BVB und S04 wollen ersten Sieg in 2018 einfahren
Der Sieger am Freitagabend zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach springt für mindestens 17 Stunden auf Tabellenplatz zwei! Tabellenführer Bayern München empfängt am 20. Spieltag den vermeintlichen Lieblingsgegner TSG Hoffenheim, während der neue HSV-Trainer Bernd Hollerbach ausgerechnet bei RB Leipzig starten muss. Selten, aber umso schöner für alle Fußball-Fans: Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 spielen – wie der FCB – ebenfalls am Samstagnachmittag.
Vier Punkte. Vier Punkte trennen die Plätze zwei und zehn! Da verwundert es nicht, wenn die Bundesliga-Teams Woche für Woche wie in einer Waschmaschine von oben nach unten und wieder zurück hin und her gereicht werden. Jetzt stellen Sie sich für eine Minute mal vor, dass Eintracht Frankfurt in der kommenden Saison in der Champions League spielen wird. Lächerlich ist das mit Sicherheit nicht. Denn: Gewinnt die Eintracht am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach, klettert sie auf Platz zwei. Selbiges gilt aber ebenso für die „Fohlenelf“. Kurios: Das drittschlechteste Heimteam der Liga empfängt das, das zuletzt im November auswärts gepunktet hat! Seitdem gab es in Wolfsburg (0:3), Freiburg (0:1) und Köln (1:2) nur Niederlagen.
Hoffenheim seit drei Spielen gegen Bayern unbesiegt
Mit Niederlagen kennt sich die TSG Hoffenheim gut aus. Fünf der vergangenen neun Pflichtspiele gingen verloren. Oder: Zwei der vergangenen acht Partien konnten nur gewonnen werden. Würde man eine Tabelle nach dem 7. Spieltag erstellen, würde die TSG mitten im Abstiegskampf stecken. Ausgerechnet jetzt muss sie zum FC Bayern reisen. Oder sollte es heißen „Gott sei Dank“? Seit drei Duellen sind die Sinsheimer gegen die Münchener ungeschlagen. Die beiden jüngsten Vergleiche gewannen sie sogar (daheim). Aber: Von den neun Gastspielen verlor Hoffenheim sieben. Darüber hinaus ist der FCB das beste Heimteam der Liga, kassierte in neun Partien zu Hause nur sechs Gegentore und sammelte 25 von möglichen 27 Punkten.
Von solch‘ tollen Zahlen ist der BVB weit entfernt. Fans sagen, unter dem neuen Trainer Peter Stöger habe sich Dortmund stabilisiert. Spötter monieren, dass die Borussia langweiliger spielt und weniger Ertrag einfährt. Wahrscheinlich liegt in der Mitte die Wahrheit. Denn: Der BVB ist unter Stöger (in vier Spielen) weiterhin ungeschlagen, spielte in 2018 aber zweimal Remis. Platzt nun der Knoten im Heimspiel gegen den SC Freiburg, der die vergangenen neun Gastspiele in Dortmund allesamt verlor? Vorsicht ist aus schwarz-gelber Sicht dennoch geboten: Denn in der Formtabelle der vergangenen fünf Spiele ist der SC Freiburg Tabellenzweiter und gewann vor einer Woche nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 gegen RB Leipzig. Die letzte Freiburger Niederlage datiert vom 18. November. Seitdem ist der Sportclub in sieben Ligaspielen ungeschlagen! Ob ein möglicher BVB-Erfolg auch davon abhängig ist, ob Star-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang mal wieder mitspielt? Bei den beiden Unentschieden zuletzt durfte er nicht im Kader stehen. Das soll sich dieses Mal angeblich ändern. Und bei all‘ dem Ärger über den extrovertierten Spieler ist eines klar: MIT Aubameyang ist der BVB sportlich besser und stärker.
