Geforderte DFB-Sperre überschattet Dortmunds Auswärtsspiel
Lahm-Rücktritt, Pokal-Schlachten und mögliche Sperrung der BVB-Südtribüne: Die Woche vor dem 20. Bundesliga-Spieltag war mehr als nur turbulent.
Spiele wie heute Abend (20.30 Uhr) zwischen Mainz und Augsburg oder am Sonntag zwischen Wolfsburg und Hoffenheim (15.30 Uhr) sowie Freiburg und Köln (17.30 Uhr) geraten zur Randnotiz. Die Fußball-Bundesliga blickt an diesem Wochenende insbesondere Richtung Ingolstadt, wo der FC Bayern München – der trotz eines erfolgreichen Starts in das Jahr 2017 nicht zur Ruhe kommt – spielt sowie auf Borussia Dortmund, das laut Trainer Thomas Tuchel nicht taktisch zum Sieg in Darmstadt gelangen will, und den FC Schalke 04, der Samstagabend (18.30 Uhr) die Hertha aus Berlin empfängt, die seit Dienstag im Ruhrgebiet weilt und in den vergangenen Jahren ein zuverlässiger Punkte-Lieferant auf Schalke war.
DFB-Kontrollausschuss fordert Sperrung der Südtribüne für ein Spiel
Seit Freitagmittag ist es offiziell: Der DFB-Kontrollausschuss hat die Vorkommnisse rund um das BVB-Heimspiel gegen RB Leipzig untersucht und fordert für ein Heimspiel die Sperrung der Südtribüne (25.000 Zuschauer) sowie eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro. Bis Montag hat der Verein nun Zeit, Stellung zu beziehen, ehe ein Urteil gefällt wird. Bei der am Vormittag stattgefundenen Pressekonferenz war das Ergebnis der Untersuchung noch nicht bekannt. So konnte Trainer Thomas Tuchel über genügend sportliche Aspekte sprechen.
Schmelzer, Piszczek, Ginter und Reus fraglich
Die 120 Minuten plus das anschließende Elfmeterschießen im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Hertha BSC (1:1 nach 90 und 120 Minuten) stecken in dem einen oder anderen Spieler noch ziemlich drin. Marcel Schmelzer, Lukasz Piscczek, Matthias Ginter und Marco Reus drohen allesamt auszufallen, weil sie angeschlagen sind. Das ist Ousmane Dembélé zwar auch, der von Krämpfen geplagt in der Verlängerung für mehrere Minuten draußen behandelt werden musste. Seine Einsatzchancen liegen aber deutlich höher als die Erstgenannten.
Interessant: Tuchel betonte, dass das Spiel in Darmstadt beim Tabellenletzten ein komplett anderes sei, als die vergangenen zwei Pflichtspiele gegen Leipzig und gegen Hertha. In diesen Fällen hätte man durch taktische Raffinesse zu Lösungen finden können. „Das Spiel in Darmstadt wird mental entschieden“, so Tuchel.
Dardai: Geht ins Kino, etwas trinken oder trefft Freunde
Ähnlich dürfte es Berlin auf Schalke angehen. Nach der Anreise am Dienstag für das Pokal-Spiel in Dortmund am Mittwoch, blieb der Tabellensechste (elf Punkte Vorsprung vor dem S04) im Anschluss an das Pokal-Aus im Ruhrgebiet. Trainer Pal Dardai hatte es dem Spielerrat überlassen, ob man für zwei Tage zurück nach Berlin fliegen soll oder nicht. Der Spielerrat um Kapitän Vedad Ibisevic entschied sich dafür zu bleiben. Am Donnerstag bekamen alle Spieler frei und sollten, so Dardai, „ins Kino gehen, etwas trinken, Freunde treffen oder irgendetwas anderes machen und raus aus dem Mannschaftshotel“ – natürlich, um die Köpfe frei zu bekommen. So hat das Dardai-Team, das acht von neun Heimspielen gewann, auswärts aber erst neun Punkte aus zehn Partien einfahren konnte, nur den heutigen Tag zur Vorbereitung auf das morgige Spiel.
Hertha verlor die vergangenen acht Auswärtsspiele auf Schalke
Das ist historisch gesehen für die Hertha eine sehr schwere Aufgabe. Denn die vergangenen acht (!) Auswärtsspiele bei den Königsblauen gingen allesamt verloren. In dem Zeitraum schossen die Berliner nur ein mageres Törchen. Aber: Die vergangenen zwei Duelle beider Teams gewann der Hauptstadt-Klub – beide fanden (natürlich) in Berlin statt.
Schalke muss weiterhin auf Eric Maxim Choupo-Moting (Adduktoren-Probleme) verzichten. Auch Donis Avdijaj fällt wegen einer Augenentzündung aus, weswegen der Stürmer sogar von der Mannschaft getrennt werden musste, um einer Ansteckungsgefahr aus dem Weg zu gehen. Zudem ist Benjamin Stambouli fraglich, der zuletzt in München und Sandhausen stark aufspielte.
Philipp Lahm lehnt Job-Angebot des FC Bayern ab
Stark spielt der FC Bayern München in diesem Jahr nicht. In vier Pflichtspielen sprangen zwar drei Siege und ein Unentschieden heraus. Doch weder bei den 2:1-Auswärtssiegen in Freiburg und Bremen noch beim 1:1 gegen Schalke sowie beim 1:0-Erfolg im DFB-Pokal unter der Woche gegen Wolfsburg wusste der Bundesliga-Tabellenführer nicht ein einziges Mal zu überzeugen. Zudem wurde am Abend des Pokal-Spiels bekannt, dass Kapitän und Weltmeister Philipp Lahm (33) trotz Vertrag bis 2018 seine Karriere beenden will und darüber hinaus das Job-Angebot des FC Bayern, künftig als Sportdirektor an der Säbener Straße zu arbeiten, ablehnte!
Auch für das auswärtsstärkste Team der Liga (22 Punkte in neun Spielen bei einem Torverhältnis von 16:7) dürfte es schwer fallen, sich derzeit auf das Sportliche zu konzentrieren. Dabei ist die Aufgabe beim Tabellenvorletzten FC Ingolstadt schwieriger, als sie zunächst aussieht. Schließlich besiegte der FCI am 14. Spieltag noch RB Leipzig mit 1:0.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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