Verbrennung gefährlicher Raffinerie-Rückstände in Lünen

Einladung zum AK am 23.01.2020

Jahrelang haben wir uns Sorgen um die Luftqualität in Lünen gemacht, weil die STEAG neben der Kohle auch noch jede Menge Petrolkoks verbrannt hat. Wie berechtigt die Vorbehalte von Bündnis90/Die Grünen hinsichtlich dieser Nebentätigkeit waren, kommt jetzt eher zufällig ans Licht. Durch zwei aktuelle Berichte der Landesregierung im Zusammenhang mit einem Umweltskandal in Gelsenkirchen wird bekannt, dass jahrzehntelang in Lünen überhaupt kein Petrolkoks verfeuert wurde, sondern über 65.000 t krebserregender Sondermüll, der fälschlicherweise als Petrolkoks deklariert wurde, um ihn so als Ersatzbrennstoff zu vermarkten. Die Verpflichtung einer ordnungsgemäßen und kostspieligen Entsorgung wurde damit von der Schell Raffinerie Rheinland gezielt umgangen. Tatsächlich handele es sich bei der hochgiftigen Beimischung weder um einen Wertstoff, für den irgendjemand einen Preis bezahlt hätte noch um einen Brennstoff bei einem Wassergehalt bis zu 85%.

Jetzt wird der staunenden Öffentlichkeit mitgeteilt, dass mit dem Wissen von heute die Verbrennung in Kraft- und Zementwerken nie immissionsschutzrechtlich genehmigungsfähig war. Eine Umweltbehörde, der man eine giftige Wasserbrühe als einen wertvollen Brennstoff unterjubeln konnte, erschüttert jedes noch vorhandene Vertrauen in den staatlichen Umweltschutz. Die beteiligten Unternehmen sind jedenfalls fein raus. Die haben ihren Profit auf Kosten der Gesundheit der Anwohner und zu Lasten der Umwelt gemacht und können sich auf erteilte Genehmigungen berufen.
Nachdenklich macht auch der Umstand, dass man wohl erst im Zusammenhang mit den Vorgängen in Gelsenkirchen genauer hinschaute, um dann in ganz kurzer Zeit die Mitverbrennung zu verbieten. Für Lünen kommt diese Entscheidung allerdings Jahre zu spät.

Um uns in das Thema umfassend einzuarbeiten treffen wir uns am 23.01.2020 um 18 Uhr in der Geschäftsstelle der Grünen, Münsterstr. 78 b. Der Arbeitskreis ist öffentlich, er versteht sich nicht als Informations- sondern als Erarbeitungsveranstaltung. Wir freuen uns über Interessierte, die uns mit ihren Anregungen, Fragen oder ihrem Wissen unterstützen.

Autor:

Silke Lenkeit aus Lünen

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