Das trifft nicht zu 100 Prozent auf Leon Goretzka und den FC Schalke 04 zu. Denn die Königsblauen mussten zum Ende des Jahres 2017 mehrere Wochen auf den zentralen Mittelfeldspieler verzichten und fuhren „trotzdem“ zahlreiche Punkte ein. Dennoch fällt auf, dass der deutsche Nationalspieler dem Schalker Spiel für den neutralen Beobachter kaum sichtbar enorm viel Stabilität im gesamten Spiel verleiht. Da die Pfiffe und Schmähplakate gegen ihn im vergangenen Heimspiel am Sonntag gegen Hannover wegen des Sommer-Wechsels zum FC Bayern aber doch zu sehr zusetzten, lieferte Goretzka keine gute Vorstellung ab und wurde zu Recht frühzeitig ausgewechselt. Vorteil S04 also, dass nun ein Auswärtsspiel ansteht? Mitnichten. Denn zum einen geht schon wieder gegen einen Aufsteiger und zum anderen gegen einen, der zu den heimstärksten Teams der Liga zählt.
Heimstarke Stuttgarter empfangen Goretzka und Co.
Der VfB Stuttgart kassierte bislang erst fünf (!) Gegentreffer in neun Heimspielen. Einzig Bayern München und Bayer Leverkusen konnten bei den Schwaben gewinnen, die von den übrig gebliebenen sieben Heimspielen sechs gewinnen konnten! Darüber hinaus muss Schalke wochenlang auf den verletzten Weston McKennie verzichten und die Alternativen, die zahlreich gegeben sind, konnten zuletzt weniger überzeugen. Sei es Nabil Bentaleb (stand gegen Hannover gar nicht im Kader), Yevhen Konoplyanka, Breel Embolo oder Franco Di Santo.
Am Samstagnachmittag spielt übrigens unter anderem auch noch der HSV, der mit dem neuen Trainer Bernd Hollerbach beim Vize-Meister RB Leipzig antreten muss. Hollerbach ist der 16. Hamburg-Trainer in den vergangenen zehn Jahren. Ob er die Hanseaten vor dem drohenden Abstieg bewahren kann? Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben für das zweitschwächste Auswärtsteam der Liga (vier von 27 möglichen Punkten).
MSV Duisburg: Aufstieg näher als Abstieg
In der 2. Liga rollt am Wochenende selbstverständlich auch wieder der Ball. Auch hier steigt der 20. Spieltag. Die Revierklubs steigen ab Samstag ein. So empfängt der MSV Duisburg mit dem 2:0-Derbysieg in Bochum im Rücken den FC Heidenheim. Die „Zebras“ haben sich mittlerweile zu einem starken Aufsteiger gemausert und stehen im oberen Drittel der Tabelle. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist doppelt so groß, wie der Rückstand zu einem Aufstiegsplatz. Ob Heidenheim zum Stolperstein wird, das bislang erst zwei Partien auf fremden Plätzen gewinnen konnte?
Jeff Strasser auf dem Weg der Besserung
Die Düsseldorfer spielen ebenfalls am Samstag und haben eine undankbare Aufgabe vor sich. Denn der Tabellenführer muss nicht nur beim heimschwächsten Team der Liga antreten, sondern auch noch bei dem, das derzeit aus gesundheitlichen Gründen keinen Chef-Trainer hat. Jeff Strasser war bekanntlich unter der Woche in der Halbzeit zwischen Darmstadt und Kaiserslautern als Notfall in ein Krankenhaus geliefert worden. Zwar liegt Strasser mittlerweile nicht mehr auf der Intensivstation und es geht ihm laut Klub-Angaben den Umständen entsprechend wieder gut. Dennoch stellt sich unweigerlich die Frage, wie gut seine Mannschaft diesen Schock wegstecken kann.
Krise in Bochum spitzt sich zu
Die Bochumer schließen den Spieltag mit einem (erneuten) Heimspiel ab. Am Montagabend empfängt der VfL die Arminia aus Bielefeld, die drei Punkte und drei Plätze vor den Bochumern auf Rang zehn rangiert. In Bochum ist die Stimmung im neuen Jahr wie im alten: schlecht. Von den Aufstiegsambitionen musste man sich schon lange distanzieren. Im Moment gilt sogar Abstiegskampf pur. Kein Wunder bei nur vier Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Noch dazu fordern immer mehr Fans den Rausschmiss von Manager Christian Hochstätter. Kann der VfL sportlich ein Zeichen setzen oder gerät er noch tiefer in die Krise?
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.