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DTM: Audi dominiert im belgischen Zolder

DTM Start 1 in Zolder | Foto: FW / Motorracetime.de
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Ein dominanter Sieger, starke Aufholjagden und ein weiter erfolgreiches Audi-Trio: Das 13. Rennen der DTM-Saison 2020 entschied René Rast (Audi) nach einem Befreiungsschlag überlegen für sich. Der Deutsche, der sich im Qualifying am Vormittag bei feuchtem Asphalt erst in letzter Sekunde für die Pole-Position qualifiziert hatte, konnte seinen Audi RS 5 DTM nahezu ungestört und mit 18,8 Sekunden Vorsprung vom Start bis ins Ziel fahren. Zweiter wurde Robin Frijns (Audi), der von Platz drei und nach Timo Glock (BMW) gestartet war, aber direkt nach dem Start dessen Position übernahm. Dritter wurde Nico Müller (Audi), der von Platz sieben ins Rennen ging und eine starke Aufholjagd ablieferte. Erneut standen die drei dominierenden Audi-Fahrer der Saison auf dem Treppchen. In der Gesamtwertung wird es dennoch zunehmend spannend: Müller führt die Meisterschaft mit 257 Zählern an. Frijns kommt auf 243 Punkte. Mit nur noch 34 Punkten Rückstand (223) auf den Führenden komplettiert Rast das triumphale Trio. Damit ist auch klar: DTM-Champion 2020 wird ein Audi-Fahrer sein. Mit 96 Zählern ist Sheldon van der Linde (BMW) weiterhin Vierter in der Meisterschaft, das Audi-Trio kann er allerdings nicht mehr einholen. Bester BMW-Pilot im Samstagrennen war Timo Glock, der als Vierter über die Ziellinie fuhr und damit das Podium allerdings verpasste.

Bereits beim Qualifying am Vormittag ging es bei kühlen acht Grad Celsius in Zolder heiß her: Teile der Strecke waren noch nicht abgetrocknet. Alle Fahrer entschieden sich deshalb für Regenreifen statt Slicks, was sich im Verlauf des Zeittrainings auch nicht änderte. Im Kampf um die Pole-Position hatte Timo Glock in seinem BMW lange die Nase vorn. Es hätte die erste Pole für die Münchner in dieser Saison werden können, hätte nicht zwölf Sekunden vor Ende sein Landsmann René Rast im Audi RS 5 DTM mit 1:28,987 Minuten die beste Rundenzeit verbucht. Für Audi war es die zwanzigste Pole-Position in Folge, BMW sammelte immerhin die ersten Qualifying-Zusatzpunkte der Saison.

Obwohl Rast vom ersten Startplatz auf leicht feuchtem und Glock von der zweiten Position auf trockenem Asphalt gestartet waren, setzte sich Rast beim Start gegen den ehemaligen Formel-1-Piloten durch. Vom Start weg hatte er die Führung inne, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Glocks vermeintlicher Vorteil auf trockener Strecke war nach der ersten Kurve verpufft: Frijns und Mike Rockenfeller (Audi) zogen vorbei. Aufgrund seiner Boxenstopp-Strategie konnte Glock zeitweise erneut Platz zwei übernehmen, den er nach einem spannenden Zweikampf am Ende der 23. Runde und drei Kurven später jedoch erneut verlor. Das Scharmützel kostete beide rund zwei Sekunden. Philipp Eng (BMW) und Jamie Green (Audi) stiegen in Runde 21 in den Zweikampf um Platz acht ein, bei dem es zu mehreren Zwischenfällen kam. Nach einem unerlaubten Überholmanöver abseits der "Track Limits" musste Green den achten Platz wieder Eng überlassen. Wenige Runden später wurde Eng verwarnt, da er mehrfach unerlaubt die Spur gewechselt hatte. In Folge des aufgeheizten Zweikampfs kam es zu einem Kontakt zwischen dem BMW und dem Audi. Der aus der Kollision resultierende Frontschaden zwang Green dazu, seinen Wagen in der Box abzustellen.

Unterdessen hatte sich Nico Müller, der zunächst lange mit seiner Position vorlieb nehmen musste, vom siebten auf den vierten Platz vorgekämpft. Im letzten Renndrittel attackierte er Glock, dicht gefolgt von BMW-Fahrer Marco Wittmann und Harrison Newey (Audi). In Runde 31 zog Müller nach einem harten, aber fairen Kampf an Glock vorbei. In der 33. Runde erhöhten auch Wittmann und Newey den Druck. Wittmann musste den DTM-Rookie schließlich passieren lassen, kurz darauf versagte nach einer harten Curb-Überfahrt das Getriebe des BMW M4 DTM, und der zweimalige DTM-Champion rollte in der Boxengasse aus.

Nach einem misslungenen, 26,4 Sekunden dauernden Boxenstopp aufgrund eines technischen Problems beim Wechsel der Fronträder, fiel Mike Rockenfeller in Runde 13 vom vierten auf den letzten Platz zurück. In einer spektakulären Aufholjagd gelang es dem ehemaligen DTM-Champion jedoch, am Ende noch als Achter und somit in den Punkterängen die Ziellinie zu überqueren. Loïc Duval (Audi), der vom zehnten Platz gestartet war, bekam eine Fünf-Sekunden-Boxenstopp-Strafe wegen Frühstarts auferlegt und überquerte die Ziellinie letztlich als Zehnter.

