Kölner Altstadt Fischmarkt

Freie Wähler fordern Fachwerk retten und historischen Wiederaufbau

(Köln / Altstadt) Das historische Fachwerk der Giebelhäuser an Groß St. Martin ist laut Kölns Baudezernet Markus Greitemann nicht mehr zu retten. Die zerstörten Balken stammen noch aus dem 16. Jahrhundert und wurden in den 1930er und 1950er Jahren falsch saniert. Das Haus wird wohl einem modernen Zweckbau weichen. Die Stadt rückt zudem von Forderungen ab, die Eigentümer-Firma - eine große Immobilien GmbH zu verpflichten, das Haus wieder nach den historischen mittelalterlichen Plänen zu rekonstruieren. Dies stößt auf harsche Kritik bei der Partei FREIE WÄHLER in Köln. Deren Vorsitzender Torsten Ilg nimmt dies zum Anlass, mit der Kölner Baupolitik abzurechnen:

„Die Mission von der Zerstörung alter Bausubstanz und der Verhinderung historisierender Baukultur, geht in Köln in die finale Runde. Statt historisierende und schöne Bausubstanz zu schaffen, wird in Köln für 1,5 Milliarden plus X eine schäbige 50er Jahre Oper saniert, deren Fertigstellung sich immer weiter verzögert und verteuert. Mit dieser Summe hätte sogar die rekonstruierte historische Oper in neuem Glanz erstrahlen können.
Und nun geht es selbst bei vergleichsweise „kleinen“ Projekten nur noch darum, historisierende Rekonstruktionen zu verhindern und dem Denkmalschutz die „kalte Schulter“ zu zeigen. Ich führe dies auf die Tatsache zurück, dass in Köln der „Bauklüngel“ die Politik fest im Griff hat. Architekten die hier den Ton angeben, verhindern mit aller Macht eine Entwicklung, wie sie in Dresden, Frankfurt oder Berlin seit Jahren zu spüren ist. Das Bekenntnis zur städtischen Baugeschichte und zu schöner Architektur. Weil eben in Dresden und anderswo die Vertreter des „historisierenden Wiederaufbaus“ der Innenstädte Oberhand bekommen habe, will man Köln möglichst schnell den eigenen Stempel aufdrücken, bevor der Wind sich dreht und andere Kräfte im Stadtrat das Sagen haben.“

Kommentiert Torsten Ilg von der Partei FREIE WÄHLER die Baupolitik in Köln.