veh war im Sommer seinen Job am Main angetreten, konnte in 25 Spielen aber nur fünf Siege einfahren und kassierte elf Niederlagen. Durch das 1:1 am Samstag gegen Ingolstadt wartet Frankfurt nun schon seit sieben Spielen auf einen Sieg und rutschte auf den Relegationsplatz ab. Wer der Nachfolger von Veh wird, steht noch nicht fest. Die Klub-Bosse kündigten aber an, eine schnelle Entscheidung treffen zu wollen.

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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