DTM Start 2 in Zolder | Foto: FW / Motorracetime.de
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Das Rennen am Sonntag: Brennendes Auto vorm Start, Feuerwerk im Rennen – René Rast macht die DTM spannend. Nach seinem zweiten Sieg in Zolder ist der Audi-Pilot neuer Tabellenzweiter. Nur noch zehn Punkte trennen den zweimaligen DTM-Champion bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden vom Schweizer Markenkollegen Nico Müller, der seit seinem Auftakttriumph in Spa-Francorchamps Anfang August die Punktetabelle anführt. Müller musste sich am Sonntag mit spärlichen zwei Punkten begnügen. Noch schlimmer traf es Robin Frijns: Bei der Ausfahrt aus der Boxengasse rutschte der Niederländer mit kalten Reifen in die Leitplanken und musste seinen Audi wenige Meter später abstellen. Die Nulllnummer warf Frijns auf den dritten Tabellenrang zurück. Hinter Mike Rockenfeller auf Rang zwei komplettierte BMW-Pilot Lucas Auer als Dritter das Podium. Im Qualifying hatte Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock die Pole-Position erobert – für BMW die erste der Saison und die 75. seiner DTM-Geschichte.

Schon in der Startaufstellung ging es heiß zu. Am Audi RS 5 DTM von René Rast stieg Rauch auf, im Motorbereich züngelten kleine Flammen. Plötzlich stand der Start des Pole-Sitters in Frage, doch die Mechaniker des Audi Sport Team Rosberg machten den #33 Audi wieder fit fürs Rennen. Dann wurde es noch heißer. Mit einem Katapultstart quetschte sich Rast zwischen die beiden BMW von Glock und Sheldon van der Linde und schoss in Führung. Auch Ferdinand von Habsburg (Audi) überrumpelte beide BMW, wurde jedoch von Glock am Heck erwischt – beide landeten im Kiesbett. Anstatt Spitzenreiter war Glock, hinter Habsburg, nur noch Letzter. Von diesem Kontakt profitierten zunächst Rockenfeller, Frijns und Müller, wobei sich Rast und Rockenfeller leicht absetzen konnten.

Der von Platz acht gestartete Robin Frijns steuerte nach der zehn Runde die Boxengasse an und ließ beim Pflichtstopp neue Reifen aufziehen, die gemäß DTM-Reglement nicht vorgeheizt werden dürfen. Lokalmatador Frijns unterschätzte den Grip der kalten Reifen und rutschte im Linksbogen der langen Boxenausfahrt gegen die Leitschienen. Mit defekter Radaufhängung vorne rechts musste der 29-Jährige den Audi frustriert abstellen, was eine Safety-Car-Phase auslöste. Als die Rennleitung den Restart nach Indianapolis-Art in Zweierreihen freigab, war das Fahrerfeld ziemlich durcheinander gewürfelt, weil etwa die Hälfte der Fahrer bereits ihren Pflichtstopp absolviert hatten, die andere Hälfte jedoch nicht. So führte zunächst Marco Wittmann. Der BMW-Pilot hatte seinen Stopp jedoch während der Safety-Car-Phase erledigt, was nicht als Pflichtstopp gilt, und musste schließlich erneut die Boxen ansteuern. Als alle die erforderlichen Stopps erledigt hatten, lag Rast erneut vor Rockenfeller in Front, während sich Müller nur an neunter Position wieder fand und trotz energischer Angriffe bis ins Ziel nicht mehr am achtplazierten Wittmann vorbeikam.
Hinter dem BMW-Duo Lucas Auer und Timo Glock auf den Plätzen drei und vier glänzte das belgische Audi-Kundenteam WRT. Fabio Scherer, Harrison Newey und Ferdinand Habsburg eroberten mit den drei WRT-Audi die Plätze fünf, sechs und sieben. Für Scherer waren es die ersten DTM-Punkte. Newey hatte bereits am Samstag brilliert und Rang fünf erkämpft. Habsburg war am Samstag ebenfalls Siebter geworden.

Trotz des Ausfalls von Frijns und des neunten Platzes von Müller feierte das Audi Sport Team ABT Sportsline vorzeitig den Titelgewinn in der DTM-Team-Wertung. Die Kemptener führen uneinholbar vor dem Audi Team Rosberg. Gleichzeitig ist der Kampf um den Fahrer-Titel spannender denn je: Betrug der Punkteabstand zwischen den "Big Three" Müller, Frijns und Rast vor diesem Wochenende noch 47 Zähler, kommt Müller nun auf 259, Rast auf 249 und Frijns auf 243 Punkte. Somit trennen nur noch 16 Zähler das Audi-Trio, das den Titel unter sich ausmacht. An der Spitze wird die Luft dünner.

Sheldon van der Linde im BMW | Foto: Sheldon van der Linde
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BMW erlebte ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Timo Glock setzte sich im Qualifying knapp gegen seinen Markengefährten Sheldon van der Linde durch und erzielte damit die 75. Pole-Position von BMW in der DTM-Geschichte. Zudem war es die erste Pole von BMW in dieser Saison, die sechste für Glock in seiner DTM-Karriere. Damit endete die Audi-Dominanz nach 20 Pole-Positions in Folge. Im Rennen gab es allerdings nicht den erhofften BMW-Sieg, immerhin erzielte Auer seine zwölfte DTM-Podiumsplatzierung und die 306. Pofiumsplatzierung von BMW.

Bereits am kommenden Wochenende (16.–18. Oktober) geht es erneut im belgischen Zolder weiter und es werden wieder spannende Rennen erwartet.

                                                                      DTM / CS / Motorracetime.de

Autor:

Cornelia Simon aus Duisburg

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