Motorsport
24 h Rennen 2020: Nur einer kam durch. Rennen musste zwischenzeitlich unterbrochen werden
Beim 48. ADAC TOTAL 24h-Rennen Nürburgring hat GetSpeed Performance bei schwierigen Witterungsbedingungen Sports- und Teamgeist bewiesen. Im ersten Rennviertel dominierte der Mercedes-AMG GT3 von Maximilian Buhk, Maximilian Götz vom AMC Duisburg e. V., Raffaele Marciello und Fabian Schiller souverän das Geschehen an der Spitze des Feldes. Von 39 absolvierten Runden bis zur Rennunterbrechung aufgrund von Regen und schlechter Sicht in der Grünen Hölle hatte die GetSpeed-Speerspitze 31 Runden lang die Nase vorne.
Nach einer extrem starken Anfangsphase, die der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 9 dominierte, verunfallte das Fahrzeug bei widrigen Wetterbedingungen nach rund sechseinhalb Stunden in Führung liegend. Kurze Zeit später wurde das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen. Glück im Unglück für GetSpeed Performance. Das Team nutzte die neuneinhalbstündige Rennpause, um den Mercedes-AMG wieder flott zu machen. Um 05:30 Uhr war das Wunder vollbracht und um 8 Uhr nahm Buhk das Rennen beim Restart wieder auf. Die Nachtschicht blieb unbelohnt, als die #9 rund zweieinhalb Stunden vor Rennende erneut von der Strecke abkam und in die Streckenbegrenzung einschlug – das endgültige Aus.
Der Frikadelli Porsche mit Lance David Arnold kam als bestes Porsche-Team auf Gesamtrang sieben ins Ziel. Beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring haben Mathieu Jaminet, Lars Kern, Lance David Arnold und Maxime Martin mit dem #31 Porsche 911 GT3 R den siebten Platz im Gesamtklassement erzielen können. Das neu formierte Fahrerquartett sorgte damit gleichzeitig auch für das beste Porsche-Ergebnis bei der 48. Auflage des Langstreckenklassikers in der Eifel.
Lance David Arnold: „Von den Bedingungen her war es bisher eines meiner schwierigsten 24h-Rennen überhaupt auf dem Nürburgring. Trotz der speziellen Witterung sind wir am Ende fehlerfrei geblieben und haben einen guten Job gemacht. Leider waren wir dieses Mal in Summe nicht so stark wie die anderen Hersteller. Wir haben das Beste aus dem Paket herausgeholt und sind, ohne einen Kratzer am Auto zu haben, ins Ziel gekommen. Das war sicherlich nicht einfach, viele namhafte Piloten sind auf der Strecke verunfallt. Danke an der Stelle an die gesamte Mannschaft, es hat viel Spaß gemacht.“
Kenneth Heyer, ebenfalls vom AMC Duisburg e. V., zusammen mit Thomas Jäger, den Startfahrer, Sebastian Asch und Daniel Juncadella hielten sich bei nassen Bedingungen aus dem Startgetümmel heraushalten. Auch ein früher Reifenschaden brachte die Strategie nicht aus dem Konzept. Alle Fahrer spulten fehlerlos ihre Stints ab und ließen den Kontakt zur Spitzengruppe nie abreißen. Nach Einbruch der Dunkelheit verschlechterten sich die Bedingungen immer mehr. Ein Top-Auto nach dem anderen schied durch Unfälle aus oder verlor viel Zeit. Die Entscheidung der Teamführung, auf maximale Sicherheit zu setzen und ohne letztes Risiko zu fahren, zahlte sich nun aus. Als sich die Rennleitung gegen 22.30 Uhr zum Abbruch des Rennens wegen der schlechten Sicht- und Streckenbedingungen entschloss, war der Mercedes-AMG GT3 vom 10Q Racing Team immer noch in der selben Runde wie der Führende und profitierte somit von der Egalisierung der Abstände.
Kurz vor dem Rennende machte erneut einsetzender Regen sämtliche Planungen zunichte. Kenneth Heyer, der zu diesem Zeitpunkt hinter dem Steuer saß, war gerade an der Boxeneinfahrt vorbei, als klar wurde, dass ein Reifenwechsel nötig war. Daraufhin steuerte er über die Kurzanbindung die Box an, was jedoch viel Zeit kostete. Trotzdem war ein Top-10-Ergebnis weiterhin in Reichweite. Eine Stunde vor Schluss jedoch kam Heyer auf abbauenden Reifen und immer nasseren Bedingungen wegen Aquaplanings von der Strecke ab. Dabei wurde der Mercedes-AMG GT3 mit der #22 so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt unmöglich war.
Kenneth Heyer: „Leider bin ich kurz vor Ende wegen Aquaplaning von der Strecke abgekommen. Das war mein erster Unfall in 14 Jahren 24h-Rennen auf Nordschleife und natürlich ein sehr bitterer Moment. Da war so viel Wasser auf der Strecke und ich hatte versucht, mit den Drying-Wet-Reifen noch an die Box zu fahren. Es hat nur noch eine halbe Runde gefehlt. Nichtsdestotrotz haben wir als Team ein gutes Bild abgegeben, alle Boxenstopps waren top und das Team hat sehr gut zueinander gefunden. Natürlich ist es super schade, dass wir es nicht über die Ziellinie geschafft haben, aber so ist Motorsport.“
Für Maximilian Götz gibt es keine Pause. Bereits am kommenden Wochenende startet er auf dem Sachsenring bei der ADAC GT Masters.
CS / YB / Motorracetime.de
Autor:Cornelia Simon aus Duisburg |
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