Bücherkompass: Immer das Geld / Das anständige Unternehmen
Geld und Moral: Wann immer man einen tieferen Blick in die Wirtschaftsnachrichten wirft, könnte man leicht zu dem Schluss kommen, dass dieses Begriffspaar nicht so recht zusammen passen will. Ob Abgasskandal, Bestechungsvorwürfe in Sportverbänden oder horrende Zahlungen an Ärzte durch Pharmakonzerne - Geld öffnet viele Türen, oft zulasten von Ethik und Moral. In dieser Woche widmet sich der Bücherkompass dem Mammon und den Umgang mit demselben.
Hans Magnus Enzensberger: Immer das Geld! (Hörbuch)
Jedes Mal, wenn Tante Fé zu Besuch kommt, gerät der stinknormale Alltag der Familie Federmann aus den Fugen. Die uralte, muntere Dame hat es faustdick hinter den Ohren. Nach den Erfahrungen eines langen Lebens mit Inflationen, Erbschaften und Pleiten, mit Armut, Verschwendung und Exil ist sie jetzt reich und lebt allein in ihrer Villa am Genfer See. Was aber will Tante Fé von den Federmanns, ihren einzigen Verwandten? Langweilen möchte sie sich auf keinen Fall. Deshalb lädt sie die drei Federmann-Kinder in ein Luxushotel ein, verwöhnt, verblüfft, begeistert sie. Endlich fühlen sie sich ernstgenommen, erhalten sie Antworten auf Fragen wie: Woher kommt das Geld? Warum reichen selbst Milliarden und Billionen nie? Was denkt sich eine Zentralbank dabei, wenn sie Schulden druckt? Warum geht es nirgends ohne Schattenwirtschaft, ohne Schwarzmarkt, Schwarzgeld und Schwarzarbeit? Und warum hagelt es immerzu fette Boni in der Chefetage? Tante Fé räumt mit dem Blabla der Börsianer auf. Ungerührt erklärt sie den Kindern das herrschende Betriebssystem der Gier und der Angst. Natürlich hat auch sie keine Patentrezepte zu bieten. Aber den vielen Sieben- bis Siebzigjährigen, die den Jargon der Betriebswirtschaftler satt haben, könnte ihr gutgelauntes Fitness-Training nicht schaden – und auch nicht ihre spezielle Gegenstrategie: »Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.«
Reinhard Sprenger: Das anständige Unternehmen (Hörbuch)
Menschen erleben Wirtschaft vor allem am Arbeitsplatz. Wie sie täglich in ihren Unternehmen behandelt werden, wie Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter mit ihnen umgehen, das nehmen sie mit nach draußen und hinein in ihre Familien, in den Freundeskreis. Kurzum: Was uns am Arbeitsplatz widerfährt, hat direkte gesellschaftliche Auswirkungen – und diese können gewaltig sein. Doch gerade in Unternehmen mangelt es oft am Anstand, wie Deutschlands erfolgreichster Wirtschaftsvordenker in seinem neuen Buch zeigt. Anstand, verstanden als Zurückhaltung und Distanz. Stattdessen erleben wir ein Übermaß an Zudringlichkeit, etwa in Form von Befragungen, falsch verstandener Fürsorglichkeit, Einforderung von Identifikation. Frei- und Spielräume gehen verloren, Grenzen werden überschritten, Unterschiede nivelliert. Die eigentlichen Unternehmensziele geraten dabei oft aus dem Blick, erfolgreiches Arbeiten bleibt auf der Strecke. Was also muss ein Unternehmen tun, um anständig zu sein? Und was muss Führung in einem anständigen Unternehmen leisten? Reinhard K. Sprenger verdeutlicht auf ebenso erhellende wie provozierende Weise, was richtige Führung ausmacht. Wir müssen vieles im Management wieder bleiben lassen, um zu neuen Prinzipien von Anstand in unserer Arbeitswelt und damit in unserer Gesellschaft zu kommen.
So funktioniert der Bücherkompass:
Wir verschenken jeden Dienstag Bücher an jene, die nach der Lektüre eine Rezension auf lokalkompass.de veröffentlichen.
=> Wer eines der Bücher gratis frei Haus bekommen möchte, schreibt uns hier per Kommentar unter den Beitrag, wieso ausgerechnet er oder sie geeignet wäre, eine Rezension zu schreiben.
=> Bei mehr als einem Interessenten behalten wir uns die Auswahl vor. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
=> Nach Erhalt des Buches bleiben rund vier Wochen Zeit, um hier im Lokalkompass eine Rezension zu veröffentlichen.
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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