Knackt kriselndes Leverkusen die „Mannschaft der Stunde“?
Die Bundesliga biegt langsam auf die Zielgerade in 2015 ein. Der 16. Spieltag steht vor der Tür und mit ihm unter anderem das Duell der Europa League-Gewinner Augsburg und Schalke.
90 Minuten waren am Donnerstag in Belgrad zwischen Partizan und dem FC Augsburg gespielt. Zu diesem Zeitpunkt führte der Bundesligist mit 2:1 und hatte somit wie die Serben neun Punkte auf dem Konto und sogar das bessere Torverhältnis. Weil das aber bei Punktgleichheit zunächst nicht zählt, sondern erst der direkte Vergleich, war der FCA zu diesem Zeitpunkt ausgeschieden. Partizan Belgrad hatte am zweiten Spieltag am 1. Oktober mit 3:1 in Augsburg gewonnen. In der Nachspielzeit am Donnerstag schoss dann Raúl Bobadilla den 3:1-Enstand, womit wieder das Torverhältnis zum Tragen kam. Die Freude beim 16. der Bundesliga war beim Abpfiff kaum zu übersehen.
Augsburg seit Wochen in starker Form
Mit zwei Niederlagen war Augsburg in die Europa League gestartet und in der Liga fuhr man in den ersten zwölf (!) Spielen nur einen einzigen Sieg ein, womit man bis Mitte November das Tabellenende zierte. Immerhin steht die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl im Achtelfinale des DFB-Pokals und empfängt dort am Mittwoch (20.30 Uhr) Borussia Dortmund und hat darüber hinaus aus den vergangenen fünf Pflichtspielen drei Siege und ein Unentschieden einfahren können.
Das Momentum nur den Fuggerstädtern zuzuschieben, würde der Situation aber nicht gerecht werden. Schalke überzeugte in den vergangenen Pflichtspielen in Leverkusen (1:1), gegen Hannover (3:1) und ganz besonders am Donnerstag in Tripoli (4:0) mit einer besseren B-Elf, in der Sidney Sam zum zweiten Mal in dieser Saison überhaupt und das erste Mal seit dem 13. September 2014 90 Minuten spielte. Dennis Aogo und Leon Goretzka waren angeschlagen erst gar nicht mitgereist. Zudem saßen Joel Matip, Sascha Riether und Leroy Sané 90 Minuten auf der Bank. Max Meyer wurde nur für 15 Minuten eingewechselt. Willkommende und wichtige Verschnaufspausen vor dem schweren Auswärtsspiel.
Frankfurt-Trainer Veh: Schwierigste Phase meiner Karriere
Mindestens genauso schwierig wird es für Frankfurt in Dortmund. Nach den Derby-Niederlagen in Mainz und gegen Darmstadt sowie den anschließenden verstörenden Szenen mit eigenen Fans auf dem Rasen der Eintracht, gab Frankfurt-Trainer Armin Veh zu, dass es die schwierigste Zeit seiner Karriere sei. Ausgerechnet jetzt muss er mit seinem Team beim BVB antreten, der in der Liga seit dem vergangenen Spieltag wieder einmal Lunte in Sachen Meisterschaft gerochen hat. Neben dem eigenen späten Sieg im Top-Spiel beim VfL Wolfsburg verlor der FCB in Mönchengladbach. Jetzt sind es nur noch fünf Punkte Rückstand für die Schwarz-Gelben auf den Tabellenführer aus München. Dass Dortmund aber auch ein anderes Gesicht hat, zeigte es am Donnerstagabend bei der 0:1-Niederlage daheim gegen Saloniki. Insbesondere in Halbzeit eins wirkte die Tuchel-Elf pomadig und einfallslos. Zwar qualifizierte man sich als Zweiter der Gruppe hinter Krasnodar trotzdem für die Zwischenrunde. Zwei Niederlagen in sechs Spielen in keiner übermäßig schweren Gruppe zeugen nicht von Souveränität.
Souverän war der FCB unter der Woche, als er mit einer B-Elf in Zagreb 2:0 gewann. Nun wartet im Heimspiel der Aufsteiger Ingolstadt. Trainer Pep Guardiola musste am Freitag die Hiobsbotschaft hinnehmen, dass das Jahr für den erst gerade wiedergenesenden Franck Ribéry sowie für Mehdi Benatia vorzeitig wegen Muskel-Verletzungen beendet ist. Damit verpassen beide die Spiele gegen Ingolstadt, Darmstadt (DFB-Pokal) und Hannover. Neben den beiden muss Guardiola auch weiterhin auf David Alaba, Douglas Costa, Juan Bernat, Mario Götze und Arjen Robben verzichten.
Setzt André Schubert seine Mega-Serie in Leverkusen fort?
Mit Martin Stranzl, Alvaro Dominguez, Patrick Hermann, Nico Schulz und André Hahn muss Mönchengladbach auch auf wichtige Stützen verzichten. Die fehlten in den vergangenen Wochen aber auch schon. Dennoch schafft es Trainer André Schubert, seine Mega-Serie weiter auszubauen. Seit Schubert am 6. Spieltag für die „Fohlen“ verantwortlich ist, verlor seine Mannschaft in der Liga nicht ein einziges Mal. Beeindruckend: Von den zehn Spielen seitdem gewannen Schubert und Co. sogar acht, zuletzt 3:1 gegen die übermächtigen Bayern. Ganz anders sieht es da beim nächsten Gegner Bayer 04 Leverkusen aus, das in der Krise steckt. Gegen eine B-Elf von Barcelona reichte es unter der Woche in der Champions League trotz 26 Torschüsse nur zu einem 1:1. Trainer Roger Schmidt reagierte anschließend in einem TV-Interview gereizt. Zuletzt hatte sich schon Sportdirektor Rudi Völler mit Fans an einem Flughafen nach dem Borisov-Spiel angelegt. Platz acht in der Liga mit 19 Toren (so viele wie der Vorletzte VfB Stuttgart) werden nicht den Ansprüchen der Leverkusener gerecht. Bei einer Heim-Niederlage gegen Mönchengladbach droht sogar das Abrutschen auf Platz Zwölf!
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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