Jugendliche aus Partnerstädten planen
Monheimer Jugendgipfel

 Rund 50 politisch Interessierte Jugendliche aus Monheim und den Partnerstädten nahmen am Jugendgipfel teil. Foto: Stadt Monheim
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Ein wenig Nervosität war mit Sicherheit dabei, als Simon Liegeois (20) zum Mikrofon greift und in flüssigem Englisch mit sympathischem französischem Akzent souverän erklärt, wie eine Stadt aussehen muss, damit sie auch in Zukunft funktionieren kann und auf Dauer ein lebenswerter Ort ist. Doch Aufregung merkt man ihm und seinen Mitstreitern aus fünf Partnerstädten und Monheim am Rhein nicht an, als sie vor den Bürgermeistern und Vertretern ihrer Städte die Ergebnisse des Jugendgipfels präsentierten.

Ereignisreiche Woche

Eine Woche lang campierten rund 50 politisch engagierte Jugendlichen auf der Wiese an der Kapellenstraße, nahmen an Workshops teil und tauschten sich aus. Der erste Jugendgipfel in Monheim am Rhein zum Thema „Stadt der Zukunft“ fand auf Einladung der Kinder- und Jugendförderung, des Jugendparlaments und der städtischen Abteilung für Interkulturalität und Städtepartnerschaften statt und war ein voller Erfolg. „Es ist alles ganz toll gelaufen“, fasst Eva Heggemann von der Kinder- und Jugendförderung zusammen, die ebenfalls die ganze Woche im Zelt campiert und an dem vollen Programm mitgewirkt hatte. „Alle Jugendlichen waren extrem kreativ und engagiert.“

Monheim ist schon ziemlich perfekt

Bei einem Rundgang durch Monheim hatte die Gruppe beispielsweise Eindrücke gesammelt, wo die Stadt bereits nachhaltig agiert: „Kostenfreier, öffentlicher Nahverkehr, Fahrrad-Verleihsystem, Trinkbrunnen, Second-Hand-Laden, Unverpackt-Laden“, zählt Simon Liegeois auf. „Wir haben auf unserem Spaziergang durch die Stadt mindesten zehn Dinge gesehen, die umweltfreundlich sind. Monheim ist da schon ziemlich perfekt aufgestellt.“

In Workshops zum Thema Müllvermeidung bastelten die Jugendlichen Einkaufstaschen aus alten T-Shirts, Badebomben aus herkömmlicher Seife und Blüten, Bienenwachstücher zum Einwickeln von verderblichen Lebensmitteln, alles, um Plastik im Haushalt möglichst zu vermeiden. Über den Weg zur Herstellung einer Jeans lernten die Jugendlichen im Workshop „No Planet B“ einen kritischen Umgang zum Konsumentenverhalten. Fazit nach einem Besuch im Second-Hand-Laden: „Warum soll ich so viel Geld für eine neue Hose bezahlen, wenn ich sie mir auch im guten gebrauchten Zustand kaufen kann?“, fragt sich Jakub Proska (18) aus Marlkork in Polen und erntet zustimmendes Nicken.
Die Ergebnisse aus dem Jugendgipfel nehmen die Vertreterinnen und Vertreter ihrer Jugendgremien nun mit in die Heimatstädte. „Das Wichtigste ist, dass wir den Menschen diese Themen näherbringen und sie verständlich machen für alle“, sagt Simon Liegeois. Auch Philipp Kaindl, Vorsitzender des Jugendparlaments in Monheim am Rhein meint: „Die Stadt der Zukunft wird durch die Bürgerinnen und Bürger der Zukunft, der jetzigen Jugendlichen, gebildet und gepflegt. Basierend darauf wird es immer wichtiger, die Jugendlichen in die städtische Politik mit einzubeziehen, deren Wünsche zu beachten und sie vor allem bei der Städteplanung zu beteiligen.“

Alle sind gefragt bei Online-Umfrage

In Monheim am Rhein sind nun zunächst einmal alle Jugendlichen gefragt. Im Mitmachportal der Stadt ist unter www.mitdenken.monheim.de eine Umfrage gestartet, die ergänzend zum Thema des Jugendgipfels fragt: „Wie sieht Deine Stadt der Zukunft aus?“ Die Befragung läuft bis nach den Sommerferien. Zusammen mit den Ergebnissen des Jugendgipfels ergeben die Antworten dann ein Gesamtbild, wie die Jugendlichen auf die Zukunft ihrer Stadt blicken. Die Ergebnisse werden anschließend ans Jugendparlament übergeben, welches sich weiter mit ihnen befassen wird. Rund 50 politisch Interessierte Jugendliche aus Monheim und den Partnerstädten nahmen am Jugendgipfel teil. Foto: Stadt Monheim

Autor:

Dieter Frey aus Essen

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