Bayern wieder obenauf, BVB im Glück, S04 im großen Pech

Naldo, vom Schiedsrichter verdeckt, sah bereits nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse gegen Leverkusens Chicharito (am Boden) die Rote Karte. Schneller kassierte der S04 noch nie in seiner Vereinsgeschichte einen Platzverweis. | Foto: Gerd Kaemper
  • Naldo, vom Schiedsrichter verdeckt, sah bereits nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse gegen Leverkusens Chicharito (am Boden) die Rote Karte. Schneller kassierte der S04 noch nie in seiner Vereinsgeschichte einen Platzverweis.
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Der FC Bayern München grüßt nach einem 5:0-Sieg über harmlose Wolfsburger von der Tabellenspitze, weil Leipzig mit 0:1 in Ingolstadt verlor. Während der BVB in letzter Sekunde noch einen Punkt in Köln ergatterte, kassierte Schalke trotz 90 minütiger Unterzahl erst kurz vor Toreschluss das 0:1 gegen Leverkusen.

Für solche Spiele wurde wohl das Wort ungerecht erfunden. Selbst Leverkusen-Spieler und Verantwortliche, darunter Rudi Völler und Roger Schmidt, sprachen von einem glücklichen Sieg auf Schalke. Das Besondere an dem 1:0-Auswärtssieg am Sonntagabend? Schalkes Naldo kassierte bereits nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse gegen Chicharito berechtigterweise die Rote Karte, weswegen Schalke inklusive Nachspielzeit fortan also 90 Minuten in Unterzahl spielen musste. Dennoch war es der S04, der die gesamte Spieldauer über besser war, wenngleich er (wegen der Unterzahl fast naturgemäß) weniger Ballbesitz hatte. Die Bayer-Elf enttäuschte, wusste keine Lösungen und traf oftmals falsche Entscheidungen in der Vorwärtsbewegung. Schalke dagegen konterte mehrmals ausgezeichnet – allerdings nur bis zum gegnerischen Strafraum. Laut Statistik schossen die „Knappen“ nicht einmal auf das Tor von Bernd Leno. Dabei stand allein Yevhen Konoplyanka fünfmal in aussichtsreicher Position.

Kießling beim 0:1 sträflich allein gelassen

Zu allem Überfluss fiel der Gegentreffer dann auch noch erst in der 89. Spielminute. Dem Treffer ging eine Flanke voraus, die aus einem viel diskutierten Freistoß resultierte. Thilo Kehrer, der den gesperrten Kapitän Benedikt Höwedes (hervorragend) vertrat, soll laut Schiedsrichter Deniz Aytekin zu heftig in seinen Gegenspieler gegrätscht haben, wenngleich der Schalker deutlich sichtbar den Ball spielte. Doch so viel sei gesagt: Beim anschließenden Kopfballtor von Stefan Kießling aus nur fünf Metern stand weit und breit kein verantwortlicher Gegenspieler in der Nähe des Stürmers, der keine Probleme hatte, sich die Ecke für das Siegtor auszusuchen.

Reus trifft in der Nachspielzeit zum 1:1

Ähnlich spät traf auch der BVB zum 1:1-Ausgleich in Köln. In der Nachspielzeit riss Marco Reus alle Kölner Fans und Spieler aus den Träumen eines sicher geglaubten Heimsieges. Die Kölner, die verletzungsgeplagt sind und fünf Stammspieler über einen längeren Zeitraum ersetzen müssen, waren zunächst überraschend, aber nicht unverdient nach 28 Minuten durch Rudnevs in Führung gegangen. Doch die Gäste, die am Ende sage und schreibe 73 Prozent Ballbesitz hatten, fanden noch eine Antwort – auch, weil Kölns Topstürmer Anthony Modeste in der 50. Minuten und in aussichtsreicher Position das vermeintlich vorentscheidende 2:0 verpasste.

Klaus Allofs in Wolfsburg angeblich vor der Entlassung

Besser machte es der FC Bayern München, der schwache Wolfsburger 5:0 besiegte. Unter anderem traf Thomas Müller nach exakte 999 torlosen Minuten wieder einmal und sorgte mit dafür, dass der FCB wieder auf Platz eins der Tabelle steht. Dagegen drohen bei den „Wölfen“ langsam aber sicher alle Alarmglocken anzugehen. Angeblich wird noch am Montag Manager Klaus Allofs entlassen und mit Jens Todt, ehemals Karlsruher SC, steht ein Nachfolger bereits parat. Der Trainer, Valerien Ismael, soll noch bis zur Winterpause eine Bewährungschance erhalten. So oder so steckt Wolfsburg aber im Abstiegskampf, hat erst zehn Punkte und damit genauso viele wie der HSV, der nach einem 1:0-Heimsieg gegen Augsburg auf dem Relegationsplatz 16 steht.

Ingolstadt reicht rote Laterne an Darmstadt weiter

1:0 gewann auch der FC Ingolstadt, der damit auch die rote Laterne an den SV Darmstadt 98 weitergab, der wiederum 0:1 in Freiburg verlor. Ingolstadt überraschte damit die gesamte Bundesliga, war der Gegner doch schließlich RB Leipzig. Der Aufsteiger hatte bis dato noch keine Niederlage kassiert, rutschte aber durch das 0:1 auf Platz zwei hinter die Bayern ab und sorgte mit dafür, dass von den ersten sieben Teams außer der FC Bayern kein Team am 14. Spieltag gewinnen konnte.

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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