Frage der Woche: War Barack Obama ein guter Präsident?
Am 4. November 2008 feierten nicht nur Anhänger der demokratischen Partei in den USA, sondern Menschen auf aller Welt den Wahlsieg von Barack Hussein Obama. Der erste schwarze US-Präsident der Geschichte war zu Beginn seiner Amtszeit Hoffnungsträger für Angehörige gesellschaftlicher Minderheiten sowie verbündete Staaten weltweit. Am 20. Januar kommenden Jahres endet nach acht Jahren die Amtszeit Obamas. Was ist sein Vermächtnis?
Einer CNN-Umfrage zufolge waren die US-Amerikaner zu Beginn seiner Amtszeit überwiegend zufrieden mit ihrem Präsidenten. Im Februar 2009 gaben noch 76 Prozent der Befragten an, mit dem Regierungsstil Obamas zufrieden zu sein. Im September 2010 waren es noch 42 Prozent. Und auch jetzt noch, da bereits sein Nachfolger Donald Trump in die Regierungsgeschäfte eingeführt wird, zeigen sich die Amerikaner uneinig über ihren scheidenden 44. Präsidenten: Kaum mehr als die Hälfte der Bevölkerung denkt, dass Barack Obama einen guten Job macht. Die anfängliche Begeisterung ist – auch hier in Deutschland – Ernüchterung gewichen. Vieles hatte sich der Friedensnobelpreisträger vorgenommen, längst nicht alles hat er erreicht.
Bilanz aus acht Jahren Obama (Auszug)
→ Einen der Kernpunkte aus dem demokratischen Wahlkampf konnte Obama gegen den Widerstand konservativer Stimmen durchsetzen: Eine erschwingliche Krankenversicherung für alle US-Bürger (PPACA), umgangssprachlich Obamacare genannt.
→ Nach dem Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi gelang es Barack Obama nicht, das arabische Land zu stabilisieren.
→ Das hart umstrittene Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ist nach wie vor in Betrieb, wenn auch die Anzahl der Inhaftierten reduziert werden konnte. Obama hatte bereits 2008 seine Schließung versprochen und unter anderem dafür den Friedensnobelpreis erhalten.
→ Unter dem Bekanntwerden der NSA-Affäre litt die Beliebtheit des Präsidenten auch auf der internationalen Bühne.
→ Barack Obama besuchte Anfang des Jahres den traditionell verfeindeten Nachbarstaat Kuba. Der historische Staatsbesuch könnte ein erster Schritt der Annäherung beider Nationen sein.
→ Präsident Obama übernahm die Regierung eines wirtschaftlich stark angeschlagenen Landes und versprach, die finanzielle Ungleichheit in der Bevölkerung zu bekämpfen. Nach wie vor haben plagen immense Geldsorgen Angehörige der Mittel- und Unterschicht.
→ Unter dem ersten schwarzen Präsidenten der USA rückt Rassismus wieder in den Fokus gesellschaftlicher Debatten.
→ Trotz mehrfacher Bemühungen, die Waffengesetze zu verschärfen, unterlag Obama eindrucksvoll der Macht der Waffenlobby – so auch nach dem Amoklauf vom 14. Dezember 2012, als ein 20-Jähriger mit einem Sturmgewehr 28 Menschen erschoss, darunter 20 Kinder.
Diese Liste ist selbstverständlich unvollständig, denn auch in der Kultur- und Klimapolitik hat Obama einige Akzente setzen können. Wie bewertet ihr seine Präsidentschaft rückblickend? War Barack Obama für die USA und die Weltgemeinschaft eher ein Gewinn oder nicht? Welche Probleme gibt er nun an seinen Nachfolger Donald Trump weiter, von welchen Errungenschaften kann dieser nun profitieren? Wir freuen uns auf eure Kommentare.
Hintergrund: die Frage der Woche
Immer donnerstags stellen wir an die gesamte Lokalkompass-Community die Frage der Woche. Denn wir interessieren uns für Euer Wissen, Eure Meinungen, Eure Fantasie. Lasst uns Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen - und beim Plausch darüber ein wenig Spaß haben - los geht's!
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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